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Pretty Daemon

Pretty Daemon

Titel: Pretty Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kenner
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sicher, dass ich mich nicht irrte. »Für Sie ist das doch nicht nur eine fantastische Geschichte.«
    »Stimmt, Katherine. Da hast du Recht.«
    »Und wieso sollte Abaddon annehmen, dass ich etwas über das Schwert weiß?«
    »Diese Frage kann ich leider nicht beantworten. In den Legenden geht es stets um eine Prophezeiung. Es heißt, dass eines Tages der wahre Hüter des Schwertes genannt werden soll, damit er oder sie das Schwert führen und den Dämon in seiner wahren Gestalt samt seinem Gefolge niederschlagen kann, so dass sich diese niemals mehr erheben.«
    Ich dachte nach. »Sie haben von Vorfahren gesprochen«, sagte ich. »Könnte das bedeuten, dass vielleicht schon meine Mutter oder mein Vater Hüter des Schwertes waren?« Ich bemühte mich darum, so ruhig wie möglich zu klingen. Meist dachte ich nicht an meine Eltern, die ich nie bewusst kennengelernt hatte. Aber es gab Zeiten, in denen ich mich fragte, wer sie wohl gewesen sein mochten und warum sie mich im Stich gelassen hatten.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte Padre Corletti sanft. »Wie ich bereits erklärt habe, sieht es ganz so aus, als ob der Hüter des Schwertes bisher nur in der Prophezeiung existiert. Dieser Hüter muss mit demjenigen verwandt sein, der das Schwert erneut geschmiedet hat, nachdem es den ersten Dämon tötete. Es gibt nur einen einzigen Hüter. Sollte er oder sie das Ziel nicht erreichen, wird der Dämon weiterleben, und das Schwert verliert seine Bestimmung. Es sei denn, es wird noch einmal geschmiedet, und zwar von jemandem, der über die dazu notwendige Macht verfügt.«
    »Das würde also bedeuten, dass Abaddon nur durch mich besiegt werden kann.« Auf einmal fühlte ich mich wie Atlas, der die ganze Welt auf seinen Schultern zu tragen hatte.
    »Ja, falls du tatsächlich die Hüterin bist. Dann ist das so.«
    »Und wenn es mir nicht gelingen sollte? Wer besitzt die Macht, das Schwert erneut zu schmieden?«
    »Das wissen wir nicht.«
    »Klingt ganz so, als wüssten wir so manches nicht«, meinte ich etwas missmutig.
    »Dem ist leider so«, stimmte mir Padre Corletti seufzend zu.
    »Und das, was wir wissen, ergibt bisher keinen großen Sinn«, erwiderte ich. Die ganze Sache gefiel mir überhaupt nicht.
    »Mythen und Legenden ergeben auf den ersten Blick oft keinen Sinn, mein Kind. Das solltest du doch inzwischen wissen.«
    »Ich weiß.« Praktisch gesehen, ergeben Mythen und Legenden wirklich meist überhaupt keinen Sinn. Warum sollte sich zum Beispiel der Erzengel Michael die Mühe machen, ein Schwert auf die Erde zu bringen, das etwas vermag, was ich schon lange kann?
    Wenn ich einen Dämon in menschlicher Gestalt ins Auge traf, kehrte sein Kern in den Äther zurück, wo er darauf wartete, in einen anderen Körper fahren zu können. Falls sich ein dämonisches Wesen jedoch in seiner wahren Gestalt zeigte, was zugegebenermaßen höchst selten geschah, war er noch wesentlich verletzlicher. Auch dann war es zwar nicht leicht, ihn zu töten, aber falls es doch gelang, vermochte dieser Dämon niemals mehr auf die Erde zurückzukehren. Dann war es für ihn für immer aus und vorbei mit dem Erdenleben.
    »Was zeichnet dieses Schwert denn aus?«, wollte ich vom Padre wissen. »Ich kann zum Beispiel mit meinen Messern Zwiebeln schneiden, aber genauso gut auch Dämonen erstechen. Dafür muss ich die Klingen vorher nicht extra in einem besonderen Feuer schmieden.« Ich hatte allerdings auch schon einmal einen Dämon mit einem japanischen Messer kaltgestellt, das ich kurz nach unserer Hochzeit angeschafft hatte und dessen Klinge wirklich besonders scharf gewesen war.
    Padre Corletti lachte. »Die Frage ist nur, wie viele Zwiebeln du schon im Laufe deines Hausfrauendaseins geschnitten hast, Katherine.«
    »Na ja, ich bin natürlich keine Kochexpertin«, antwortete ich etwas kleinlaut.
    »Ja, das ist mir auch schon zu Ohren gekommen… Jedenfalls besitzt das Schwert angeblich nicht nur die Macht, den Dämon wirklich völlig mühelos zu töten, sondern es besitzt noch einen weiteren Vorteil, den du nicht vergessen solltest.«
    »Dass auch die Gefolgschaft des Dämons ausgelöscht wird«, sagte ich.
    »Genau. Das ist das Wunderbare an diesem Schwert. Und auch der Grund, weshalb die meisten seine Existenz für einen Mythos halten. Wenn Abaddon mit diesem Schwert tatsächlich besiegt würde, wäre gleichzeitig auch seine gesamte Gefolgschaft vernichtet.«
    »Ah ja.« Ich lehnte mich an die Rückenlehne eines Ledersessels. Padre Corletti

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