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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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fangen natürlich erst einmal in der Küche an«, erklärte Marissa und warf mir dabei einen scharfen Blick zu, der mir klar zeigte, dass ich nicht zu widersprechen hatte. Falls ich es doch wagen würde, wäre ich wohl noch dümmer, als ich gerade aussah.
    »Wo auch sonst?«, erwiderte ich und zwang mich zu einem verkrampften Lächeln.
    Jemand lachte laut. Ich blickte auf und entdeckte Eddie, der oben auf der Treppe stand und mich anstarrte.
    »Es ist nur ein Osterkostüm«, erklärte ich. »Kein Abendkleid.«
    »Ich habe nichts gesagt«, erwiderte er und kam die Treppe heruntergeschlurft.
    Er sah die Frauen der Reihe nach an. »Bereitet ihr heute das Osterfest vor, Mädels?«
    »Möchtest du helfen?«, fragte ich.
    »Da würde ich mir lieber die Zehennägel einzeln herausziehen lassen«, erwiderte er. Ich musste leider zugeben, dass es mir ähnlich erging. Er drehte sich um und stieg wieder die Treppe hinauf. Auf dem Weg nach oben murmelte er etwas über Zimmer, Kabelanschlüsse und wie froh er sei, dem Östrogentornado entkommen zu können.
    Ich sah ihm nach und überlegte mir, welche Rache er sich wohl ausdenken würde, wenn ich die Kinder nach oben in Timmys Zimmer schicken und ihn bitten würde, Allie beim Babysitten Gesellschaft zu leisten.
    Wahrscheinlich würde er eine sehr qualvolle Todesart für mich wählen.
    Jemand klopfte zaghaft an die Haustür, die bereits offen stand. Ich drehte mich um, noch immer in Gedanken an Eddie und die zahlreichen Möglichkeiten, wie ich zur Abwechslung wieder einmal ihn quälen konnte, versunken. »Hallo?« Zu meiner Überraschung trat Wanda Abernathy ins Haus. Ich bat sie, doch näher zu kommen.
    »Hübsches Kostüm, meine Liebe«, erklärte sie voller Ernst.
    »Danke.« Ich wandte mich an Laura und rollte mit den Augen. Offenbar war meine alternde Nachbarin unter die Komiker gegangen. »Gehören Sie auch zum Komitee?«
    Wanda sah mich verblüfft an. »Zum Komitee? Wo muss ich mich eintragen?«
    »Ach, vergessen Sie es. Ich kümmere mich darum.« Ich nahm sie an der Hand und führte sie ins Wohnzimmer. Sie mochte vielleicht ein wenig eigentümlich sein, aber die Kinder des Viertels liebten Wanda. Meist saß sie vor ihrer Haustür und winkte jedem Kind, das vorüberging, freundlich zu – ganz egal, ob es seine ersten Schritte machte oder auf einem Skateboard die Straße entlangraste.
    Marissa trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Offensichtlich wollte sie keine Minute länger mit Nichtstun vergeuden.
    »Fran und Betsy, ihr kommt mit mir. Wanda – helfen Sie Kate, sich um die Kinder zu kümmern.« Marissa sah mich mit ihren Falkenaugen an. »Timmy ist doch auch da, oder? Ich habe extra Danielle mitgebracht, damit sie mit den anderen spielen kann.«
    Sie beäugte Elena kritisch. Offenbar sagte ihr die Kleine als einzige Spielkameradin ihrer Tochter nicht zu. Fran warf mir einen entnervten Blick zu, der mir deutlich zeigte, was sie dachte. Am Ende des vergangenen Jahres hatte es einmal eine Zeit gegeben, da hatten wir alle Marissas herrische Art ignoriert. Sie war damals ziemlich traumatisiert gewesen, da sowohl ihre Tochter als auch Allie von einigen Jungs entführt worden waren. (Okay, ich will ehrlich sein. Die beiden wurden von Dämonen entführt. Aber weder Marissa noch die anderen Komiteemitglieder kannten dieses kleine Detail. Während sich Allie noch gut an die ganze Geschichte erinnern konnte, litt Marissas Tochter JoAnne zum Glück in dieser Hinsicht unter völligem Gedächtnisverlust.)
    Da ich sowieso stets unter großen Schuldgefühlen leide, wenn meine Freunde oder – in Marissas Fall – meine Bekannten mit Dämonen in Kontakt kommen, war auch ich besonders nachsichtig mit ihr gewesen. Doch leider hatten wir es trotzdem weiterhin mit Marissa zu tun, und so hatte es nicht lange gedauert, bis ihre nervtötende Art meine guten Vorsätze wieder zunichtegemacht hatte.
    Mit anderen Worten – ich hatte wieder begonnen, die Frau abgrundtief zu hassen.
    »Mami!«, rief Allie von oben. »Timmy will seinen Zug und die Schienen nach unten bringen. Aber ich habe keine Lust, das zu tragen. Muss ich?«
    Marissa zog die Nase kraus. »Ich glaube kaum, dass Danielle gern mit Zügen spielt. Außerdem wollen wir sie jetzt deutlicher bei der Entfaltung ihrer Weiblichkeit unterstützen.«
    Ich antwortete ihr nicht, sondern zog mir vorsichtig das Hasenkostüm aus, ohne mich an einer der Stecknadeln zu stechen. »Allie, bring Timmy einfach herunter. Wir finden schon hier

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