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Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Titel: Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Mitleidenschaft gezogen worden? »Was?«
    Ihr Dad verlagerte sein Gewicht und schaute seine Frau an.
    »Wir hätten ihr es schon vor Jahren sagen sollen, Veronica«, murmelte er.
    »Ich wusste ja nicht, dass so etwas passieren würde«, quiekte Spencers Mom und hob abwehrend die Hände. Die Luft war so kalt, dass ihr Atem Wölkchen bildete.
    »Mir was sagen?«, drängte Spencer. Ihr Kopf begann zu pochen. Wenn sie einatmete, roch sie nur Asche.
    »Wir sollten reingehen«, sagte Mrs Hastings abwesend. »Es ist ziemlich kalt hier.«
    »Mir was sagen?«, beharrte Spencer, lauter diesmal. Sie hatte nicht vor, auch nur einen Schritt zu machen.
    Ihre Mutter schwieg lange. In der Scheune knarrte irgendetwas. Schließlich setzte sich Mrs Hastings auf einen der vielen Felsbrocken, die im Garten verstreut lagen. »Schatz, Olivia hat dich wirklich zur Welt gebracht.«
    Spencer riss die Augen auf. »Was?«
    »Zumindest in gewisser Weise«, korrigierte Mr Hastings.
    Spencer wich einen Schritt zurück, ein dürrer Zweig brach knackend unter ihrem Stiefel. »Bin ich wirklich adoptiert? Hat Olivia etwa die Wahrheit gesagt?« Bin ich deshalb so anders als ihr? Bevorzugt ihr deshalb Melissa immer – weil ich nicht wirklich eure Tochter bin?
    Mrs Hastings drehte an dem Dreikaräter an ihrem Finger.
Irgendwo tief im Wald fiel ein Ast mit ohrenbetäubendem Krachen zu Boden. »Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass wir das heute besprechen müssen.« Sie holte tief Luft, schüttelte ihre Hände und hob den Kopf. Mr Hastings rieb seine behandschuhten Hände aneinander. Auf einmal wirkten die beiden so hilflos. Nicht wie die immer gelassenen Kontrollfreak-Eltern, die Spencer so gut kannte.
    »Melissas Geburt verlief schwierig«, sagte Mrs Hastings und trommelte mit den Händen auf den glatten, schweren Felsbrocken. Ihr Blick wanderte kurz zur Auffahrt, vor der ein verbeulter Honda die Fahrt verlangsamt hatte. Neugierige Nachbarn fuhren schon den ganzen Tag durch die Sackgasse.
    »Die Ärzte rieten mir von einer weiteren Schwangerschaft ab, weil sie für mich und vor allem für das Baby gefährlich gewesen wäre. Aber wir wollten unbedingt noch ein Baby, also suchten wir schließlich eine Leihmutter. Wir … also, wir benutzten meine Eizelle und das Duweißt-schon-was deines Dads.« Sie senkte die Stimme. Sie war zu prüde, um das Wort Sperma auszusprechen. »Aber wir brauchten eine Frau, die das Baby austragen würde. Dich. Also entschieden wir uns für Olivia.«
    »Wir haben sie gründlich durchleuchtet, weil wir sichergehen wollten, dass sie gesund war.« Mr Hastings setzte sich neben seine Frau auf den Felsen, diese rutschte etwas, sodass sie nun eng nebeneinander auf dem Stein hockten. Ihr Dad bemerkte gar nicht, dass seine handgenähten italienischen
Schuhe im rußigen Matsch versanken. »Sie schien unseren Wünschen zu entsprechen und wollte auch, dass wir dich bekommen. Aber am Ende der Schwangerschaft begann sie … Forderungen zu stellen. Sie wollte immer mehr Geld von uns und drohte sogar, nach Kanada zu fliehen und dich selbst zu behalten.«
    »Also haben wir ihr mehr Geld gegeben«, platzte Mrs Hastings heraus. Sie vergrub ihren blonden Kopf in den Händen. »Und am Ende übergab sie dich dann an uns – offensichtlich. Aber weil … sie so besitzergreifend geworden war, fanden wir es besser, dass du keinen Kontakt zu ihr hast. Wir hielten es für das Beste, dir nichts von der ganzen Sache zu sagen – weil du wirklich unsere Tochter bist.«
    »Aber das sahen ein paar Leute anders«, sagte Mr Hastings und fuhr sich durch das grau melierte Haar. Sein Handy gab die ersten Takte von Beethovens Fünfter von sich. Er ignorierte es. »Zum Beispiel Nana. Sie fand es unnatürlich und verzieh uns nie, dass wir uns dafür entschieden hatten. Als in Nanas Testament stand, dass sie nur ihren ›leiblichen‹ Enkelkindern Geld vermachte, hätten wir es dir sagen sollen. Offenbar hat Olivia die ganze Zeit nur auf einen solchen Moment gewartet.«
    Der Wind legte sich, es wurde gruselig still. Rufus und Beatrice, die Hunde der Hastings, kratzten an der Hintertür, weil sie wissen wollten, was die Familie da draußen trieb. Spencer starrte ihre Eltern mit offenem Mund an. Mr und Mrs Hastings wirkten total erschöpft, als habe es
sie all ihre Kräfte gekostet, dies zuzugeben. Offensichtlich hatten sie schon sehr lange nicht mehr über diese Angelegenheit geredet.
    Spencer schaute zwischen ihnen hin und her und versuchte, zu begreifen,

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