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Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Titel: Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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konnte.
    Iris’ Mundwinkel senkten sich. »Im November? Ich kann mich nicht mehr genau erinnern.« Sie griff in einen Metallbecher, der vor dem Fenster auf dem Boden stand, und holte einen blauen Edding heraus.
    »Was ist mit ihr passiert? Ist sie jetzt normal?«
    Iris nahm den Deckel ab und begann, auf eine Wand zu kritzeln. »Wer weiß? Ich habe seit ihrer Entlassung nicht mehr mit ihr gesprochen.«

    Hanna spürte ein Triumphgefühl. »Wieso nicht?«
    Iris kritzelte achselzuckend weiter. »Sie hat mich darüber angelogen, warum sie hier war. Sie sagte, sie habe leichte Depressionen, aber es stellte sich heraus, dass sie enorme Probleme hatte. Ich habe das alles erst nach ihrer Entlassung erfahren. Sie war genauso kaputt wie alle anderen hier.«
    Der Wind drückte gegen die Fensterscheibe. Hanna täuschte einen Hustenanfall vor, um ihre schuldbewusste Miene zu verbergen. Sie war Iris gegenüber schließlich auch nicht ganz ehrlich gewesen, was den Grund ihres Aufenthalts hier anging – sie hatte ihr weder von Ali noch von A. oder Mona erzählt.
    Iris stöpselte den Edding wieder zu und zeigte Hanna, was sie auf die Wand gemalt hatte. Es war ein altmodischer Ziehbrunnen mit einem kleinen Dach und einer Kurbel. Hanna blinzelte heftig. Sie war sprachlos. Ihre Arme begannen zu kribbeln. Der Brunnen war ihr auf unheimliche Weise vertraut … und mit Sicherheit nicht zufällig auf der Wand gelandet.
    »Warum hast du das gezeichnet?«, flüsterte sie.
    Iris zögerte einen Moment, sie wirkte ertappt. Nervös steckte sie die Kappe auf den Stift. Hannas Herzschlag wurde immer schneller. Endlich deutete Iris auf Hannas Handtasche. »Deine Tasche lag heute Morgen offen auf der Kommode. Ich wollte nicht reinschauen, aber dieses Stück Stoff lag ganz oben. Was ist das denn?«
    Hanna starrte auf ihre Handtasche und atmete erleichtert
aus. Natürlich – sie trug Alis Zeitkapsel-Flagge immer mit sich herum und ließ sie nicht aus den Augen, als sei sie der Hope-Diamant.
    Langsam fuhr sie mit dem Finger über den Stoff. Tatsächlich war die Zeichnung von dem Ziehbrunnen deutlich zu erkennen. Daneben befand sich ein seltsames Symbol, das Hanna nicht deuten konnte – es war ein durchgestrichener Buchstabe in eines Kreis, wie ein Parkverbotszeichen. Aber statt eines P stand dort ein verschmiertes I … oder vielleicht war es auch ein J. Für Jason? Kein Zutritt für Jason?
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Immer wenn sie Alis Flagge betrachtete, spürte sie Ali in ihrer Nähe. Abwartend, beobachtend. Einen Moment lang glaubte sie fast, sie könne einen Hauch von Alis Lieblings-Vanilleseife riechen.
    Hanna spürte Iris’ Blick auf sich. Sie wartete offenbar auf eine Antwort.
    Sag es ihr nicht, riet ihr eine kleine Stimme. Wenn du ihr die Wahrheit sagst, wird sie dich für verrückt halten. »Wir haben da so ein Spiel an unserer Schule«, hörte sie sich beiläufig sagen. »Ich bewahre das Stück für meine Freundin Alison auf.«
    Sie zog den Reißverschluss ihrer Tasche zu und stopfte sie unter den Sessel.
    Iris schaute auf ihre Movado-Armbanduhr und stöhnte. »Mist, ich muss zur Therapie. Laaaangweilig.« Sie entfaltete ihre Beine und stand auf.

    Hanna stand ebenfalls auf. Die Mädchen liefen die Treppe hinunter, gingen durch die Geheimtür zurück in den Gang und trennten sich dann.
    Hanna war immer noch ganz aufgewühlt wegen der Brunnenzeichnung. Am liebsten hätte sie eine Valium genommen und ein Nickerchen gemacht. Wenn sie doch nur Mike anrufen könnte. Sie sehnte sich nach seiner Stimme, sogar nach seinen schmutzigen Witzchen. Die Kein-Telefon-Regel hier war wirklich schrecklich.
    Sie schloss gerade die Tür zu ihrem Zimmer auf, als jemand hinter ihr hustete. Tara wackelte zu ihr und fuhr sich mit der Zunge über die Zahnspange. Ekelhaft.
    »Oh.« Hannas Herz sank. »Hi.«
    Tara stemmte die Hände in die fleischigen Hüften. »Du bist also Iris’ neue Zimmergenossin?«, lispelte sie.
    »Ja«, sagte Hanna genervt. Tara hatte schließlich neben ihr gesessen, als Iris sich bei Hanna vorgestellt hatte. Und ihre beiden Namen standen in glänzenden Goldlettern auf der Tür.
    »Du weißt Bescheid über sie, richtig?«
    Hanna drehte den Schlüssel und hörte den Riegel zurückschnappen.
    »Was gibt es da zu wissen?«
    Tara schob die Hände in die Taschen ihres Frottee-Kapuzenpullis. »Iris ist komplett verrückt. Deshalb ist sie hier. Du solltest ihr also nicht auf die Füße treten. Das sage ich dir als

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