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Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6

Titel: Pretty Little Liars - Mörderisch: Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Hanna schnell zurück. Bin joggen.

    Sexy , schrieb Mike zurück. Was hast du an?
    Hanna schmunzelte. Elastan. Super eng.
    Mike: Lauf an meinem Haus vorbei!
    In deinen Träumen , antwortete Hanna kichernd.
    Mike hatte ihr sogar letzte Nacht geschrieben, wahrscheinlich, nachdem er von seinem Date mit Kate zurückgekommen war. Hanna hatte in Erwägung gezogen, ihn wegen der Doppelbuchung zur Rede zu stellen, aber dann hatte sie Angst, dass sie vielleicht weinerlich und unsicher wirken würde. Fand Mike Kate hübscher, dünner? Nahm er sie auch zum Shopping mit und versuchte dann, in ihre Umkleidekabine zu platzen? Wie reagierte Kate wohl auf solche Scherzchen? Würde sie lachen oder ausrasten?
    Um wie viel Uhr soll ich dich morgen zur Radley-Party abholen? schrieb Hanna.
    Sie war am Ende der Straße angekommen, als Mike zurückschrieb. Macht’s dir was aus, wenn noch jemand Drittes mitkommt? Hanna blieb abrupt an der Ecke stehen. Es war offensichtlich, wer die dritte Person war, die Mike mitnehmen wollte – Kate.
    Hanna trat heftig gegen den Metallpfosten des Stoppschildes. Der reagierte mit einem lauten Scheppern, das ein paar Vögel aus einem benachbarten Baum aufschreckte. Ihr Vater hatte seine Dauerkontaktregel entspannt, aber er versuchte immer noch, Hanna und Kate dazu zu zwingen, beste Freundinnen zu werden. Als Kate gestern beispielsweise von ihrem Date mit Mike zurückgekommen war, hatte sie bei Hanna und Mr Marin in der Küche vorbeigeschaut, wo Hanna ihrem Vater gerade stolz ihr dekoriertes Flaggenstück für die Zeitkapsel zeigte. Mr Marin schaute sich den Stoff genau an, schaute dann zu Kate und fragte Hanna leise, ob Kate vielleicht ein bisschen an ihrem
Erfolg teilhaben dürfe. Vielleicht konnte sie ja etwas in eine der Ecke zeichnen?
    Hannas Mund stand sperrangelweit offen. »Das ist meine Flagge«, rief sie fassungslos, weil ihr Dad so etwas überhaupt vorschlagen konnte. »Ich habe sie gefunden.« Ihr Vater sah sie enttäuscht an und verließ dann den Raum. Kate hatte die ganze Zeit über kein Wort gesagt, wahrscheinlich nahm sie an, dass eine stille, demütige Tochter besser ankam als eine kindisch kreischende. Aber Hanna wusste, dass Kate sich diebisch darüber freute, dass Hannas Beziehung zu ihrem Vater zur Zeit einen langsamen, qualvollen Tod starb.
    Hinter ihr erklang ein schabendes Geräusch, und Hanna fuhr herum, sie hatte plötzlich das deutliche Gefühl, dass ihr jemand auf den Fersen war. Die Straße war leer. Sie seufzte auf, entschloss sich, Mike gar nicht zu antworten, ließ ihr iPhone in ihre Tasche gleiten und drehte die Musik laut. Sie rannte den Hügel ihres Viertels hinunter, nahm die Abkürzung über eine kleine Fußgängerbrücke, rannte den schmalen Pfad zwischen zwei Gärten hindurch und fand sich an einer vertrauten Straßenkreuzung wieder. Ein altes, graues Bauernhaus stand etwas abseits der Straße an der Ecke. Zwei zimtbraune Pferde und ein gepunktetes Shetlandpony grasten in der Nähe des Holzzaunes. Hier ging es zu Ali.
    Das erste Mal war Hanna an dem Tag, an dem sie versucht hatte, Alis Stück der Zeitkapsel-Flagge zu stehlen, an der Kreuzung gestanden. Hanna erinnerte sich, dass sie in die großen sanften Augen des Ponys geschaut und sich gewünscht hatte, es könne ihr raten, was sie jetzt tun sollte. Für wen hielt sie sich eigentlich, dass sie annahm, sie könne einfach in Alis Haus marschieren und ihre Flagge stibitzen? Was, wenn Naomi und Riley
dort waren und sie alle Hanna ins Gesicht lachten? Vielleicht sollte ich die Tatsache akzeptieren, dass ich niemals beliebt sein werde , hätte sie um ein Haar laut zu dem Pony gesagt. Aber dann war ein Auto vorbeigefahren und sie hatte die Schultern gestrafft und war weitergeradelt. Jetzt joggte sie schwer atmend durch Alis Gegend. Monas Haus war eines der ersten Häuser der Straße, seine riesige runde Auffahrt und die giebelige Sechs-Auto-Garage waren ihr schmerzlich vertraut. Hanna wendete den Blick ab. Als nächstes kam Jennas Haus, das rote Kolonialhaus mit dem großen Baum an der Seite, in dem einst Tobys Baumhaus gewesen war. Dann Spencers Anwesen, das weit hinter einem großen schmiedeeisernen Tor lag. Spuren des MÖRDER-Graffitis waren noch auf den übermalten Scheunentoren der Garage zu sehen. Alis altes Haus kam als Letztes, es zeichnete sich am Ende der Sackgasse ab.
    Hanna rannte zu Alis Schrein, der immer noch auf dem Bordstein stand. Ein paar der Kerzen waren ersetzt worden und eine brannte, die Flamme

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