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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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süß war – wenn man nicht allzu genau hinsah -, hob die Hand, überlegte es sich dann aber anders und senkte sie wieder. Ein braunhaariges Mädchen in rosafarbenem T-Shirt streckte zögernd zwei Finger in die Luft und sagte: »Ich habe auch viel über Sex nachgedacht. Mein Freund hat gedroht, er würde mit mir Schluss machen, wenn ich nicht mit ihm schlafe. Ich hätte ihm fast nachgegeben, aber jetzt bin ich froh, dass ich es nicht getan habe.«
    Hanna nickte und versuchte, ein möglichst nachdenkliches
Gesicht zur Schau zu tragen. Wem wollten diese Leute eigentlich etwas vormachen? Insgeheim wünschte diese Truppe sich wahrscheinlich nichts sehnlicher, als endlich mal eine Nummer zu schieben.
    »Wie läuft es bei dir, Sean?«, fragte Candace. »Letzte Woche hast du uns erzählt, du und deine Freundin, ihr seid beim Thema Sex unterschiedlicher Meinung. Wie hat sich das entwickelt?«
    Hanna schoss das Blut in die Wangen. Das war doch die Höhe!
    »Okay«, murmelte Sean.
    »Sicher? Hast du mit ihr geredet, wie wir dir geraten haben?«
    »Yep«, sagte Sean knapp.
    Es folgte langes Schweigen. Hatte dieser seltsame Verein hier eigentlich einen blassen Schimmer, dass mit »ihr« … sie, Hanna Marin, gemeint war?
    Candace bat die anderen Teilnehmer, über die Versuchungen zu sprechen, denen sie ausgesetzt waren: Wer war mit einem Freund oder einer Freundin in der Horizontalen gelandet? Wer hatte geknutscht? Wer war beim Zappen durch die TV-Kanäle bei einer Erotiksendung gelandet und hatte nicht auf der Stelle umgeschalten? Treffer, Treffer, Treffer, versenkt! Hanna beantwortete jede Frage im Stillen mit einem entschiedenen Ja, aber sie sagte es nicht laut, denn im Jungfrauen-Club waren all diese Dinge absolute No-Gos.
    Einige Teenies stellten Rückfragen, meist aus Unsicherheit, was bereits als »sexuelle Erfahrung« galt und vermieden werden musste. »Alles«, erwiderte Candace entschieden. Hanna war fassungslos. Sie hatte geglaubt, im J-Club sei zwar Sex an
sich verboten, aber doch bitte schön nicht die komplette Palette des lustvollen Geplänkels darum herum.
    Schließlich war das Treffen beendet, und die Clubmitglieder gingen zu einem Tisch, auf dem Getränkedosen, Papp becher, ein Teller mit Keksen und eine Tüte Chips bereitstanden. Hanna stand auf, arrangierte die Riemchen ihrer Plateausandalen um ihre Knöchel, streckte die Arme in die Luft und dehnte sich. Ihr fiel auf, dass Sean auf ihren entblößten Bauch starrte. Sie warf ihm ein flirtendes Lächeln zu und ging zu ihm.
    »Hi«, sagte sie.
    »Hanna …« Er fuhr sich durch das kurze Haar und sah verlegen zur Seite. Als er sich letzten Frühling die Haare abgeschnitten hatte, sagte Hanna, er sehe aus wie eine coolere Version von Justin Timberlake, was Sean anspornte, eine schiefe, aber süße Version von »Cry Me a River« anzustimmen. Damals hatten sie noch Spaß gehabt. »Was soll das?«, fragte er jetzt.
    Sie legte die Hand an die Kehle. »Was meinst du damit?«
    »Ich finde … irgendwie gehörst du nicht hierher.«
    »Wieso?«, sagte sie empört. »Ich habe das gleiche Recht, hier zu sein, wie alle anderen auch. Ich wollte mich bei dir entschuldigen, okay? Aber in der Schule ergreifst du ja sofort die Flucht, wenn ich auftauche.«
    »Das ist alles nicht so einfach, Hanna«, sagte Sean.
    Hanna wollte gerade fragen, was denn daran so schwer sein sollte, da legte Candace ihnen beiden eine Hand auf die Schulter. »Wie ich sehe, kennt ihr euch!«
    »Stimmt«, zirpte Hanna und schluckte ihren Ärger für den Moment hinunter.

    »Wir freuen uns so, dass du hier bist, Hanna.« Candace strahlte. »Du wärest sicher ein wirklich positives Vorbild für unsere Mädchen.«
    »Danke.« Hanna war tatsächlich geschmeichelt. Dies war zwar nur der Jungfrauen-Club, aber so uneingeschränkt war sie selten gelobt worden. Weder von ihrem Tennislehrer noch von ihren Freundinnen oder von ihren Lehrern und erst recht nicht von ihren Eltern. Vielleicht war der Jungfrauen-Club ja ihre Berufung? Sie könnte das Aushängeschild des Clubs werden, seine Sprecherin. Das wäre vielleicht wie Miss America sein, nur dass sie statt einer Krone einen todschicken J-Club-Ring tragen würde. Oder eine J-Club-Handtasche. Eine von Louis Vuitton speziell entworfene Clutch.
    »Kommst du nächste Woche wieder?«, fragte Candace.
    Hanna sah Sean an. »Wahrscheinlich.«
    »Wunderbar!«
    Sie ließ Hanna und Sean allein. Hanna zog den Bauch ein. Hätte sie bloß nicht das Eclair gegessen, das sie

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