Pretty - Erkenne dein Gesicht
Krankenhauses auftauchten. Sein dunkler Rumpf sah beruhigend riesig aus. Tally entdeckte das gelbe Blinklicht der Notaufnahme, bog aber vorher vom Fluss ab und flog langsam am Uferhang hoch. Sie brachte das Brett im Schutz eines Parkgitters mit leeren Krankenwagen zum Stillstand. Die Hubwagen waren in drei Lagen in dem riesigen Metallgestell untergebracht, offensichtlich in Erwartung einer gewaltigen Katastrophe.
Als das Brett aufsetzte, rollte Zane sich stöhnend auf den nassen Boden.
Sie kniete neben ihm nieder. "Sag was."
"Mir geht’s gut", sagte er. "Bis auf meinen Rücken."
"Dein Rücken? Wieso ..."
"Ich glaube, das hängt mit dem Flug auf dem Hubbrett zusammen." Er schnaubte. "Unter dir."
Sie nahm sein Gesicht in die Hände und starrte in seine Augen. Er sah erschöpft aus und war völlig durchnässt, aber er lächelte und zwinkerte ihr müde zu.
"Zane ..." Sie merkte, dass ihr wieder die Tränen kamen, heiße Tränen zwischen den kalten Regentropfen. "Was passiert mit dir?"
"Wie schon gesagt. Ich glaube, jetzt ist Frühstück fällig."
Schluchzen erschütterte ihren Körper. "Aber..."
"Ich weiß." Er legte ihr die Hände auf die Schultern. "Wir müssen weg hier."
"Aber was ist mit den New Smo..."
Seine Hand jagte hoch und verschloss ihren Mund, um ihre restlichen Wörter zu ersticken. Sie wich verdutzt zurück. Zane richtete sich auf einem Ellbogen auf und starrte ihre unbedeckte Manschette an. Sie hatte den Handschuh ausgezogen, um Hilfe herbeizurufen, als sein Anfall eingesetzt hatte.
"Ach ... tut mir leid."
Er schüttelte den Kopf, zog sie dichter an sich und flüsterte: "Ist schon gut."
Tally schloss die Augen und versuchte sich daran zu erinnern, was sie auf dem Flug hierher gesagt hatten. "Wir haben uns darüber gestritten, ob du ins Krankenhaus musst", flüsterte sie.
Er nickte, stand unsicher auf und sagte laut: "Na, wo wir schon mal hier sind." Er drehte sich um und schlug mit der Faust gegen das Metall des Krankenwagengitters. Das Gestell antwortete mit einem dumpfen Klirren.
"Zane!"
Er krümmte sich vor Schmerz, dann schüttelte er den Kopf und schwenkte für einen Moment seine verletzte Hand durch die Luft. Er betrachtete das Blut an seinen Fingerknöcheln."Wie gesagt, wo wir diesen ganzen Weg gekommen sind, können sie sich das jetzt auch ansehen. Aber nächstes Mal fragst du mich vorher, okay?"
Sie starrte ihn an und hatte endlich begriffen. Für einen Moment hatte sie Shays Wahnsinn für ansteckend gehalten. Aber eine verletzte Hand war eine überzeugende Erklärung für ihren wilden Flug hierher und würde fast alles, was die Manschette gehört hatte, plausibel erscheinen lassen. Tally könnte den Wächtern auch erzählen, dass sie seit Tagen nichts gegessen hatten. Vielleicht würde eine Infusion aus Vitaminen und Blutzucker Zane von seinen Kopfschmerzen befreien.
Er sah noch immer völlig fertig aus, verschmutzt und triefnass, aber er ging, ohne zu schwanken. Eigentlich kam Zane ihr sogar ganz schön prickelnd vor, seit er sich die Hand zerschlagen hatte. Vielleicht war Shay doch nicht so verrückt, wie sie aussah - sie wusste immerhin, was funktionierte.
"Na los", sagte er.
"Möchtest du mitfliegen?", fragte Tally und zeigte auf das zweite Hubbrett, das über den Rasen auf sie zukam, dem Signal aus Zanes Auffangarmbändern auf der Spur.
"Ich glaube, ich gehe lieber zu Fuß", sagte er und trottete auf das Blinklicht der Notaufnahme zu. Tally sah jetzt, dass seine Hände zitterten und dass er sehr blass war. Und sie beschloss, dass sie bei seinem nächsten Anfall die Wächter holen würde.
Nicht einmal das Heilmittel war den Tod wert.
Krankenhaus
Es stellte sich heraus, dass Zane drei Knochen seiner Hand gebrochen hatte, und es dauerte eine halbe Stunde, um das in Ordnung zu bringen.
Tally saß im Wartezimmer, zusammen mit zwei nagelneuen Pretties, die auf eine Freundin mit einem gebrochenen Bein warteten - es ging um einen Wettlauf auf der nassen Treppe vor Lillian Russell Mansion. Tally achtete nicht auf die Einzelheiten der Geschichte, sie verschlang Plätzchen und Kaffee mit ganz viel Milch und Zucker und genoss die Wärme im Krankenhaus und das völlige Fehlen von Regen. Das seltene Erlebnis, ihrem Körper Kalorien zuzuführen, zeichnete die Welt ein wenig weicher, aber Tally war froh über diese Augenblicke des prettyhaften Dunstes. Ihre Erinnerung daran, was Shay und ihr Anhang im Cleopatra Park getrieben hatten, war viel zu klar.
"Und was ist mit dir
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