Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
keinen Sinn«, sagte sie tonlos, als wäre sie hypnotisiert. »Ich habe gerade eine SMS von ihm bekommen.«
»Von wem?«, flüsterte Aria.
Spencer zeigte mit der Taschenlampe auf einen unförmigen Haufen neben sich. Zunächst dachte Aria, es handle sich lediglich um einen umgestürzten Baum oder vielleicht ein totes Tier. Doch dann tanzte das Licht über etwas, das wie … Haut aussah. Es war eine große, bleiche Hand, zur Faust geballt. An einem der Finger steckte etwas, das wie ein Rosewood-Day-Ring aussah. Aria wich einen großen Schritt zurück und riss die Hände zum Mund. »Oh mein Gott.«
Dann leuchtete Spencer in das Gesicht des Menschen. Selbst in der Dunkelheit konnte Aria noch erkennen, dass Ians Haut geisterhaft und bläulich bleich war. Ein Auge war geschlossen, das andere stand offen, als zwinkere er ihr zu. Getrocknetes Blut klebte an seinem Ohr und an seinen Lippen, und sein Haar war von Schmutz verkrustet. Violette Abdrücke zogen sich um seinen Hals, als habe ihn jemand fest gepackt und gewürgt. Er wirkte irgendwie sehr kalt und starr, als sei er schon eine Weile hier draußen.
Aria blinzelte, ohne wirklich zu verstehen, was sie da betrachtete. Sie dachte daran, dass Ian gestern nicht zu seinem Gerichtstermin aufgetaucht war. Die Polizisten waren aus dem Saal gerannt und hatten geschworen, sie würden ihn finden.
Ian hätte zu diesem Zeitpunkt bereits hier sein können. Emily würgte. Hanna wich einen großen Schritt zurück und schrie auf. Im Wald war es so still, dass man deutlich Spencers zitternde Schluchzer hören konnte. Sie schüttelte den Kopf. »Er lag schon so da, als ich ihn gefunden habe«, wimmerte sie. »Das schwöre ich.« Aria hatte Angst davor, sich Ian zu nähern und ließ ihren Blick auf seiner unbeweglichen Hand ruhen. Sie war sich fast sicher, dass er gleich aufspringen und nach ihr greifen würde. Die Luft um ihn war absolut tot und still. Sie hätte schwören können, dass weit entfernt jemand kicherte. Und dann klingelte Arias Handy in ihrer kleinen muschelförmigen Handtasche. Sie schrie kurz und überrascht auf. Gleich darauf vibrierte das Telefon von Spencer und Emilys piepste. Auch Hannas Handy, das in ihrer nunmehr schmutzigen Handtasche verstaut war, gab ein Klingeln von sich.
Die Mädchen starrten sich in der Dunkelheit gegenseitig an. »Unmöglich«, flüsterte Spencer.
»Das kann nicht …« Hanna hielt ihr Telefon zwischen den Fingerspitzen, als hätte sie Angst, es richtig zu berühren.
Aria starrte ungläubig auf das Display ihres Treos. Eine neue SMS.
Sie schaute wieder zu Ian, dessen steife Lippen verzerrt waren. Sein hübsches Gesicht war leer und leblos. Mit einem Schaudern blickte sie wieder auf das Display und zwang sich, die SMS zu lesen.
Er musste weg. – A.
WAS ALS NÄCHSTES PASSIERT …
Ja. Ian ist tot. Und unser Lieblings-Vierergespann wünscht sich wahrscheinlich, sie seien auch im Jenseits. Hannas Vater hasst sie. Spencer ist pleite. Aria ist total durcheinander. Und Emily hat so oft die Seiten gewechselt, dass ich ein Schleudertrauma kriege. Sie tun mir ja beinahe leid, aber na ja, so ist das Leben eben.
Oder, äh, der Tod, um von Ian zu sprechen.
Ich nehme an, ich könnte die Vergangenheit ruhen lassen, vergeben und vergessen, Blablabla. Aber wo bliebe da der Spaß? Diese hübschen kleinen Schlampen haben alles bekommen, was ich immer wollte. Also werde ich jetzt dafür sorgen, dass sie genau das bekommen, was sie verdienen. Klingt das, als wäre ich ein fieses Stück? Sorry, aber sogar Pretty Little Liars wissen, dass die Wahrheit manchmal hässlich ist – und immer wehtut.
Ich beobachte euch …
Küsschen!
– A.
DANKSAGUNG
Ich bin überglücklich darüber, noch eine Danksagung für die Abenteuer der Pretty Little Liars schreiben zu dürfen. Mein Dank geht wie immer an die Leute bei Alloy, die mir helfen, die gruselige, spannende Welt von Rosewood zum Leben zu erwecken: Josh Bank und Les Morgenstein, deren Ideen unvergleichbar sind, Sara Shandler, die aufmerksam und unglaublich clever ist, Kristin Marang, die PLL den Online-Fans nähergebracht und Lanie Davis, die Teuflisch vom Anfang bis zum Ende mit ihren klugen, scharfsichtigen Ansichten und Vorschlägen gefüttert hat. Danke euch allen, dass euch die Serie so am Herzen liegt! Es gibt keine Worte, die meine Dankbarkeit beschreiben könnten. Danke auch an Jennifer Rudolph Walsh von William Morris und Danke an das wunderbare Team bei Harper Collins: Farrin Jacobs, Elise
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