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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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sie auf und trat auf die großenteils gesprungenen Steinplatten hinaus. Die Terrasse reichte mindestens sechs Meter in den Garten hinein. Es war wahrhaftig imposant.
    »Wow«, murmelte ich. »Wie ein weiteres Zimmer.« Stuart folgte mir zur Balustrade. Ich blickte mich um. Hier verstand man wieder einmal, weshalb Kalifornien so beliebt war. Üppiges Grün reichte bis zu dem herrlichen Sand des Strandes. Dahinter erstreckte sich über Kilometer hinweg das tiefe Blau des Pazifiks.
    Das Haus stand auf einem der zahlreichen Hügel von San Diablo. Von hier schien es fast so, als ob das Gebirge im Hinterland versucht hätte, sich bis zur Küste hin auszustrecken, ihm aber im letzten Moment die Luft ausgegangen wäre. Von der Terrasse aus hatte man einen guten Blick auf einen weiteren Hügel, auf dem die schöne Kathedrale St. Mary stand – der Mittelpunkt unserer kleinen Stadt. Unterhalb des Hauses lag der Friedhof von San Diablo. Das alte Gebäude schien darüber zu wachen.
    Ich entdeckte das Mausoleum der bekannten Familie Monroe. Für einen Moment stockte mir der Atem. Eric war direkt neben Alexander Monroe, unserem Stadtgründer, begraben worden. Die gesamte Familie Monroe war bei uns berühmt, angefangen mit dem Patriarchen Alexander bis hin zu dem ziemlich ausgeflippten Ur-Ur-Ur-usw.-Enkel Theophilus Monroe, der in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts an spiritistische Künste und Geisterbeschwörungen glaubte. Er ging nach Hollywood, wo er eine recht zweifelhafte Karriere als Manager unbedeutender Filmsternchen einschlug, die er um ihr weniges Geld brachte. Theophilus galt als schwarzes Schaf der Familie. Er hatte sein Bestes getan, um zu demonstrieren, dass er mit den frommen Idealen seiner Vorfahren nichts am Hut hatte.
    Erst vor wenigen Monaten hatte das Monroe-Mausoleum bei meiner Wiedererweckung Davids eine nicht unbedeutende Rolle gespielt.
    »Großartig«, schwärmte ich, wandte mich vom Friedhof ab und hoffte, dass Stuart nicht aufgefallen war, wie mir bei der Erinnerung an diese Stunden ein kalter Schauder über den Rücken gelaufen war.
    »Ich weiß. Wirklich großartig, nicht wahr? Es überrascht mich eigentlich, dass niemand behauptet, hier würde es spuken. Schau mal«, sagte er und zeigte auf eine Wendeltreppe, die von der Terrasse auf den Friedhof hinabführte. »Für romantische Spaziergänge im Mondschein.«
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Vielleicht sollten wir heute Abend hierherkommen, statt ins Kino gehen. Was meinst du?«
    »Kommt nicht infrage«, entgegnete er. »Ich habe für heute Abend genaue Pläne, und dazu brauche ich unbedingt ein dunkles Kino.«
    »Ach, wirklich? Dann sollten wir uns besser beeilen. Ich habe heute nämlich noch ziemlich viel zu tun und möchte abends schließlich nicht abgelenkt sein.«
    »Verstehe«, erwiderte er, als wir durch die Verandatüren wieder ins Innere des Hauses traten. »Also – was meinst du? Ist es eine verrückte Idee?«
    Ich sah mich in dem riesigen Saal um, der früher einmal atemberaubend schön gewesen sein musste. Er besaß auch jetzt noch viel Potenzial, das sich allerdings unter einer dicken Schicht aus Schmutz und Staub verbarg, die man vermutlich in stundenlanger Arbeit erst einmal entfernen musste, ehe man mit den Restaurierungen begann.
    »Ich weiß nicht, wie das alles zu schaffen sein könnte«, erwiderte ich ehrlich. »Deine Arbeit plus die Wahlkampagne plus die Kinder. Wenn du glaubst, dass du problemlos auch noch die Renovierung dieses Hauses managen kannst, will ich mich dir nicht in den Weg stellen. Aber ich befürchte, dass du dich vielleicht übernimmst.«
    Ich wusste nun wirklich, was es bedeutete, wenn man sich zu viel vornahm. Aber das konnte ich Stuart natürlich nicht sagen.
    »Das muss ich mir sicher genau überlegen«, gab er zu. »Aber ich habe mir bereits einiges durch den Kopf gehen lassen und darüber nachgedacht, wie ich alles unter Dach und Fach bringen kann.« Er nahm meine Hand und drückte sie zärtlich, wobei er mich verschmitzt angrinste. »Ich glaube, meine Idee ist gar nicht so schlecht.«
    »Wirklich? Dann erzähl mal.«
    Er lächelte geheimnisvoll. »Vielleicht heute Abend. Für schwierige Überlegungen brauche ich Popcorn.«
    »Hm«, erwiderte ich. »Ich habe irgendwie den Eindruck, als ob du mir etwas verschweigst.«
    »Verschweigen? Dir? Niemals«, entgegnete er mit einer solchen Inbrunst, dass sich sogleich wieder mein schlechtes Gewissen zu Wort meldete. Ich wäre bestimmt nicht in der Lage

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