Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
Schule. Wenn du shoppen gehen willst, muss Kate mit dir gehen. Wenn du zum Training willst, muss Kate mit dir gehen. Oder ich nehme dir noch mehr Dinge weg. Zuerst dein Auto. Dann deine Handtaschen und Klamotten. Bis du wirklich kapiert hast, dass du Leute nicht so behandeln kannst.«
Hannas Oberlippe begann zu jucken. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie kurz davor war, umzukippen. »Das kannst du mir nicht antun!«, flüsterte sie.
»Doch, ich kann.« Mr Marins Augen wurden schmal. »Und ich werde es tun. Weißt du, wie ich rausbekommen werde, wenn du die Regeln brichst?« Er hielt inne und schaute zu Kate, die nickte. Sie hatten dies wahrscheinlich alles bereits besprochen. Kate hatte es wahrscheinlich vorgeschlagen . Hanna griff nach der Couchlehne, sie war fassungslos. Alle in der Schule waren jetzt von Kate angewidert – und zwar wegen dem, was Hanna über sie erzählt hatte. Wenn Hanna mit Kate in die Schule kam, nur mit ihr herumhing und einen auf allerbeste Freundinnen für immer machte, würden die Leute … reden .
Sie würden vielleicht sogar denken, dass Hanna ebenfalls Herpes hatte! Sie konnte sich bereits die Namen ausmalen, die jeder für sie bereithalten würde: Die Viren-Schwestern. Die Pustel-Girls.
»Oh mein Gott«, flüsterte sie.
»Deine Bestrafung beginnt morgen«, sagte Mr Marin. »Du kannst den Rest des Abends nutzen, um deinen Freunden zu erzählen, dass du keine Zeit mehr mit ihnen verbringen wirst. Ich erwarte, dass du in spätestens einer Stunde daheim bist.« Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm er Kates Arm und führte sie aus dem Zimmer.
Hanna drehte sich verwirrt weg. Das ergab alles keinen Sinn. Wie konnte sie sich so in dem geirrt haben, was sie aus Kates Schlafzimmer gehört hatte? Die Dinge, die Kate gesagt hatte, waren so bösartig gewesen. So eindeutig ! Und Kates abscheuliches Kichern … Es war kaum zu glauben, dass sie nur für eine lahmarschige Schulinszenierung von Hamlet geprobt hatte.
Hamlet. In Hannas Kopf ging ein Licht auf. »Warte eine Sekunde«, rief sie.
Kate drehte sich abrupt um und wäre um ein Haar in die verzierte Tiffany-Lampe auf dem Tisch neben der Tür geknallt. Sie hob eine Augenbraue und wartete.
Hanna leckte sich langsam die Lippen. »Äh, welche Rolle spielst du denn überhaupt in Hamlet ?«
»Ophelia.« Kate seufzte überheblich. Sie nahm wahrscheinlich an, dass Hanna nicht wusste, wer Ophelia war.
Aber Hanna wusste es. Sie hatte Hamlet in den Weihnachtsferien gelesen, hauptsächlich, um die »Hamlet will seine Mutter bürsteln«-Witze zu verstehen, die alle in ihrer Englischklasse immer machten. In keinem der fünf Akte des Stückes hatte die zerbrechliche, erbärmliche, Ich-muss-dringend-ins-Kloster-Ophelia Textzeilen, die auch nur in Ansätzen so klangen wie Es ist bald so weit. Ich kann es kaum erwarten. Und Ophelia hatte auch keinen Grund zum Kichern. Kates Behauptung, sie habe für das Stück geübt, war erstunken und erlogen, aber ihr Vater war voll darauf reingefallen. Hannas Mund öffnete sich. Kate erwiderte ihren Blick mit einem coolen, selbstsicheren Achselzucken. Falls sie kapiert hatte, dass sie beim Lügen erwischt worden war, schien es ihr nichts auszumachen. Hanna hatte schließlich ihre Strafe erhalten.
Bevor Hanna ein weiteres Wort sagen konnte, lächelte Kate
und ging wieder in Richtung Tür. »Oh, und Hanna?« Sie legte ihre Hand an den Türrahmen und schenkte Hanna ein neckisches kleines Augenzwinkern. »Es ist kein Herpes. Ich dachte einfach, das solltest du wissen.«
Kapitel 31
JEDER IST VERDÄCHTIG
In der Schlange vor dem Badezimmer warteten bereits fünf Leute als Emily und Isaac auftauchten. Emily zog den Kopf ein, obwohl sie keinen Grund hatte, verlegen zu sein – sie hatten ja nur gekuschelt. Eine klapperdürre Frau drängelte sich an ihnen vorbei ins Badezimmer und schlug die Tür zu.
Als sie mitten im Ballsaal standen, legte Isaac den Arm um Emilys Schulter und küsste sie auf die Wange. Eine sehr alte Frau in einem Chanelkleid schnalzte mit der Zunge und sah sie lächelnd an. »Was für ein süßes Paar«, krähte sie. Emily musste ihr zustimmen.
Isaacs Handy, das in seiner Jackentasche steckte, klingelte. Emilys Hände ballten sich augenblicklich zu Fäusten – es könnte A. sein –, aber dann erinnerte sie sich: Isaac kannte alle ihre Geheimnisse. Es machte nichts.
Isaac schaute auf das kleine Display auf seinem Handy. »Mein Schlagzeuger«, sagte er. »Bin gleich zurück.«
Emily nickte und
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