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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Kursraum. Er hatte eine hohe Decke mit freigelegten
Holzbalken und einen glänzenden karamellfarbenen Holzboden. Von den Wänden hingen große indisch bedruckte Stoffbahnen. Die meisten Kursteilnehmer saßen bereits auf ihren Matten, viele lagen entspannt auf dem Rücken. Es war merkwürdig still. Aria sah sich um. Ein Mädchen mit braunem Pferdeschwanz und dicken Schenkeln ging gerade in die Brücke. Ein schlaksiger Typ wechselte von der Yogafigur Hund in die Embryostellung und atmete dabei lautstark durch die Nase. Ein blondes Mädchen in der Ecke ging in den Lotussitz. Als sie den Kopf hob, fiel Aria beinahe in Ohnmacht. »Spencer?«, keuchte sie.
    Spencer wurde blass und entwirrte ihre Beine.
    »Oh. Hi, Aria«, sagte sie.
    Aria schluckte. »Was machst du hier?«
    Spencer sah sie verwirrt an. »Yoga?«
    »Ja, klar, aber …« Aria schüttelte den Kopf. »Hat dir jemand gesagt, du sollst herkommen?«
    »Nein.« Spencer sah sie misstrauisch an. »Moment. Was meinst du damit?«
    Aria blinzelte. Fragst du dich, wer ich bin? Ich bin ganz in deiner Nähe.
    Ihr Blick wanderte von Spencer zu Meredith, die sich in der Lobby mit jemandem unterhielt, und wieder zurück zu Spencer.
    Die Rädchen in ihrem Kopf begannen, sich zu drehen. Irgendetwas war hier ganz und gar nicht in Ordnung.
    Mit klopfendem Herzen wich sie aus dem Raum. Sie eilte zum Ausgang und stieß dabei mit einem großen, bärtigen Kerl in Leggings zusammen. Im Vergleich zu der Panik, die in ihrem Inneren tobte, war es draußen an der frischen Luft
beängstigend ruhig: Die Vögel zwitscherten, die Zweige der Kiefern wiegten sich in einer lauen Brise, eine Frau mit Kinderwagen sprach in ihr Handy.
    Gehetzt erreicht Aria den Fahrradständer und schloss ihr Rad auf, als sich eine Hand um ihren Arm legte. Meredith stand neben ihr und sah sie durchdringend an. Aria klappte der Mund auf. Sie rang nach Luft.
    »Bleibst du nicht?«, fragte Meredith.
    Aria schüttelte den Kopf. »Ich muss weg. Ein Notfall. In der Familie«, log sie. Sie riss ihr Fahrrad los und strampelte davon.
    »Warte!«, schrie Meredith. »Ich muss dir noch dein Geld zurückgeben!«
    Aber Aria war bereits um die Ecke gebogen.

LAISSEZ-FAIRE HEISST ÜBRIGENS »HÄNDE WEG«
    Am Freitag im Wirtschaftsunterricht beugte sich Andrew Campbell über den Gang und tippte mit dem Finger auf Spencers Block. »Wie war das noch mal? Auto oder Limousine für Foxy?«
    Spencer drehte ihren Bleistift zwischen den Fingern. »Hm, Auto ist schon in Ordnung.«
    Mit Andrew hatte Spencer es wirklich nicht leicht. Überperfekt und auf Äußerlichkeiten penibel bedacht, bestand sie bei Bällen eigentlich immer auf einer Limousine, was sonst? Und natürlich sollte ihre Familie glauben, dass sie ihr Date mit Andrew morgen absolut ernst nahm. Wenn sie nur nicht so schrecklich müde und ausgepowert gewesen wäre. Es war zwar wundervoll, frisch verliebt zu sein, aber es war irre anstrengend, Zeit mit Wren zu verbringen und gleichzeitig Rosewood Days ambitionierteste Schülerin zu bleiben. Gestern Nacht hatte sie bis halb drei Hausaufgaben gemacht, und heute Morgen war sie prompt in ihrem Yogakurs eingeschlafen – aus dem Aria so bizarr geflüchtet war. Vielleicht hätte Spencer ihr erzählen sollen, dass sie eine neue Nachricht von A. erhalten hatte, aber Aria hatte fluchtartig das Weite gesucht, bevor Spencer Gelegenheit dazu hatte. Später, in der Studierzeit, war Spencer wieder eingedöst. Vielleicht
sollte sie besser kurz ins Krankenzimmer gehen und auf der Patientenliege eine Runde schlafen?
    Wenigstens blieb Andrew keine Zeit, ihr übermüdetes Ich mit weiteren Fragen zu quälen. Mr McAdam hatte seinen sich jede Schulstunde wiederholenden Kampf mit dem Overhead-Projektor aufgegeben und schrieb nun an die Tafel. »Ich freue mich darauf, am Montag Ihre Essays zu lesen«, verkündete er mit dröhnender Stimme. »Und ich habe eine kleine Überraschung für Sie: Wer mir seinen Essay schon morgen mailt, bekommt fünf Punkte extra, weil er mit der Arbeit rechtzeitig angefangen hat.«
    Spencer blinzelte verwirrt. Sie zog ihren Sidekick heraus und überprüfte das Datum. Wie war es nur so rasch Freitag geworden? Sie scrollte zum Montag. Da stand es: Abgabe Wirtschafts-Essay.
    Spencer hatte mit der Arbeit noch nicht angefangen. Sie hatte noch nicht einmal das Thema durchdacht. Nach dem Kreditkartenfiasko am Dienstag hatte sie eigentlich vorgehabt, sich McAdams Buchempfehlungen in der Bibliothek auszuleihen. Aber dann war Wren auf

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