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Pretty - Erkenne dein Gesicht

Pretty - Erkenne dein Gesicht

Titel: Pretty - Erkenne dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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Lächeln zu einem Stirnrunzeln. "Bei eurem kleinen Freudenfeuer neulich abends hat es einen Zwischenfall gegeben. Eine Meinungsverschiedenheit zwischen dir und Shay. Ziemlich besorgniserregend."
    Tally blinzelte, versuchte Zeit zu gewinnen. Sie sah wieder Shay vor sich, die sie am Feuer anschrie. Sogar unter den vielen Schichten hatte die Manschette sicher gehört, wie aufgeregt Shay gewesen war - viel schlimmer, als es bei den freundlichen kleinen Kabbeleien der neuen Pretties üblich war. Tally versuchte sich zu erinnern, was genau Shay gerufen hatte, aber die Mischung aus Champagner und entsetzlichen Schuldgefühlen war nicht besonders erinnerungsfördernd. Sie zuckte mit den Schultern. "Ja. Sie war ziemlich beschwipst. Ich auch."
    "Es klang nicht gerade nach Glücks-Faktor."
    "Dr. Remmy, sind Sie ..., ich meine, spionieren Sie uns aus? Das ist doch Pfusch."
    Der Berater schüttelte den Kopf und kehrte zu seinem besorgten Lächeln zurück. "Wir interessieren uns nur einfach für alle von euch, die bei diesem beklagenswerten Unfall dabei waren. Manchmal kann es schwierig sein, sich von beängstigenden und unerwarteten Erlebnissen zu erholen. Deshalb bin ich zu eurem Poststressberater ernannt worden."
    Tally tat so, als hätte sie nicht bemerkt, wie er ihrer Frage nach dem Ausspionieren ausgewichen war - sie kannte die Antwort ja ohnehin schon. Den Specials mochte es egal sein, ob die Krims New Pretty Town dem Erdboden gleichmachten, aber die Wächter waren immer im Dienst. Und da die Stadt dazu entworfen war, die Leute im Pretty-Zustand zu halten, war es doch logisch, dass sie allen, die eine wirklich prickelnd machende Erfahrung hinter sich hatten, einen Berater schickten. Dr. Anders sollte dafür sorgen, dass der Durchbruch die Krims nicht auf neue, aufregende Ideen brachte.
    Sie rang sich ein Pretty-Lächeln ab. "Falls wir durchdrehen?"
    Dr. Anders lachte. "Ach, wir glauben nicht, dass ihr durchdrehen werdet. Ich will nur sichergehen, dass es keine Dauerfolgen gibt. Stress kann sich auf Freundschaften negativ auswirken, weißt du."
    Sie beschloss Remmy einen Knochen hinzuwerfen und machte große Augen. "Deshalb war sie an dem Abend also so gemein?"
    Er strahlte sie an. "Ja, das ist alles eine Folge von Stress, Tally. Aber denk dran, sie hat es sicher nicht so gemeint."
    "Na, ich war aber nicht gemein zu ihr."
    Beruhigendes Lächeln. "Alle reagieren anders auf ein Trauma, Tally. Nicht alle können so viel wegstecken wie du. Statt wütend zu werden, lass uns doch versuchen, dies als eine Gelegenheit zu sehen, um Shay zu zeigen, dass sie sich auf dich verlassen kann. Ihr seid doch alte Freundinnen?"
    "Ja. Noch aus Ugly-Zeiten. Selber Geburtstag."
    "Das ist wunderbar. In solchen Zeiten sind alte Freundschaften das Beste. Worüber habt ihr euch eigentlich gestritten?" Tally zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Eigentlich über nichts."
    "Kannst du dich an irgendetwas erinnern?"
    Tally fragte sich, ob das Zimmer eingerichtet war, um sie zu polygrafieren, und wenn ja, wie groß die Lüge sein durfte, so dass sienoch damit durchkam. Sie schloss die Augen, konzentrierte sich auf die Kalorien, die sich durch ihren halb verhungerten Körper bewegten, und ließ sich in einen Pretty-Dunst hüllen.
    "Tally", fragte er mahnend.
    Sie beschloss Dr. Anders ein wenig Wahrheit zu geben. "Das war einfach nur ... alter Kram."
    Er nickte und faltete zufrieden die Hände. Tally fragte sich, ob sie schon zu viel gesagt hatte. "Aus Ugly-Zeiten?", fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf, weil sie ihrer Stimme nicht traute. "Wie bist du seit diesem Abend mit Shay ausgekommen?"
    "Richtig gut."
    Er lächelte glücklich, aber Tally sah, wie sein Blick kurz in die Ferne schweifte - vermutlich auf einen für sie unsichtbaren Augenbildschirm. Überprüfte er das Stadt-Interface? Dann würde er wissen, dass sie und Shay seit der Party nicht mehr gepingt hatten, und drei ganze Tage ohne Post war bei ihnen sehr ungewöhnlich. Oder schaute Dr. Anders nach, ob ihre Stimme zitterte?
    Er bedachte seine unsichtbaren Informationen oder was auch immer mit einem kurzen Nicken. "Und hast du den Eindruck, dass sie sich inzwischen wieder besser fühlt?"
    "Ich glaube, es geht ihr okay." Bis auf ein bisschen Selbstverstümmelung, verrückten Sprechgesang und vielleicht den Plan, ihre eigene beängstigende Clique aufzumachen. "Ich hab sie nicht mehr gesehen, seit dieser Pfusch-Regen losgelegt hat. Aber sie und ich sind wirklich Freundinnen fürs Leben."
    Das

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