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Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Titel: Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Retriever ließ die Zunge aus dem Maul hängen. Sie neigte den Kopf in Richtung von Arias Stimme. Ihr Mund öffnete sich.
    »Ich bin’s, Aria«, erklärte diese. »Ich bin gestern mit meinem Dad hier eingezogen.«
    Jenna nickte schwach. »Ich weiß.« Sie blieb bewegungslos stehen.
    Ihr Gesicht wirkte schuldbewusst.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Aria. »Brauchst du irgendetwas?«
    Jenna rückte ihre große Gucci-Sonnenbrille auf der Nase zurecht. Es war merkwürdig, jemand in der Dämmerung eine Sonnenbrille tragen zu sehen. Es sah aus, als wolle sie etwas sagen, aber denn drehte sie sich um und winkte ab. »Nein.«
    »Warte!«, rief Aria, aber Jenna lief weiter. Die Hundemarke ihres Retrievers klimperte. Ihre Schuhe machten kein Geräusch. Einen Moment später sah Aria nur noch ihren leuchtenden weißen Stock, der auf der dunklen Straße hin und her schwang.

Kapitel 12
RUNTER MIT IHREM KOPF!
    Am Mittwochabend stellte Emily vier cremefarbene Porzellanteller auf den quadratischen Bauerntisch im Esszimmer der Colberts. Als es ans Besteck ging, zögerte sie unsicher. Lagen die Messer neben den Gabeln oder den Löffeln? Bei ihr zu Hause liefen die Abendessen meist sehr informell ab. Emily und ihre Schwester Carolyn aßen wegen des Schwimmtrainings oft später als ihre Eltern.
    Isaac schlenderte aus der Küche herein. Dank seinem engen Pulli mit V-Ausschnitt und der dunklen Jeans wirkten seine Augen besonders blau. Er nahm Emilys Hand und legte etwas Glattes, Rundes hinein. Sie schaute auf ihre Handfläche. Es war ein türkisfarbener Keramikring. »Was ist der Anlass?«
    Isaacs Augen glänzten. »Kein besonderer Anlass. Weil ich dich liebe.«
    Emily presste überwältigt die Lippen zusammen. Sie hatte bisher noch nie ein Geschenk von jemandem mit dem sie ausging bekommen. »Ich liebe dich auch«, sagte sie und schob den Ring auf ihren Zeigefinger, auf den er am besten passte. Sie musste die ganze Zeit daran denken, was gestern zwischen ihnen passiert war. Es fühlte sich surreal an – und wundervoll – und es war eine tolle Ablenkung von den Sorgen wegen A.s Rückkehr. In der Schule war sie heute so oft wie möglich ins Mädchenklo geschlichen, hatte sich im Spiegel inspiziert und nach Veränderungen
gesucht. Aber sie sah immer nur die alte Emily mit ihren Sommersprossen, den großen braunen Augen und der Stupsnase. Sie wartete auf ein bestimmtes Leuchten oder ein wissendes Lächeln, auf irgendeine Transformation. Sie hätte Isaac am liebsten bei den Schultern gepackt, ihn leidenschaftlich geküsst und ihm zugeflüstert, dass sie es wieder tun wollte. Bald.
    Ein lauter Krach aus der Küche ließ Emilys Gedanken in tausend Stücke zerspringen. Jetzt würde sie ihm das natürlich auf keinen Fall sagen. Schließlich waren seine Eltern hier.
    Isaac nahm Emily das Besteck aus der Hand und legte es neben die Teller. Löffel neben die Messer am rechten, Gabeln allein am linken Tellerrand. »Du siehst nervös aus«, flüsterte er. »Keine Sorge. Ich habe meinen Eltern gesagt, sie sollen nicht über den Prozess reden.«
    »Danke.« Emily versuchte zu lächeln. Neugierige Fragen über den Prozess waren heute Abend die kleinste ihrer Sorgen – sie hatte mehr Angst davor, was genau Mrs Colbert gestern mitbekommen hatte. Als sie ankam, hatte Isaacs Mutter sie steif begrüßt, als sei sie nicht sonderlich erfreut, sie zu sehen. Und als Emily gerade aus dem Gästeklo gekommen war, hatte Mrs Colbert sie missbilligend angeschaut, als sei sie überzeugt davon, dass Emily sich nicht ordentlich die Hände gewaschen hatte.
    Emily eilte in die Küche und half Isaacs Mom, die Kasserollen mit dem Braten und dem Brokkoli, das Knoblauch-Kartoffelpüree und einen Korb mit Brot zum Tisch zu tragen. Mr Colbert kam ins Zimmer und lockerte seine Krawatte. Nach dem Tischgebet reichte Mrs Colbert den Braten in Emilys Richtung und schaute sie zum ersten Mal heute Abend direkt an.
    »Hier bitte, meine Liebe.« Ihre Mundwinkel kräuselten sich. »Du magst Fleisch, stimmt’s?«

    Emily blinzelte. Lag es an ihr, oder klang die Bemerkung irgendwie zweideutig? Sie schaute zu Isaac, aber der nahm sich gerade ein Stück Brot aus dem Korb. »Äh, danke«, sagte Emily und zog die Platte zu sich. Sie mochte Fleisch. Fleisch, das man essen konnte.
    »Emily.« Mr Colbert nahm sich einen großen Löffel Kartoffelpüree. »Ich habe ein paar meiner Angestellten nach dir gefragt. Anscheinend eilt dir dein Ruf voraus.«
    Mrs Colbert schnaubte leise. Emilys Gabel

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