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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Hallbjörn, ihr erster Freund, hatte ihr an einem Straßenstand einen Snack gekauft, den sie zuerst für einen Hotdog hielt. Er schmeckte superlecker, aber dann sagte er ihr, es sei Papageientaucherfleisch. Seitdem sah sie, jedes Mal wenn sie an Fleisch dachte, einen niedlichen Baby-Papageientaucher vor sich. »Na und?«, sagte Aria. »Kartoffelbrei esse ich.« Sie schob sich einen dampfenden Löffel in den Mund. »Und der schmeckt köstlich.«
    Ella runzelte die Stirn. »Er ist aus Pulver. Du weißt doch, dass ich nicht kochen kann.«
    Aria war klar, dass sie sich zu krampfhaft bemühte, das Ruder herumzureißen. Sie wollte sie sich als die ideale Tochter präsentieren und ihr sarkastisches, mürrisches altes Selbst hinter sich lassen, aus der verzweifelten Hoffnung heraus, dass Byron dann vielleicht noch rechtzeitig merken würde, was er aufs Spiel setzte.
    Aria wandte sich wieder ihrem Vater zu. Sie wollte ihn nicht hassen. Er hatte eine Menge guter Eigenschaften: Er hatte immer ein offenes Ohr für ihre Probleme, er war klug, ja er hatte ihr sogar Brownies gebacken, wenn sie die Grippe hatte. Aria hatte versucht, logische, unromantische Gründe für die Meredith-Affäre zu finden. Sie wollte nicht glauben, dass ihr Vater jemand anderen liebte oder seine Familie zerstören wollte. Trotzdem war es schwierig, sein Verhalten nicht persönlich zu nehmen.
    Als Aria sich einen Löffel grüne Bohnen in den Mund
schob, klingelte Ellas Telefon auf dem Küchentresen. Ella sah Byron an. »Soll ich rangehen?«
    Byron runzelte die Stirn. »Wer ruft dich denn zur Essenszeit an?«
    »Vielleicht Oliver aus der Galerie.«
    Aria blieb der Bissen in der Kehle stecken. Oh Gott, und wenn es nun A. war?
    Das Telefon klingelte erneut. Panisch schoss Aria in die Höhe. »Ich gehe ran.«
    Ella wischte sich den Mund ab und schob ihren Stuhl zurück. »Nein, das sollte ich schon selbst tun.«
    »Nein!« Aria rannte zum Tresen. Das Telefon läutete zum dritten Mal. »Ich … äh … ich …«
    Sie wedelte hektisch mit den Armen und suchte krampfhaft nach einer logischen Erklärung, und als ihr keine einfiel, packte sie kurz entschlossen das Telefon und warf es ins Wohnzimmer. Es schlitterte über den Boden, prallte gegen die Couch und hörte auf zu klingeln. Polo, die Katze der Montgomerys, tapste zu dem Handy und berührte es mit einer gestreiften Pfote.
    Als Aria sich umdrehte, starrte ihre Familie sie seltsam an. »Was ist denn los mit dir?«, fragte Ella entgeistert.
    »Ich …« Aria war schweißgebadet, ihr Körper zitterte vor Herzklopfen. Mike verschränkte die Hände hinter dem Kopf und sein Mund formte das Wort ballaballa .
    Ella ging an ihr vorbei ins Wohnzimmer, kniete sich hin und betrachtete das Display des Handys. Ihr langer Knitterrock streifte über den Boden und sammelte Staubflusen ein. »Es war Oliver.«
    Byron stand auf. »Ich muss los.«

    »Los?« Ellas Stimme brach. »Aber wir haben gerade erst mit dem Abendessen angefangen!«
    Byron trug seinen leeren Teller zum Spülbecken. Er war schon immer der schnellste Esser am Tisch gewesen und schlug sogar Mike um Längen. »Ich muss noch mal ins Büro, ein paar Sachen erledigen.«
    »Aber …« Ella stemmte hilflos die Hände in die schlanke Taille. Alle sahen wie erstarrt zu, wie Byron die Treppe hinaufging und eine Minute später in zerknitterten grauen Hosen und blauem Hemd zurückkam. Sein Haar war immer noch vollkommen verstrubbelt. Er schnappte sich seine abgetragene Aktentasche aus Leder und sagte: »Bis später!«
    »Kannst du Orangensaft mitbringen?«, rief Ella, aber Byron schloss die Haustür und blieb die Antwort schuldig.
    Einen Moment später stürmte Mike aus der Küche, ohne seinen Teller abzuräumen. Er schnappte sich seine Jacke und den Lacrosseschläger und schlüpfte in die Turnschuhe, ohne die Schnürsenkel zu lösen. »Und wo willst du hin?«, fragte Ella.
    »Training«, entgegnete Mike wütend. Er hielt den Kopf gesenkt und kaute auf seiner Unterlippe, als müsse er krampfhaft die Tränen unterdrücken. Aria wäre am liebsten zu ihrem Bruder gerannt, um ihn in den Arm zu nehmen und mit ihm zusammen nach einem Ausweg aus dieser schrecklichen Situation zu suchen, aber sie stand auf den Küchenfliesen mit Schachbrettmuster, als sei sie dort festgewachsen.
    Mike schlug die Tür zu, dass das ganze Haus wackelte. Nach ein paar Sekunden Schweigen blickten Ellas graue Augen Aria an. »Alle verlassen uns.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Aria schnell.
    Ihre

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