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Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Titel: Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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aus, als würde sie gleich umkippen.
Alle ihre schönen Theorien hatten sich buchstäblich in Rauch aufgelöst. Vielleicht hatte Wilden das Feuer ja wirklich nicht gelegt – aber Aria hatte im Wald jemanden gesehen. Und das bedeutete leider, dass der Brandstifter immer noch dort draußen war. Wer auch immer versucht hatte, sie zu töten, lief immer noch frei herum und wartete wahrscheinlich nur auf die Chance, sein Werk zu vollenden.

Kapitel 3
HÄTTE DOCH NUR SCHON MAL JEMAND FRÜHER SPENCER AUSGERAUBT …
    Als die schwache Wintersonne hinter dem Horizont versank, stand Spencer in ihrem Garten und betrachtete die Zerstörung, die das Feuer hinterlassen hatte. Am Nachmittag war auch sie entlassen worden, ihre Freundinnen waren alle schon am Vormittag wieder nach Hause gegangen. Ihre Eltern hatten den ganzen Tag auf den harten Stühlen im Krankenhaus ausgeharrt und immer wieder gefragt, ob Spencer etwas bräuchte. Jetzt stand ihre Mutter neben ihr; ihr Augen-Make-up war verschmiert, ihre Grundierung fleckig und ihr Haar schlapp – sie hatte ihre morgendliche Föhn-Session mit ihrem Friseur Uri ausfallen lassen. Auch Spencers Dad war hier, ausnahmsweise ohne ein Bluetooth-Headset am Ohr. Seine Lippen zitterten, als unterdrücke er ein Schluchzen.
    Alles um sie herum war ruiniert. Die mächtigen alten Bäume waren schwarz und verkohlt, stinkender grauer Nebel hing über den Wipfeln. Die Windmühle der Familie war nur noch ein Skelett. Die Flügel verbrannt, der Korpus in Trümmern. Der Rasen der Hastings war von den Reifenspuren der Feuerwehr- und Krankenwagen übersät,
die zum Wald gefahren waren. Zigarettenkippen, leere Kaffeebecher und sogar eine Bierdose lagen auf dem Gras, die Hinterlassenschaften der Schaulustigen und der Journalisten, die sich hier versammelt hatten und noch lange herumstanden, als Spencer und die anderen schon im Krankenhaus waren.
    Aber das schlimmste, am meisten betrauerte Opfer des Feuers war die Wohnscheune der Familie, die seit 1756 auf dem Grundstück stand. Die Hälfte des Gebäudes war noch intakt, obwohl die ehemals kirschrote Holzverschalung nun grau und verkohlt war. Der größte Teil des Dachs war verbrannt, die Bleiglasfenster waren alle geplatzt und die Vordertür war nur noch ein Haufen Asche. Spencer konnte von hier draußen bis ins Innere der früheren Wohnung sehen. Auf dem brasilianischen Kirschholzboden stand das Löschwasser, das von dem Einsatz übrig geblieben war. Das Himmelbett, die gemütliche Ledercouch und der Couchtisch aus Mahagoni waren ruiniert. Genau wie der Schreibtisch, an dem Spencer, Emily und Hanna sich erst am Vorabend versammelt und mit Ian über Alis Mörder gechattet hatten. Aber nun sah es so aus, als hätten Jason und Wilden Ali doch nicht getötet, und das bedeutete, dass Spencer wieder einmal überhaupt nichts wusste.
    Sie wendete sich von der Scheune ab, die Augen tränten ihr vom Rauch. Die Grasnarbe, auf der sie und ihre Freundinnen nach ihrer Flucht vor den Flammen zusammengebrochen waren, lag näher beim Haus. Wie der Rest des
Gartens war sie von Müll und Ruß bedeckt, das Gras war zertrampelt und tot. Der Ort hatte überhaupt nichts Besonderes an sich und er lieferte ihr auch keinerlei magischen Hinweis darauf, dass Ali je dort gewesen war. Aber sie hatten Ali ja auch nicht wirklich gesehen, sondern halluziniert. Ihr Erscheinen war nichts weiter als eine Nebenwirkung der Rauchvergiftung gewesen. Arbeiter hatten ihre verweste Leiche vor Monaten im Garten der DiLaurentis entdeckt.
    »Es tut mir so leid«, flüsterte Spencer, als sich ein weiterer Dachziegel vom Scheunendach löste und krachend zu Boden stürzte.
    Langsam griff Mrs Hastings nach Spencers Hand. Mr Hastings berührte ihre Schulter, und bevor sie sich’s versah, umarmten ihre Eltern sie und drückten sie schluchzend an sich. »Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn dir etwas passiert wäre«, weinte Mrs Hastings.
    »Als wir das Feuer sahen und erfuhren, dass du vielleicht verletzt bist …« Mr Hastings verstummte.
    »All das hier ist egal«, fuhr Mrs Hastings mit tränenerstickter Stimme fort. »Es hätte alles niederbrennen können. Hauptsache, wir haben dich nicht verloren.«
    Spencer klammerte sich an ihre Eltern. Sie traute ihren Ohren nicht.
    In den vergangenen vierundzwanzig Stunden waren ihre Eltern unglaublich lieb zu ihr gewesen. Sie hatten die ganze Nacht an ihrem Krankenbett gewacht und mit Adleraugen beobachtet, wie Spencers Brust sich im Rhythmus
ihrer

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