Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
es Ian gewesen ist. Die Leute, die Ians Haus überwacht haben, haben alles durchsucht. Es gab keine Handys dort und alle Computer und Faxgeräte wurden aus dem Haus entfernt, als er auf Kaution freigelassen wurde. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie er euch irgendwelche Nachrichten hätte senden können. Wir versuchen herauszufinden, woher die Nachrichten kommen, aber wir wissen es noch nicht.«
Der Raum begann sich zu drehen. Die SMS waren nicht von Ian gewesen? Das ergab keinen Sinn. Und außerdem: Wenn Ian
sich so ohne Weiteres aus dem Haus stehlen konnte, um Spencer zu besuchen, dann konnte er auch einen Weg finden, von einem geheimen Handy aus SMS zu schreiben. Vielleicht hatte er irgendwo ein Prepaidhandy verstaut, in einem toten Baum oder einem nicht benutzten Briefkasten. Oder vielleicht hatte es irgendjemand für ihn dort hinterlegt.
Emily sah Wilden an und fragte sich, warum er das nicht in Erwägung gezogen hatte. Und dann kam es ihr: Spencer hatte ihm nichts von Ians Besuch erzählt. »Nun, um genau zu sein, gibt es schon eine Möglichkeit, wie Ian es gewesen sein könnte«, begann Emily zitternd.
Das Handy in Wildens Jackett fing an zu läuten und unterbrach sie. »Warte kurz.« Er hielt einen Finger hoch. »Da muss ich rangehen.«
Er drehte sich weg von ihr, eine Hand auf den Rand des Beistelltischs gestützt. Emily biss verärgert die Zähne zusammen. Sie schaute sich im Raum um und sah Hanna und Aria neben einem riesigen abstrakten Gemälde, das einen Haufen sich überschneidender Kreise zeigte. Aria fummelte nervös an der weißen Stola, die sie um die Schultern trug, und Hanna fuhr sich wieder und wieder durchs Haar, als hätte sie Läuse. Emily bahnte sich so schnell sie konnte einen Weg zu ihnen. »Habt ihr Spencer gesehen?«
Aria schüttelte abwesend den Kopf. Hanna schaute benommen drein. »Nein«, antwortete sie monoton. »Wilden kann sie nicht finden«, drängte Emily. »Er hat das Haus mehrmals durchsucht, aber sie ist fort. Und Spencer hat ihm auch nie etwas von Ian erzählt.«
Hanna rümpfte die Nase und riss die Augen auf.
»Das ist merkwürdig.«
»Spencer muss irgendwo im Haus sein. Sie kann ja nicht raus.« Aria stellte sich auf die Zehenspitzen und sah sich um.
Emily schaute wieder zu Wilden. Er hielt in seinem Telefongespräch inne, um tief Luft zu holen. Dann sprach er wieder ins Handy. »Nein«, bellte er ziemlich entschlossen.
Sie wandte sich wieder den anderen zu und rieb ihre schwitzenden Handflächen aneinander.
»Sagt mal Leute … glaubt ihr, dass es irgendeine Möglichkeit gibt, dass dieser neue A. irgendjemand anders sein könnte? Also … nicht Ian?«, fragte sie vorsichtig.
Hanna erstarrte. » Nein. «
»Es muss Ian sein«, sagte Aria. »Nur das ergibt Sinn.« Emily starrte auf Wildens unbeweglichen Rücken. »Wilden hat mir gerade erzählt, dass sie Ians Haus durchsucht haben, aber weder Handys noch Computer finden konnten. Er glaubt nicht, dass Ian dahintersteckt.«
»Aber wer sollte es denn dann sein?«, quiekte Aria. »Wer sonst will uns so etwas antun? Wer sonst weiß, wer wir sind und was wir tun?«
»Ja, A. ist offensichtlich aus Rosewood«, entfuhr es Hanna.
Emily verlagerte ihr Gewicht und schaukelte auf dem flauschigen Webteppich hin und her. »Woher weißt du das?«
Hanna fuhr sich mit den Händen am nackten Schlüsselbein entlang und starrte auf das große Panoramafenster im Wohnzimmer der Hastings. »Ich habe ein oder zwei Nachrichten bekommen. Ich habe damals nicht gewusst, dass sie echt waren. Eine von ihnen behauptete, dass A. wie wir in Rosewood aufgewachsen ist.«
Emilys Augen weiteten sich, ihr Herz trommelte schnell.
»Standen noch irgendwelche wichtigen Informationen drin?«
Hanna zuckte zusammen, als habe Emily ihr eine Nadel in den Arm gestochen. »Nur bescheuertes Zeug über meine Stiefschwester. Nichts Wichtiges.«
Emily spielte an dem silbernen Fischanhänger um ihren Hals, auf ihrer Stirn bildeten sich Schweißtropfen. Was, wenn A. nicht Ian war … und auch kein Nachahmungstäter? Als Emily herausgefunden hatte, dass Mona die erste A. gewesen war, hatte sie das völlig überrumpelt. Klar, Ali und die anderen hatten Mona gemein behandelt, aber das war damals kein außergewöhnliches Verhalten für sie. Sie waren auch gemein zu Leuten gewesen, an die sich Emily nicht einmal mehr erinnern konnte. Was, wenn jemand anderes – jemand, der ihr nahestand – genauso wütend auf sie war wie Mona damals? Was, wenn sich
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