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Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Titel: Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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hingen Töpfe mit längst verschiedenen Pflanzen. Das Haus erinnerte Aria an das verfallene Herrenhaus in Reykjavik, in dem ihre Klavierlehrerin Brynja gewohnt hatte.
    Die Tür ging auf und führte in ein riesiges Wohnzimmer mit Parkettboden. Rote Samtsofas standen an den Wänden und vor den Fenstern bauschten sich üppige Vorhänge. »Angeblich spukt es hier«, flüsterte Jason ihr zu. »Deswegen heißt die Kneipe auch Bates, nach dem Motel aus Psycho .« Er ging zur Bar und setzte sich auf einen Hocker.
    Aria schaute zur Seite. Bevor man Alis Leiche gefunden hatte, war sie überzeugt davon gewesen, dass A. Ali war – oder vielleicht ihr Geist. Das blonde Haar, das sie überall gesehen hatte, war wahrscheinlich Monas Schopf gewesen, die sie immer verfolgt hatte, um ihre schmutzigsten Geheimnisse zu erfahren. Aber nun war Mona tot, und Aria hätte schwören können, dass sie immer noch gelegentlich jemanden hinter einem Baum verschwinden oder an Fenstern stehen sah, der ebenso blondes Haar hatte wie Ali. Als würde ihre verstorbene Freundin sie aus dem Jenseits beobachten.
    Ein kurzhaariger Barkeeper in Schwarz nahm ihre Bestellung
auf. Aria bestellte Pinot Noir – weil sie das mondän fand – und Jason einen Gimlet. Als er Arias verwirrten Gesichtsausdruck sah, erklärte er: »Das ist Wodka mit Limettensaft. Eine Freundin hat mich in Yale drauf gebracht.«
    »Oh.« Bei dem Wort »Freundin« senkte Aria den Kopf.
    »Sie ist nicht mehr meine Freundin«, fügte Jason hinzu. Aria errötete noch mehr.
    Sie bekamen ihre Drinks und Jason schob ihr seinen Gimlet zu. »Probier mal.« Sie nahm einen kleinen Schluck. »Schmeckt gut«, sagte sie. Genau wie Sprite, nur spannender.
    Jason faltete mit einem unergründlichen Lächeln die Hände. »Du scheinst es ja gewohnt zu sein, in Bars zu trinken.« Er senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Sogar ich glaube dir beinahe, dass du schon einundzwanzig bist.«
    Aria schob den Gimlet zurück zu ihm. »Ich habe drei Jahre lang in Island gelebt. Dort sind sie weniger streng und meine Eltern sind auch ziemlich tolerant. Außerdem musste ich nie nach Hause fahren. Unser Haus war nur ein paar Blocks von der Partymeile entfernt. Das Schlimmste, was mir beim Feiern passiert ist, war ein aufgeschlagenes Knie. Ich bin nach zu viel Brennivin-Schnaps auf dem Kopfsteinpflaster ausgerutscht.«
    »Europa hat dich wirklich verändert.« Jason lehnte sich zurück und musterte sie. »Du warst ziemlich linkisch. Und jetzt bist du …« Er verstummte.
    Arias Herz pochte. Sie war … was? »Ich habe gut zu Island gepasst«, gestand sie, als klar wurde, dass er seinen Satz nicht beenden würde.
    »Inwiefern?«
    »Na ja …« Aria starrte auf die Ölbilder im Raum, die alte Aristokratinnen zeigten. Unter ihren Portraits standen ihre Geburts-
und Todesdaten. »Zum Beispiel, was Jungs angeht. Den Isländern war es egal, ob ich beliebt war. Ihnen war wichtig, welche Musik ich mochte, welche Bücher ich gelesen hatte. In Rosewood mögen die Jungs nur einen Typ Mädchen.«
    Jason stützte die Ellbogen auf dem Tresen auf. »Mädchen wie meine Schwester, meinst du.«
    Achselzuckend sah Aria weg. Genau das hatte sie gemeint, aber sie wollte Alis Namen nicht aussprechen. Ein Ausdruck, den Aria nicht deuten konnte, glitt über Jasons Gesicht. Sie fragte sich, ob Jason wusste, welche Wirkung Ali auf Jungs – auch ältere – gehabt hatte. War Jason darüber im Bilde, dass Ali damals eine Affäre mit Ian gehabt hatte oder hatte er es erst nach dessen Verhaftung erfahren? Was hielt er davon? Jason trank seinen Gimlet. Seine Miene war nicht mehr so ernst. »Hast du dich in Island oft verliebt?«
    Aria schüttelte den Kopf. »Ich hatte ein paar Freunde, aber verliebt war ich bisher nur einmal.« Sie trank ungeschickt noch einen Schluck Wein. Sie hatte heute fast nichts gegessen, und der Wein wirkte bereits. »In meinen Englischlehrer. Vielleicht hast du davon ja gehört.«
    Eine Falte bildete sich zwischen Jasons Augenbrauen. Vielleicht also auch nicht.
    »Es ist vorbei«, sagte sie. »Ehrlich gesagt, war es eine Katastrophe. Er wurde wegen mir gebeten zu kündigen. Vor ein paar Monaten hat er die Stadt verlassen. Er hatte versprochen, mit mir Kontakt zu halten, aber ich habe seither nichts mehr von ihm gehört.«
    Jason nickte mitfühlend. Aria registrierte überrascht, wie normal es ihr vorkam, ihm davon zu erzählen. Irgendwie fühlte sie sich in seiner Gegenwart sicher. Er würde sie nicht

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