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Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Titel: Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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3-Uhr-Schnellzug nach Yarmouth schaffte. Was bedeutete, dass sie genau wusste, wo sie ihn finden konnte.
    Sie drehte sich um und betrachtete die Häuser hinter den Gleisen. Auf den Veranden lag Müll herum, die Farbe blätterte von den Fensterrahmen, und keines war zu einem Antiquitätenladen oder Schönheitssalon umgebaut, wie die alten Häuser am Bahnhof von Rosewood. Es gab auch nirgendwo einen schicken Sandwich-Laden oder Starbucks, sondern nur einen schmierigen Headshop, in dem »Übersinnliche Dienste« angeboten wurden. Was auch immer das bedeuten mochte. Außerdem gab es noch eine Bar namens Yee-Haw-Saloon, vor der ein
großes Schild mit der Aufschrift »Sauf dich voll – für nur 5 Dollar« hing.
    Sogar die dürren Bäume wirkten weniger malerisch. Aria verstand, warum die DiLaurentis während des Prozesses nicht zurück nach Rosewood ziehen wollten, aber warum hatten sie sich ausgerechnet Yarmouth ausgesucht?
    Hinter ihr schnaubte jemand. Als sie sich umdrehte, glitt ein Schatten auf der anderen Seite der Gleise hinter das Bahnhofsgebäude. Aria stellte sich auf die Zehenspitzen und blinzelte, aber sie konnte nicht erkennen, wer es war. Sie dachte an die Begegnung mit Jenna Cavanaugh, als sie diese gestern in ihrem Vorgarten gesehen hatte. Es hatte fast so gewirkt, als wolle Jenna Aria etwas sagen, überlegte es sich dann aber doch anders. Außerdem hatte Emily Aria eine MMS von A. weitergeleitet, ein Bild von Ali, Naomi und Jenna, das Aria noch nie gesehen hatte. Siehst du? , stand in Emilys Begleit-SMS. Sieht so aus, als seien Ali und Jenna doch Freundinnen gewesen. Aber es war auch möglich, dass Ali nur so getan hatte, als sei sie Jennas Freundin, um sich ihr Vertrauen zu erschleichen. Es war typisch Ali, jemanden in ihren inneren Kreis zu lassen, nur um ihr all ihre Geheimnisse zu entlocken.
    Der Zug ratterte in den Bahnhof und hielt kreischend an. Der Schaffner öffnete die Tür und die Fahrgäste stiegen langsam die Metallstufen hinunter. Als Aria Jasons blondes Haar und seine graue Jacke sah, wurde ihr Mund trocken. Sie rannte zu ihm und berührte seinen Ellbogen. »Jason?«
    Jason drehte sich hektisch und offenbar wachsam um, aber als er sah, dass es Aria war, entspannte er sich. »Oh«, sagte er. »Hi.« Sein Blick wirkte ein bisschen unstet. »Was machst du denn hier?«

    Aria räusperte sich und widerstand dem Drang, sich umzudrehen, zu ihrem Auto zu rennen und schnell wegzufahren. »Vielleicht mache ich mich ja gerade zum Narren, aber ich habe mich vorgestern sehr gerne mit dir unterhalten. Und … ich wollte wissen, ob wir uns mal treffen könnten. Aber falls nicht, ist das auch okay.«
    Jason grinste beeindruckt. Er ging ein paar Geschäftsleuten aus dem Weg. »Du machst dich nicht zum Narren«, sagte er und sah Aria direkt an.
    »Nicht?« Arias Herz machte einen Purzelbaum.
    Jason schaute auf seine Armbanduhr. »Hast du jetzt gleich Lust auf einen Drink? Ich habe ein bisschen Zeit.«
    »K-klar«, stammelte Aria mit zitternder Stimme.
    »Ich kenne den perfekten Ort in Hollis«, sagte Jason. »Fahr mir einfach dorthin nach, okay?«
    Aria nickte. Gott sei Dank hatte er nicht den Yee-Haw-Saloon nebenan vorgeschlagen. Jason ließ ihr den Vortritt auf der schmalen Treppe, die zum Bahnhofsvorplatz führte. Als sie zu ihren Autos gingen, sah Aria etwas aus dem Augenwinkel: Die Gestalt von vorher stand am Fenster der Bahnhofshalle und schaute nach draußen. Er oder sie trug eine große Sonnenbrille und eine Daunenjacke mit nach vorne gezogener Kapuze, die die Gesichtszüge verbarg. Dennoch hatte Aria das sichere Gefühl, dass die Person sie direkt ansah.
     
    Aria folgte Jasons schwarzem BMW zurück nach Hollis. Sie hielt nach Dellen an seiner Stoßstange Ausschau, weil sie sich an Emilys Bericht über ihren Zusammenstoß mit Jason am Sonntag erinnerte. Aber soweit sie sehen konnte, war die Stoßstange makellos.

    Nachdem beide ihre Autos auf der Straße geparkt hatten, führte Jason sie eine enge Gasse entlang zu einem alten viktorianischen Haus. Über der Veranda hing ein Schild mit der Aufschrift »Bates«. Rechts davon stand ein alter schwarzer Schaukelstuhl, so dürr wie ein Skelett.
    »Das ist eine Bar?« Aria sah sich um. Die Bars von Hollis, die sie kannte, zum Beispiel Snookers und die Victory-Brauerei, waren dunkel, stinkig und wiesen außer ein paar Neon-Bierreklamen keinerlei Dekorationen auf. Bates hingegen hatte Bleiglasfenster und einen Türklopfer aus Messing. An der Verandadecke

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