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Pretty Little Liars - Makellos

Pretty Little Liars - Makellos

Titel: Pretty Little Liars - Makellos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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zweimal mit Meredith gesehen hatte, konnten logischerweise auch andere Leute die beiden gesehen und sich einen Reim darauf gemacht haben. Auch Toby.
    Aria hatte Ella gestern Abend alles erzählen wollen. Sie hatte dankend abgelehnt, als Sean sie daheim absetzte und anbot, sie nach drinnen zu begleiten. Was sie zu tun hatte, musste sie alleine tun. Im Haus war es dunkel und still gewesen, das einzige Geräusch war das Dröhnen der Spülmaschine, die auf Hochtouren lief. Aria hatte die Lichter in der Diele angeschaltet, und war in die dunkle, leere Küche getappt.
Normalerweise ging ihre Mutter samstags nicht vor Mitternacht ins Bett. Solange löste sie Sudokus oder diskutierte mit Byron bei einer Tasse entkoffeiniertem Kaffee am Küchentisch über dies und das. Doch der Tisch war abgeräumt und sauber gewischt, sie konnte die Seifenspuren erkennen.
    Danach war Aria zum Schlafzimmer ihrer Eltern gegangen. Möglicherweise hatte sich Ella ja doch schon schlafen gelegt. Die Tür stand offen. Die Bettlaken waren zerknüllt, aber es lag niemand darin. Auch das Bad war leer. Und dann fiel Aria auf, dass das Familienauto nicht vor der Garage stand.
    Also wartete sie auf der Treppe darauf, dass ihre Eltern nach Hause kamen, und schaute alle dreißig Sekunden auf die Uhr. Es war kurz vor Mitternacht. Ihre Eltern waren wahrscheinlich die letzten Amerikaner ohne Handys, also konnte sie nicht bei ihnen anrufen. Das hieß zugleich, dass auch Toby nicht bei ihnen anrufen konnte. Oder hatte er einen anderen Weg gefunden, Ella mitzuteilen, was er wusste?
    Und jetzt war sie hier aufgewacht. In ihrem Bett. Irgendjemand musste sie nach oben getragen haben. Aria, die schlief wie eine Tote, hatte nichts davon gemerkt.
    Sie lauschte den Geräuschen, die von unten kamen. Schubladen öffneten und schlossen sich und der Holzboden knarrte unter langsamen Schritten. Zeitungspapier raschelte. Waren zwei Elternteile da unten oder nur eine Person? Sie schlich die Treppe hinunter. Vor ihrem geistigen Auge zogen die verschiedensten Szenarien vorbei. Dann sah sie die winzigen roten Tropfen auf dem Dielenboden. Sie führten von der Küche zur Haustür.
    War das Blut?

    Aria rannte von Panik getrieben in die Küche. Toby hatte ihrer Mutter alles erzählt und Ella hatte Byron rasend vor Wut umgebracht. Oder Meredith. Oder Toby. Oder alle. Vielleicht hatte auch Mike alle umgebracht. Oder Byron hatte Ella aus dem Weg geräumt. In der Küchentür blieb Aria wie angewurzelt stehen.
    Ella saß alleine am Tisch. Sie trug eine rotweinfarbene Bluse, Stöckelschuhe und Make-up, als wollte sie ausgehen. Die New York Times war auf der Seite mit dem Kreuzworträtsel aufgeschlagen, aber statt mit Buchstaben war die Seite mit dicken schwarzen Strichen bedeckt. Ella starrte blicklos zum Küchenfenster und bohrte sich die Zinken einer Gabel in den Handrücken.
    »Mom?«, krächzte Aria und machte einen Schritt in die Küche. Jetzt sah sie, dass die Bluse zerknittert wirkte und das Make-up ihrer Mutter verschmiert war. Es sah aus, als habe sie in ihren Kleidern geschlafen. Oder überhaupt nicht.
    »Mom?«, sagte Aria wieder. Ihre Stimme klang ängstlich. Schließlich drehte ihre Mutter den Kopf langsam in ihre Richtung. Ellas Augen waren rot und geschwollen. Sie drückte die Gabel fester in ihren Handrücken. Aria hätte sie ihr am liebsten weggenommen. So hatte sie ihre Mutter noch nie erlebt.
    »Was ist los?«
    Ella schluckte. »Ach, dies und das.«
    Auch Aria schluckte. »Was ist das rote Zeug in der Diele?«
    »Das rote Zeug?«, wiederholte Ella tonlos. »Oh. Vielleicht Farbe. Ich habe heute Morgen eine Menge Malutensilien weggeworfen. Ich habe ziemlich viel Zeug weggeworfen.«
    »Mom.« Arias Augen füllten sich mit Tränen. »Was ist passiert?«

    Ihre Mutter richtete den Blick auf sie. Ihre Bewegungen waren so träge, als bewege sie sich unter Wasser. »Du wusstest es seit fast vier Jahren.«
    Aria stoppte der Atem. »Was?«, japste sie.
    »Seid ihr befreundet?«, fragte Ella mit der gleichen ton losen Stimme. »Sie ist ja nicht viel älter als du. Und anscheinend warst du vor ein paar Tagen bei ihr im Yogastudio.«
    » Was? «, flüsterte Aria. Yogastudio? »Ich w-weiß nicht, wovon du sprichst.«
    Ella warf ihr ein todtrauriges Lächeln zu. »Natürlich weißt du das. Ich habe einen Brief bekommen. Zuerst wollte ich nicht glauben, was darin stand, aber ich habe deinen Vater darauf angesprochen. Und ich hatte gedacht, er sei wegen seiner Arbeit so

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