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Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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ehrlich überrascht an. »Ich dachte wirklich, dir würde es gefallen. Besser konnten wir dir das Zimmer in der kurzen Zeit nicht einrichten.«
    Aria schloss die Augen. Sie vermisste Ezras schäbige kleine Wohnung mit ihrer Badewanne, den unzähligen Büchern und dem Duschvorhang mit dem U-Bahn-Plan von New York. Dort gab es keine Kakerlaken, weder falsche noch richtige.
    »Schatz?«, ertönte Merediths Stimme aus der Küche. »Das Abendessen ist fertig.«

    Byron lächelte Aria etwas verkniffen an und ging in die Küche. Aria folgte ihm wohl oder übel. Meredith stellte gerade drei Schalen auf den Tisch. Gott sei Dank gab es zum Abendessen nicht Haferschleim, sondern ganz normal aussehende Hühnersuppe. »Mein Magen spinnt seit ein paar Tagen«, sagte Meredith erklärend.
    »Wir hoffen, es entpuppt sich nicht als Magen-DarmGrippe«, fügte Byron hinzu. Aria drehte sich zum Fenster, damit die beiden ihr Lächeln nicht sahen. Vielleicht hatte sie ja Glück und Meredith hatte sich mit der Beulenpest angesteckt. Meredith gab Byron einen liebevollen Klaps auf den Arm. »Ich habe extra wenig Salz in die Suppe getan, also ist sie auch gut für dich.«
    Aria sah ihren Vater neugierig an. Früher hatte Byron jeden einzelnen Bissen nachgesalzen. »Seit wann isst du kein Salz mehr?«
    »Ich habe zu hohen Blutdruck«, sagte Byron und deutete auf sein Herz.
    Aria rümpfte die Nase. »Hast du nicht.«
    Byron stopfte sich die Serviette in den Kragen. »Doch, schon eine ganze Weile.«
    »Aber … aber du hast doch sonst nie auf Salz verzichtet!«
    »Ich bin eben ein Sklaventreiber«, antwortete Meredith, zog ihren Stuhl zurück und setzte sich. Aria hatte den Platz beim Kopf der bösen Hexe bekommen, und sie verrückte ihre Schüssel, damit sie die erbsengrüne Visage nicht sehen musste. »Ich achte darauf, dass er sich gesund ernährt«, fuhr Meredith fort. »Und seine Vitamintabletten nimmt.« Aria sackte in ihrem Stuhl zusammen. Das war ja fürchterlich.
Meredith benahm sich schon wie Byrons Ehefrau, dabei lebte er erst seit vier Wochen mit ihr zusammen.
    Meredith deutete auf Arias Hand. »Was hast du denn da?«
    Aria starrte auf ihre Hand und bemerkte erst jetzt, dass sie immer noch die Shakespeare-Wackelpuppe umklammerte, die Ezra ihr gegeben hatte.
    »Oh. Die hat mir … ein Freund geschenkt.«
    »Ein Freund, der offenbar auf Literatur steht.« Meredith streckte die Hand aus, stupste Shakespeare am Kinn und ließ seinen Kopf wackeln. Ihre Augen glitzerten boshaft.
    Aria erstarrte. Wusste Meredith von Ezra? Sie sah Byron an. Ihr Vater schlürfte seine Suppe, völlig in die Nahrungsaufnahme vertieft. Hier las er nicht beim Essen, wie er es daheim immer getan hatte. War Byron wirklich unglücklich gewesen? Gefiel ihm ehrlich die Käfer malende, auf ausgestopftes totes Tier stehende Meredith besser als Arias wunderbare, gütige, liebevolle Mutter Ella? Und wie kam Byron darauf, dass Aria seine Entscheidung tatenlos akzeptieren würde?
    »Oh, fast hätte ich’s vergessen. Meredith hat eine Über raschung für dich«, sagte Byron plötzlich. »Sie darf jedes Semester umsonst einen Kurs an der Uni belegen. Und den will sie dieses Jahr dir schenken.«
    »Das stimmt.« Meredith reichte Aria das Kursverzeichnis des College. »Vielleicht magst du einen Kurs belegen, den ich mit betreue.«
    Aria biss sich auf die Innenseite ihrer Wange. Lieber würde sie freiwillig Glasscherben schlucken, als ohne Not noch mehr Zeit mit Meredith zu verbringen.

    »Na los, such dir einen Kurs aus«, drängte Byron. »Das ist doch ein nettes Geschenk.«
    Sie wurde also gezwungen, das Geschenk anzunehmen? Wütend schlug Aria das Verzeichnis auf. Vielleicht konnte sie ja deutsche Filmgeschichte, Mikrobiologie oder ein Seminar über vernachlässigte Kinder und gestörtes inter familiäres Verhalten belegen. Dann stach ihr ein Kurstitel ins Auge: Intuitive Kunst. Schaffen Sie einzigartig gefertigte Meisterwerke, die mit den Bedürfnissen, Wünschen und Sehnsüchten Ihrer Seele in Einklang stehen. In diesem Kurs lernen Studenten, sich weniger auf ihre Augen und mehr auf ihren Tastsinn und ihr Innerstes zu verlassen.
    Aria kreiste den Kurs mit dem Bleistift ein, der in dem Verzeichnis geklemmt hatte. Der Kurs klang ziemlich schräg. Vielleicht würde er genauso seltsam werden wie der Yogakurs in Island, in dem Aria und die anderen Teilnehmer statt Dehnübungen zu machen, mit geschlossenen Augen getanzt und Adlerschreie ausgestoßen hatten. Ein bisschen

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