Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
Vom Netzwerk:
in der Mall ist zu sehen, wie du zu deinem Wagen gehst. Wir haben das Kennzeichen in den Computer eingegeben und diese Adresse erhalten.«
    Hanna grub die Fingernägel in ihre Handfläche. Das machte sie immer, wenn ihr die Kontrolle über eine Situation entglitt.
    »Hanna würde so etwas niemals tun«, bellte Ms Marin. »Sag es, Hanna!«
    Hanna öffnete den Mund und wollte antworten, aber sie brachte kein Wort heraus. Ihr Herz schlug schmerzhaft gegen ihre Rippen.
    »Hören Sie.« Wilden verschränkte die Arme vor der Brust. Hannas Blick fiel auf die Pistole an seinem Gürtel. Sie sah aus wie ein Spielzeug. »Hanna muss mit auf die Wache kommen. Vielleicht ist alles nur ein Missverständnis.«
    »Natürlich ist es ein Missverständnis!«, sagte Ms Marin. Dann holte sie ihr Fendi-Portemonnaie aus der dazupassenden Handtasche. »Was muss ich bezahlen, damit wir in Ruhe unser Abendessen weitergenießen dürfen?«
    »Madam«, sagte Wilden genervt. »Kommen Sie einfach auch mit. In Ordnung? Es wird nicht den ganzen Abend dauern, das verspreche ich.« Er lächelte sein sexy Darren-Wilden-Lächeln,
das ihn wahrscheinlich auch vor dem Schulverweis bewahrt hatte.
    »Nun …«, murmelte Hannas Mutter. Sie und Darren Wilden sahen sich einen langen Augenblick an. »Ich hole nur meine Jacke.«
    Wilden wendete sich Hanna zu. »Ich muss dir Handschellen anlegen.«
    »Handschellen?«, keuchte Hanna entsetzt. Okay, das war doch Blödsinn. Es klang so geschwindelt wie das, was die sechsjährigen Zwillinge von nebenan sich erzählten. Aber Wilden zog echte Stahlhandschellen hervor und legte sie vorsichtig um ihre Handgelenke. Hanna hoffte, dass er nicht merkte, wie stark ihr die Hände zitterten.
    Vielleicht würde Wilden sie ja gleich an einen Stuhl fesseln, den alten 70er-Song »Hot Stuff« auflegen und sich aus seiner Uniform schälen. Aber es sah leider nicht danach aus.
     
    Die Polizeiwache roch nach angebranntem Kaffee und sehr altem Holz, denn wie die meisten öffentlichen Gebäude von Rosewood war sie früher das Herrenhaus eines Eisenbahnbarons gewesen. Cops eilten geschäftig an Hanna und ihrer Mutter vorbei, nahmen Anrufe entgegen, füllten Formulare aus und glitten auf ihren mit Rollen versehenen Schreibtischstühlen durch die Gegend. Hanna erwartete beinahe, Mona auch hier zu sehen, die gefesselten Handgelenke unter der Dior-Stola ihrer Mutter versteckt. Aber die Bank war leer, also hatte man Mona offenbar nicht erwischt.

    Ms Marin saß in unnatürlich aufrechter Haltung neben ihr. Hanna fühlte sich eklig; ihre Mom war eigentlich überhaupt nicht streng, aber sie hatte Hanna auch noch nie auf die Wache begleiten müssen.
    Plötzlich hörte sie ihre Mutter leise flüstern: »Was hast du geklaut?«
    »Wie bitte?«, fragte Hanna.
    »Das Armband, das du da trägst?«
    Hanna sah an sich herunter. Bingo . Sie hatte vergessen, es abzunehmen. Das Armband prangte für Gott und die Welt sichtbar an ihrem Handgelenk. Sie schob es unter ihren Ärmel und tastete an ihren Ohrläppchen nach den Ohrringen. Treffer, die trug sie heute auch. Wie konnte man nur so dämlich sein!
    »Gib sie mir«, flüsterte ihre Mutter.
    »Was?«, piepste Hanna.
    Ms Marin streckte die Hand aus. »Gib her. Ich regle das schon.«
    Widerstrebend ließ Hanna zu, dass ihre Mutter ihr das Armband abnahm. Dann fummelte sie die Ohrringe aus ihren Ohren und gab sie ebenfalls ihrer Mutter. Ms Marin blieb seelenruhig. Sie ließ den Schmuck in ihre Tasche fallen und faltete die Hände auf der metallenen Schließe.
    Die blonde Tiffany-Verkäuferin, die Hanna das Armband aus der Vitrine geholt hatte, betrat das Zimmer. Sobald ihr Blick auf Hanna fiel, die kleinlaut mit Handschellen auf der Bank saß, nickte sie. »Ja. Das ist sie.«
    Darren Wilden sah Hanna streng an. Jetzt erhob sich Ms Marin und ging zu Wildens Schreibtisch. »Das ist ein
Missverständnis. Ich habe Sie vorhin missverstanden. Ich war an diesem Tag bei Hanna. Wir haben die Sachen gekauft, die Rechnung habe ich zu Hause.«
    Die Verkäuferin verengte ungläubig die Augen. »Wollen Sie damit sagen, ich lüge?«
    »Keinesfalls«, sagte Ms Marin freundlich. »Ich glaube, Sie sind nur durcheinander.«
    Was machte ihre Mutter da? Ein warmes, unangenehmes Beinahe-Schuldgefühl stieg in Hanna auf.
    »Wie erklären Sie dann, was auf den Überwachungs kameras zu sehen ist?«, fragte Wilden.
    Hannas Mom zögerte, ein winziger Muskel an ihrem Hals zuckte. Dann griff sie in ihre Tasche und holte die Beute heraus,

Weitere Kostenlose Bücher