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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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es nicht über mich brachte, ihr zu erklären, dass ihr biologischer Vater in echten Schwierigkeiten steckte. Mit dem Kerl hatte ich wahrhaftig ein Hühnchen zu rupfen. Was fiel ihm ein, sich nicht an meine Vorgaben zu halten?
    »Mami?«
    »Schatz, suche einfach nach so vielen Informationen über das Schwert, wie du willst. Falls du etwas Interessantes finden solltest, kannst du es mich ja wissen lassen.«
    »Werde ich«, antwortete Allie und salutierte stramm. Sie sah mich derart wild entschlossen an, dass ich ein Lächeln nicht zu unterdrücken vermochte. Ich nahm mir außerdem vor, später noch auf den Speicher zu gehen und dort meine alten forza -Berichte aus meiner Jagdtruhe herauszusuchen. Auch wenn ihr diese nicht viel helfen würden, so war ich mir doch sicher, dass Allie gern mehr über mein früheres Leben als Dämonenjägerin erfahren würde.
    Sie nahm meinen Laptop und ging zur Treppe. Dort blieb sie einen Moment lang stehen. Sie drehte sich zu mir um. »Mami?«
    »Ja?«
    »Warum hast du mir nichts davon erzählt? Ich meine, was der Dämon im Garten zu dir gesagt hat.«
    Mir fielen auf der Stelle mindestens zehn Lügen ein, die ich ihr hätte auftischen können. Doch ich entschied mich zur Abwechslung einmal für die Wahrheit. »Weil ich nicht wollte, dass du dir so viele Sorgen machst, Liebes.«
    »Aber Mami«, entgegnete sie und sah mich ernst an. »Das tue ich doch sowieso.«

 
    Als ich fünfzehn war, entdeckten Eric und ich die Kammer der Rituale eines Dämons. Es gelang uns, das Monster davon abzuhalten, in einen menschlichen Körper zu fahren und unbesiegbar zu werden.
    Mit sechzehn hob ich in Prag mit Hilfe einer tschechischen Lehrerin und einer Lötlampe ein ganzes Vampirnest aus.
    Als ich neunzehn war, hörte ich das Gerücht, dass es ein Inkubus auf Schweizer Männer abgesehen hatte. Eric und ich stellten Nachforschungen an und machten dem schönen Ungeheuer den Garaus, ehe wir in den Alpen Ski fuhren und pünktlich am folgenden Montag im Vatikan unseren Bericht ablieferten.
    Nach einem Lebenslauf wie dem meinen könnte man annehmen, dass ich mit allem fertigwerde. Für mich sollten Notfälle oder Krisen keinerlei Probleme darstellen.
    Doch leider war dem nicht so. Dieses verdammte Hasenfiasko machte mich fix und fertig.
    »Nein!«, rief ich ins Telefon und versuchte, nicht die Nerven zu verlieren. »Es muss ein Hase sein. Was soll ich denn mit einem Osterhuhn anfangen?«
    »Mir leuchtet das ein«, erklärte der Mann am anderen Ende der Leitung. »An Ostern gibt es schließlich auch Eier. Warum sollte dann nicht auch mal ein Huhn auftreten?«
    Ich beendete die Unterhaltung so schnell wie möglich und rief Laura an. Ich wollte weder von ihr wieder aufgebaut werden noch irgendwelche Ratschläge hören. Nein, es ging mir um etwas wesentlich Grundsätzlicheres: jammern.
    »Es wird schon werden«, versicherte sie mir. »Ehrlich. Du findest bestimmt noch einen Hasen.«
    »Und wie? Wiesoll ich einen Hasen finden? Timmy ist davon überzeugt, dass wir das Fest nur seinetwegen feiern. In drei Stunden fallen hier die Nachbarinnen ein, während die Dämonen weiterhin versuchen, mir den Garaus zu machen. Letzteres wäre ja nichts Besonderes, wenn sie nicht jetzt auch noch Zombies angestellt hätten. Falls mir nicht bald eine Osterhasenlösung einfällt, werden unsere Kinder dieses Jahr von Otto, dem Osterhuhn, ihre Körbchen gereicht bekommen. Ehrlich, Laura. Ich glaube nicht, dass alles noch werden wird.«
    »Stuart«, sagte sie.
    »Wie bitte?«
    »Stuart ist die Lösung für all deine Probleme.«
    Ich hielt den Hörer auf Armeslänge von mir weg und starrte ihn verwirrt an. Hatte Laura nun völlig den Verstand verloren?
    »Versteh mich bitte nicht falsch«, sagte ich, nachdem ich den Hörer wieder an mein Ohr gepresst hatte. »Ich liebe meinen Mann von ganzem Herzen, und es gibt immer wieder Zeiten, in denen auch ich ihn für die Lösung all meiner Probleme halte. Aber falls du annimmst, dass sich Stuart bereiterklärt, Stunden am Telefon zu verbringen, um für mich einen Osterhasen aufzutreiben, dann weißt du offensichtlich nicht, wen ich geheiratet habe.«
    »Er soll ja auch nicht telefonieren«, entgegnete Laura. »Er soll nur sein.«
    »Hä?«
    »Die Antwort ist ein Kostüm, Kate.«
    »Es gibt keine Kostüme. Es gibt keine Schauspieler. In der Welt der Hasen hat der totale Ausverkauf gewütet. Verstehst du nicht?« Ich merkte, dass ich allmählich hysterisch klang. Es hätte kein Problem für mich

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