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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Thomas?«, fragte Wren und lehnte sich gegen den marmornen Küchentresen.
    »Niemand«, schnappte Melissa und widmete sich wieder den Kissen. Spencer knallte ihr Buch zu und hüpfte fast ins Esszimmer. So, das war schon besser.
    Sie setzte sich an den langen Refektoriumstisch und fuhr mit dem Finger über ihr Weinglas, das Candace, die Haushälterin, gerade mit Rotwein gefüllt hatte. Ihren Eltern war es egal, wenn ihre Töchter zu Hause tranken, solange sie danach nicht ins Auto stiegen. Also legte sie beide Hände um das Glas und nahm einen tiefen, gierigen Schluck. Als sie aufsah, lächelte Wren ihr von der anderen Tischseite aus zu. Er saß sehr aufrecht auf seinem Stuhl.
    »Hi«, sagte er. Sie hob nur die Augenbrauen als Antwort.
    Melissa und Mrs Hastings setzten sich und Spencers Vater justierte die Lichter am Kronleuchter und nahm dann ebenfalls Platz. Einen Moment lang schwiegen alle. Spencer tastete nach den Testergebnissen in ihrer Tasche. »Ratet mal, was mir heute passiert ist«, begann sie.

    »Wren und ich freuen uns so, dass wir bei euch wohnen dürfen«, sagte Melissa gleichzeitig und griff nach Wrens Hand.
    Mrs Hastings lächelte Melissa zu. »Ich freue mich immer, wenn die ganze Familie zusammen ist.«
    Spencer biss sich auf die Lippe. Ihr Magen verkrampfte sich nervös. »Dad, ich habe heute …«
    »Oh«, fiel Melissa ihr ins Wort und starrte auf die Teller, die Candace vor ihnen abstellte. »Haben wir nur Hühnchen? Wren isst eigentlich kein Fleisch.«
    »Kein Problem«, sagte Wren eilig. »Hühnchen ist perfekt.«
    »Oje!« Mrs Hastings hatte sich schon halb erhoben. »Du isst kein Fleisch? Das wusste ich nicht. Irgendwo haben wir noch ein bisschen Nudelsalat, aber da ist vermutlich Schinken drin …«
    »Nein, es ist wirklich kein Problem.« Wren rieb sich verlegen mit der Hand über den Kopf und sein ohnehin unordentliches schwarzes Haar stand danach in alle Richtungen ab.
    »Oh, das ist mir aber unangenehm«, sagte Mrs Hastings. Spencer verdrehte die Augen. Wenn die ganze Familie zusammen aß, musste für ihre Mutter jedes Essen - sogar olle Frühstücksflocken - perfekt sein.
    Mr Hastings sah Wren misstrauisch an. »Ich bin ein gro ßer Steakfreund.«
    »Ist auch lecker.« Wren hob sein Glas so heftig an, dass ein wenig Wein auf das Tischtuch schwappte.
    Spencer wollte sich gerade eine gute Überleitung zu
ihrer Sensationsmeldung ausdenken, als ihr Vater seine Gabel niederlegte.
    »Ich habe eine super Idee. Da wir alle hier sind, sollten wir Star Power spielen.«
    »Ach, Daddy.« Melissa grinste. »Nee.«
    Ihr Vater lächelte. »Oh doch. Ich hatte einen extrem guten Tag auf der Arbeit und werde euch wegfegen.«
    »Was ist Star Power?«, fragte Wren mit fragend hochgezogenen Augenbrauen.
    In Spencers Magen flatterten plötzlich Schmetterlinge. Star Power war ein Spiel, das ihre Eltern erfunden hatten, als sie und Melissa noch kleine Kinder waren. Sie hegte allerdings den Verdacht, dass sie es aus einem Trainingslager für Firmenbosse geklaut hatten. Das Spiel war simpel: Alle teilten ihre größte Leistung des Tages mit und dann wählte die Familie den Star des Tages. Das Spielchen sollte die Teilnehmer stolz und selbstsicher machen, aber bei den Hastings artete es immer in einen skrupel losen Wettbewerb aus.
    Doch wenn es eine perfekte Möglichkeit für Spencer gab, ihre Testergebnisse zu verkünden, dann war es Star Power.
    »Du wirst gleich durchblicken, Wren«, sagte Mr Has tings. »Ich fange an. Heute habe ich für einen Kunden eine so hieb- und stichfeste Verteidigungsstrategie entworfen, dass er angeboten hat, mir mehr zu bezahlen als vereinbart.«
    »Nicht schlecht«, sagte Spencers Mutter und nahm einen winzigen Bissen Rübe. »Jetzt bin ich dran. Ich habe
heute Morgen Eloise in drei Sätzen beim Tennis geschlagen.«
    »Eloise ist eine harte Nuss«, rief Mr Hastings und nahm noch einen Schluck Wein. Spencer schielte zu Wren hinüber. Er zog sorgfältig die Haut von seinem Hähnchenschlegel ab, sodass sie seinen Blick nicht erhaschen konnte.
    Ihre Mutter betupfte ihren Mund mit einer Serviette.
    »Melissa?«
    Melissa verschränkte ihre Hände mit den abgekauten Fingernägeln. »Hm. Ich habe den Bauarbeitern dabei geholfen, den Badezimmerboden zu fliesen. Er soll perfekt werden, und das geht nur, wenn ich selbst mit anpacke.«
    »Gut gemacht, Schatz!«, sagte Mr Hastings.
    Spencer wippte nervös mit dem Fuß.
    Mr Hastings leerte sein Weinglas. »Wren?«
    Wren sah überrascht auf.

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