Pretty Little Liars - Teuflisch: Band 5
Vielleicht solltest du ihnen eine Chance geben.«
Hanna schnaubte. »Sorry, aber ich rede nicht mit Mädels, die mir Beleidigungen ins Gesicht schleudern.«
Kate stützte sich auf ihren Ellbogen ab. »Ich glaube, sie sagen das nur, weil sie neidisch auf dich sind. Wenn du nett zu ihnen
wärst, würden sie dich auch nett behandeln. Da bin ich mir sicher. Und denk mal drüber nach. Wenn wir uns ihnen anschließen, könnte uns nichts mehr auf halten.«
Hanna zog die Augenbraue hoch. » Uns? «
»Sieh doch mal den Tatsachen ins Auge«, sagte Kate mit leuchtenden Augen. »Du und ich, wir wären die unangefochtenen Königinnen der Gruppe.«
Hanna blinzelte. Sie schaute auf das Hängeregal über der Kochinsel, an dem die edlen Töpfe und Pfannen hingen, die Hannas Mutter vor ein paar Jahren bei Williams-Sonoma gekauft hatte. Ms Marin hatte den größten Teil ihrer Besitztümer hiergelassen, als sie nach Singapur abgereist war, und Isabel hatte keinerlei Probleme damit, sie nun als ihr Eigentum zu betrachten und regelmäßig zu benutzen.
Kates Argumente waren stichhaltig. Naomi und Riley waren zutiefst unsicher – seit Alison DiLaurentis sie in der sechsten Klasse völlig grundlos fallen gelassen und sich stattdessen mit Hanna, Spencer, Aria und Emily angefreundet hatte. Außerdem wäre es schön, wieder eine Clique zu haben – vor allem eine, bei der sie das Sagen hatte.
»Okay. Bin dabei«, entschied Hanna.
Kate grinste. »Super.« Sie hob ihr Glas mit Orangensaft zu einem Toast. Hanna stieß ihre Kaffeetasse dagegen. Beide tranken lächelnd einen Schluck. Dann schaute Hanna wieder in die Zeitung, die immer noch aufgeschlagen vor ihr lag. Ihr Blick wanderte zu einer Anzeige für eine Pauschalreise nach Bermuda. All ihre Träume werden wahr , versicherte ihr der Werbetext.
Das war ja wohl das Mindeste.
Kapitel 12
ALLES EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE
Am frühen Mittwochabend nahmen Aria und Mike an einem Tisch im Rabbit Rabbit, dem vegetarischen Lieblingsrestaurant der Montgomerys, Platz. Im Speisesaal roch es nach Basilikum, Oregano und Sojakäse. Aus den Boxen kam ein lauter Regina-Spektor-Song, und in dem Raum saßen lauter Familien, Paare und Kids in ihrem Alter. Nach dem Schrecken über Ians Freilassung und die neue A.-SMS gestern war Aria froh, unter möglichst vielen Menschen zu sein.
Mike schaute mürrisch durch das Restaurant und zog sich die Kapuze seines riesigen Champion-Sweatshirt ins Gesicht. »Warum müssen wir diesen Typen überhaupt kennenlernen? Mom war erst zwei Mal mit ihm aus.«
Aria verstand es auch nicht. Als Ella gestern Abend von ihrem Date mit Xavier nach Hause gekommen war, hatte sie in den höchsten Tönen davon geschwärmt, wie toll es gewesen sei und wie gut Xavier und sie sich verstanden hätten. Offenbar hatte Xavier Ella heute Nachmittag sein Studio gezeigt, und als Aria von der Schule nach Hause kam, fand sie einen Zettel von Ella auf dem Küchentisch. Sie bestellte Aria und Mike für sieben Uhr ins Rabbit Rabbit. Ach ja, und Xavier würde auch da sein. Wer hätte gedacht, dass ihre Eltern sich so schnell neu verlieben konnten? Sie waren noch nicht einmal offiziell geschieden.
Aria freute sich natürlich für Ella, aber die ganze Sache war ihr auch etwas peinlich. Sie hatte wirklich geglaubt, dass Xavier an ihr interessiert sei. Und nun fand sie es irgendwie beschämend, dass sie die Situation in der Galerie offensichtlich falsch interpretiert hatte.
Mike schniefte laut und riss Aria aus ihren Gedanken. »Hier riecht es wie Kaninchenpisse.« Er machte Würgegeräusche. Aria verdrehte die Augen. »Du bist bloß angepisst, weil Mom ein Restaurant gewählt hat, das keine Chickenwings serviert.«
Mike zerknüllte seine Serviette. »Und was ist daran so falsch? Ein viriler Mann wie ich kann nicht nur von Gemüse leben.«
Aria verzog das Gesicht. Mike bezeichnete sich selbst als virilen Mann . Igitt. »Wie war eigentlich dein Date mit Savannah vor ein paar Tagen?«
Mike ließ seine Knöchel knacken und blätterte in der Speisekarte. »Es ist vollkommen okay, wenn nur ich das weiß und du dir weiterhin den Kopf darüber zerbrichst.«
»Aha!«, trumpfte Aria auf, die Augenbraue hochgezogen. »Du behauptest also nicht mehr, dass es kein Date war.«
Achselzuckend steckte Mike seine Gabel in den Kaktus, mit dem der Tisch dekoriert war. Aria nahm einen kornblumenblauen Buntstift aus dem kleinen Becher in der Tischmitte. Die Betreiber des Rabbit Rabbit stellten auf alle Tische
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