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Pretty Little Liars- Unschuldig

Titel: Pretty Little Liars- Unschuldig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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undefinierbaren Blick zu. Lag da etwa Mitleid in ihren Augen?
    »Es war überhaupt nicht dramatisch oder so«, sagte Hanna trotzig. Ihre Kehle war wie ausgedörrt. »Es ist gar nichts passiert. Die meisten Cops haben nur telefoniert. Ich habe die ganze Zeit SMS geschrieben.« Sie machte eine Pause und überlegte, ob sie Mona von der »Bin raus«-Nachricht erzählen sollte, die sie von A. bekommen hatte, wer immer A. war. Aber wieso sollte sie ihren Atem darauf verschwenden? Das hatte sicher nichts zu bedeuten. Ganz sicher.
    Mona nahm einen Schluck Perrier. »Ich dachte, dich würde es nie erwischen.«
    Hanna schluckte »Hmm, tja …«
    »Hat deine Mom dir den Kopf abgerissen?«
    Hanna schaute zur Seite. Auf der Fahrt nach Hause hatte ihre Mom sie gefragt, ob sie die Ohrringe und das Armband wirklich hatte stehlen wollen. Als Hanna dies verneinte, sagte Ms Marin: »Gut. Dann ist die Sache vom Tisch.« Einen Moment später klappte sie ihr Handy auf und rief jemanden aus dem Büro an.

    Hanna zuckte mit den Achseln und stand auf. »Mir ist gerade eingefallen, dass ich mit Dot noch Gassi gehen muss.«
    »Geht es dir wirklich gut?«, fragte Mona. »Du hast so komische Flecken im Gesicht.«
    »Kein Thema.« Hanna schmatzte theatralisch in die Luft Richtung Mona und ging zur Tür.
    Sie schlenderte lässig aus dem Café, aber als sie beim Parkplatz ankam, begann sie zu rennen. Sie kletterte in ihren Toyota Prius - den ihre Mom letztes Jahr für sich selbst gekauft, vor Kurzem aber an Hanna abgegeben hatte, weil das Auto sie langweilte - und überprüfte ihr Gesicht im Rückspiegel. Auf ihrer Stirn und ihren Wangen leuchteten grellrote Flecken.
    Nach ihrer Verwandlung hatte Hanna peinlich genau darauf geachtet, nicht nur nonstop cool und perfekt auszusehen, sondern auch innerlich cool und perfekt zu sein. Sie hatte schreckliche Angst, der kleinste Ausrutscher könne sie zurück in ein Dasein als Mauerblümchen versetzen, also plante sie jedes Detail ihrer neuen Persönlichkeit akribisch, vom perfekten Chatnamen bis zum perfekten Mix für den in ihr Auto eingebauten iPod, von den richtigen Leuten, die man vor einer Party zum Vorglühen einlud, bis zum perfekten It-Boy als Freund. Das war zum Glück derselbe Junge gewesen, in den Hanna seit der sechsten Klasse verliebt war. War das Image der perfekten, kontrollierten, übercoolen Hanna, als die alle sie kannten, etwa beschädigt, weil sie sich beim Stehlen hatte erwischen lassen? Sie hatte es nicht geschafft, Monas Gesichtsausdruck
zu deuten, als diese »Puh« gesagt hatte. Bedeutete es »Puh, aber kein großes Ding«? Oder »Puh. Du bist ein Loser«?
    Hätte sie Mona lieber nichts sagen sollen? Aber … irgendjemand wusste es doch sowieso schon. A.
    Du weißt, was Sean sagen wird. Bin raus!
    Die Welt vor Hannas Augen verschwamm. Sie umklammerte das Lenkrad, rammte dann den Schlüssel ins Zündschloss und rollte vom Parkplatz des Country-Clubs zu einer geschotterten Sackgasse etwas weiter unten an der Straße. Sie spürte ihr Herz bis in die Schläfen klopfen, als sie den Motor abstellte und tiefe Atemzüge nahm. Die Luft roch nach Heu und frisch gemähtem Gras.
    Hanna schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete, wanderte ihr Blick zu dem Karton mit den frittierten Süßkartoffeln. Tu’s nicht , dachte sie. Ein Auto fuhr auf der Hauptstraße vorbei.
    Hanna wischte sich die Hände an ihrer Jeans ab. Die Kartoffeln rochen köstlich. Nein, nein, nein, tu’s nicht .
    Sie griff nach dem Karton und öffnete den Deckel. Der süße, warme Geruch wehte ihr ins Gesicht. Bevor sie es verhindern konnte, schaufelte sie sich Handvoll um Handvoll Kartoffeln in den Mund. Sie waren noch so heiß, dass sie sich die Zunge verbrannte, aber es kümmerte sie nicht. Was für eine Erleichterung. Die einzige Sache der Welt, die ihr half, sich besser zu fühlen. Sie hörte erst auf, als der Karton leer war und sie auch das letzte salzige Fett aus den Ecken geleckt hatte.
    Kurz fühlte sie sich sehr viel ruhiger. Aber als sie in die
Einfahrt zu ihrem Haus einbog, war bereits das alte, vertraute Gefühl von Panik und Scham in ihr aufgestiegen. Es erstaunte sie, dass es sich noch genauso anfühlte wie früher, obwohl ihre letzte Fressattacke Jahre zurücklag. Ihr Magen schmerzte, ihre Hose spannte, und sie wollte das, was sich in ihr befand, um jeden Preis sofort loswerden.
    Sie ignorierte Dots aufgeregtes Winseln aus ihrem Schlafzimmer und raste in das obere Badezimmer. Sie verriegelte die Tür und

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