Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard

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prima. Und warum rockt es?«
    »Amerika rockt, weil es hier Lacrosse gibt«, sagte Mike, der seine Augen nicht von der PlayStation nahm. »Und hübschere Mädels. Und eine Hooters Sportsbar in der Mall.«
    Aria lachte. Als hätte Mike jemals ein Hooters von innen gesehen. Außer … Oh Gott, hatte er etwa?
    Sie zitterte in ihrem moosgrünen Alpakajäckchen und starrte aus dem Fenster in den dichten Nebel hinaus. Eine Frau in einem langen roten Kapuzenpulli, auf dem UPPER MAIN SOCCER MOM stand, versuchte, ihren Deutschen Schäferhund davon abzuhalten, ein Eichhörnchen über die Straße zu jagen. An der Ecke standen zwei Blondinen mit superschicken Kinderwägen und unterhielten sich.
    Es gab nur ein Wort, das den gestrigen Englischunterricht passend beschrieb: brutal. Nachdem Ezra »Ach du Scheiße« gekeucht hatte, drehte sich die gesamte Klasse um und starrte sie an. Hanna Marin, die vor ihr saß, fragte in unüberhörbarem Flüsterton: »Hast du mit dem Lehrer geschlafen?« Aria dachte einen Sekundenbruchteil, dass vielleicht Hanna die Verfasserin der SMS über Ezra war - Hanna gehörte zu den wenigen Menschen, die von Miss Piggy wussten. Aber warum sollte Hanna sich dafür interessieren?
    Ezra - äh, Mr Fitz - hatte das Lachen schnell unterbunden und tischte ihnen die dümmste Ausrede aller Zeiten für sein Fluchen in der Klasse auf. Er sagte, und Aria sprach die Worte im Geiste nach: »Ich dachte, eine Biene sei in meine Hose geflogen und würde mich gleich stechen. Also schrie ich vor Entsetzen auf.«
    Dann begann Ezra eilig, über den Lehrplan des Schuljahres zu reden. Aria konnte sich überhaupt nicht konzentrieren. Sie war die Biene, die in seine Hose geflogen war, und sie konnte nicht aufhören, auf seine Huskyaugen
und seinen sinnlichen rosafarbenen Mund zu starren. Als er aus dem Augenwinkel in ihre Richtung schielte, sprang ihr Herz vom Zehnmeterbrett, schlug zwei Salti und landete in ihrem Bauch.
    Ezra und sie waren füreinander bestimmt - das wusste sie einfach. Dann war er eben ihr Lehrer, na und? Sie würden einen Weg finden, zusammen zu sein.
    Ihr Vater hielt vor dem steinernen Tor der Rosewood Day. Auf dem Lehrerparkplatz sah Aria einen hellblauen Volkswagen Käfer stehen, den sie vom Snookers her kannte. Es war Ezras Auto. Sie schaute auf die Uhr. Noch eine Viertelstunde bis zum Unterrichtsbeginn.
    Mike schoss aus dem Auto. Auch Aria öffnete die Tür, aber ihr Vater berührte ihren Arm. »Warte einen Moment«, sagte er.
    »Aber ich muss …« Sie blickte sehnsüchtig auf Ezras Käfer.
    »Nur einen Moment.« Ihr Vater drehte das Radio leiser und Aria sackte in ihrem Sitz zusammen. »Du wirkst ein bisschen …« Er drehte unsicher sein Handgelenk hin und her. »Geht es dir gut?«
    Aria zuckte mit den Achseln. »Womit?«
    Ihr Vater seufzte. »Na ja … ich weiß nicht. Damit, dass wir wieder hier sind? Wir haben schon sehr lange nicht mehr über … du weißt schon, geredet.«
    Aria zupfte am Reißverschluss ihrer Jacke. »Was gibt es da zu besprechen?«
    Byron steckte sich die Zigarette, die er zu Hause gedreht hatte, zwischen die Lippen. »Es muss unheimlich
schwer gewesen sein, nichts zu sagen, das ist mir klar. Aber ich liebe dich. Das weißt du, nicht wahr?«
    Aria schaute auf den Parkplatz hinaus. »Klar, das weiß ich«, sagte sie. »Ich muss los. Wir sehn uns um drei.«
    Bevor er antworten konnte, stieg Aria aus dem Wagen und rannte los. Das Blut rauschte ihr in den Ohren. Wie sollte sie es schaffen, Island-Aria zu bleiben, die ihre Vergangenheit hinter sich gelassen hatte, wenn ihre schrecklichsten Erinnerungen an Rosewood ständig an die Oberfläche drängten?
    Es war im Mai des siebten Schuljahres gewesen. Rosewood Day hatte wegen einer Lehrerkonferenz den Unterricht vorzeitig enden lassen, also machten sich Aria und Ali auf den Weg zum CD-Laden, um sich mit neuer Musik einzudecken. Als sie durch eine Seitengasse zockelten, entdeckte Aria den vertrauten, zerbeulten Honda Civic ihres Vater auf einem leeren Parkplatz. Aria wollte ihm einen Zettel an die Windschutzscheibe klemmen, doch als sie mit Ali zum Wagen ging, bemerkten sie, dass jemand darin saß. Um genau zu sein, zwei Jemands: Arias Vater und ein ungefähr zwanzigjähriges Mädchen, das ihm den Hals küsste.
    In diesem Augenblick schaute Byron auf und entdeckte Aria. Sie sprintete davon, bevor sie noch mehr sehen musste und bevor er sie aufhalten konnte. Ali folgte Aria den ganzen Weg nach Hause, aber sie widersprach nicht, als Aria