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Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Titel: Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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perfekte Gelegenheit für A., ihr eine gemeine SMS über Mamis Verhalten zu schreiben. Vielleicht hatte Mrs Colbert gestern ja wirklich noch nichts von Isaac und Emily geahnt, aber A. hatte sie heute rechtzeitig vor dem Abendessen informiert. Genau wie die alte A. wusste auch die neue A. offenbar über alles Bescheid.
    Aber das kleine Display ihres Nokias war leer.
    Plötzlich realisierte Emily, dass sie sich eine SMS von A. wünschte. Wenn A. hinter dieser Sache steckte, dann war Isaacs Mom wenigstens nur ein Opfer von A.s Manipulationen und Wut. Wenn nicht, dann war sie ein passiv-aggressives Ungeheuer.
    Als Mrs Colbert im Nebenzimmer laut lachte, schaute sich Emily in der Küche um. Isaacs Mom sammelte Kühe, und zwar genauso fanatisch wie Emilys Mom Hühnersachen sammelte. Beide hatten genau die gleichen Kühlschrankmagneten, ein französisches Strohdachhaus, eine Kirche mit hohem Turm und eine Bäckerei. Mrs Colbert war eine normale Mom mit einer normalen Küche, genau wie Mrs Fields. Vielleicht bildete sich Emily wirklich nur alles ein.
    Emily sammelte die abgewaschenen Gabeln, Löffel und Messer und trocknete sie an einem Geschirrtuch ab. Wo war nur die Besteckschublade? Sie zog die Schublade direkt neben der Spüle auf. Eine kleine Batterie rollte ihr entgegen. In der Schublade lagen Scheren, Heftklammern, ein Küchenhandschuh mit Kuh-Aufdruck und ein Stapel Karten vom Pizzadienst, die mit einem violetten Gummiband zusammengebunden waren. Emily wollte die Schublade gerade wieder schließen, als ihr ein Bild ins Auge stach, das ganz nach hinten geschoben worden war.
    Sie zog es nach vorne. Es zeigte Isaac, der in der Diele stand
und den ein bisschen zu großen Anzug trug, der seinem Vater gehörte. Er hatte den Arm um Emily gelegt, die ein pinkfarbenes Satinkleid trug, das sie aus Carolyns Schrank stibitzt hatte. Das Foto war vor einer Woche aufgenommen worden, als sie auf dem Weg zur Benefizveranstaltung gewesen waren. Mrs Colbert war mit roten Wangen und leuchtenden Augen um sie herumgewuselt. »Ihr zwei seht so süß aus!«, hatte sie gesäuselt. Sie hatte Emilys Anstecksträußchen zurechtgerückt, Isaac die Krawatte neu gebunden und ihnen frisch gebackene Schokoladenkekse angeboten. Das Foto erzählte diese schöne Geschichte – bis auf ein Detail. Emily hatte keinen Kopf mehr. Er war fein säuberlich aus dem Foto ausgeschnitten, nicht eine Haarsträhne war übrig geblieben.
    Emily schloss schleunigst die Schublade. Sie fuhr sich über den Hals, über ihren Kiefer, dann über die Ohren, die Wangen und die Stirn. Ihr Kopf saß noch auf ihrem Körper. Sie starrte aus dem Küchenfenster und überlegte, was sie jetzt tun sollte. Da klingelte ihr Handy.
    Emily sank das Herz. Also hatte A. doch etwas mit der Sache zu tun. Sie griff mit zitternden Fingern zum Handy. Eine neue MMS. Ein Bild erschien auf dem Display. Es war ein altes Foto von einem Hintergarten, Alis Hintergarten – Emily erkannte das Baumhaus in der großen Eiche an der Seite. Und dort stand Ali, ihr junges Gesicht lächelte strahlend. Sie trug eine Feldhockeyuniform der Rosewood-Day-Jugendliga, was bedeutete, dass das Foto in der fünften oder sechsten Klasse entstanden war. Danach spielte Ali für Rosewood Day in der Auswahlmannschaft. Es waren noch zwei weitere Mädchen im Bild zu sehen. Eine hatte blondes Haar und war größtenteils von einem Baum verdeckt – das musste Naomi Zeigler sein, damals eine
gute Freundin von Ali. Das andere Mädchen war im Profil zu sehen. Sie hatte dunkelbraunes, fast schwarzes Haar, helle Haut und natürlich rote Lippen.
    Jenna Cavanaugh.
    Emily hielt verwirrt das Telefon weiter weg. Wo war die Erpressung? Wo das hämische: Erwischt! Mami hält dich für eine üble Schlampe?
    Warum benahm sich A. nicht wie A.?
    Dann bemerkte sie den Text unter dem Foto. Emily las ihn vier Mal und versuchte vergeblich, ihn zu verstehen.
    Eine Sache passt nicht ins Bild.
Finde heraus, welche … sonst
knallt’s.
– A.

Kapitel 13
WIE DIE TOCHTER, SO DIE MUTTER
    An diesem Mittwochnachmittag stieg Spencer am Bahnhof in der 30th Street von Philadelphia in den Acela-Schnellzug, machte es sich in einem weichen Sitz am Fenster bequem, rückte den Gürtel ihres grauen Wollwickelkleides zurecht und zupfte ein bisschen trockenes Gras von der Spitze ihrer Loeffler-Randall-Stiefel. Sie hatte mehr als eine Stunde gebraucht, um ihr Outfit für heute auszuwählen und hoffte, ihre Kleidung würde sie als junge Fashionista, ernsthafte junge

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