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Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Pretty Little Liars - Unvergleichlich

Titel: Pretty Little Liars - Unvergleichlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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wusste sie.
    Emily drehte sich zu ihr um. »Das ist doch alles total bekloppt. Ich meine, letzte Woche haben meine Eltern mich gehasst. Und jetzt lieben sie mich plötzlich? Sie versuchen, mich zu versöhnen, laden dich als Überraschungsgast zum Dinner ein, und dann wollen sie dich in die Outer Banks mitnehmen.«
    »Und das ist was Schlechtes ?«, fragte Maya stirnrunzelnd.

    »Ja, schon«, platzte Emily heraus. »Ich meine, nein, natürlich nicht.« Mist, was sie eigentlich sagen wollte, kam völlig falsch rüber. Sie räusperte sich und suchte Mayas Blick im Spiegel. »Maya, wenn du eine Süßigkeit sein könntest, welche wärst du?«
    Maya berührte den Rand der vergoldeten Kleenex-Schachtel, die vor dem großen Spiegel stand. » Was? «
    »Wärst du ein Ferrero Küsschen? Ein Softcake? Ein Snickers? Was wärst du?«
    Maya starrte sie an. »Bist du betrunken?«
    Emily betrachtete Maya im Spiegel. Sie hatte strahlende, bronzefarbene Haut. Ihr brombeerfarbener Lipgloss glänzte. Emily hatte sich auf den ersten Blick in Maya verliebt, und ihre Eltern gaben sich offenbar alle Mühe, sie zu akzeptieren. Was war eigentlich ihr Problem? Warum passierte es ihr am laufenden Band, dass sie, wenn sie an einen Kuss mit Maya denken wollte, an einen Kuss mit Trista denken musste?
    Maya lehnte sich gegen das Waschbecken. »Ich glaube, ich weiß, was mit dir los ist, Emily.«
    Emily sah schnell zur Seite und versuchte, nicht rot zu werden. »Nein, das weißt du nicht.«
    Mayas Blick wurde weich. »Es ist wegen deiner Freundin Hanna, stimmt’s? Wegen ihres Unfall? Du warst dabei, nicht wahr? Ich habe gehört, dass die Person, die sie angefahren hat, ihr nachspioniert hatte.«
    Emily fiel die Banana-Republic-Leinentasche aus der Hand. Sie landete mit einem Knall auf dem Fliesenboden. »Wo hast du das gehört?«, flüsterte sie.

    Maya wich überrascht einen Schritt zurück. »K-keine Ahnung. Das weiß ich nicht mehr.« Sie kniff verwirrt die Augen zusammen. »Du kannst mit mir reden, Em. Wir können uns doch alles sagen, nicht wahr?«
    Drei lange Takte des Gershwin-Songs, der aus den Lautsprechern tönte, vergingen. Emily dachte an die SMS, die A. ihr geschickt hatte, als sie und ihre alten Freundinnen sich letzte Woche mit Officer Wilden getroffen hatten. Wenn ihr IRGENDJEMAND von mir erzählt, wird es euch sehr leidtun. »Niemand hat Hanna nachspioniert«, flüsterte sie. »Es war ein Unfall und damit Schluss.«
    Maya strich mit den Händen über das Waschbecken. »Ich gehe mal wieder zurück zum Tisch. Wir … sehn uns dort.« Langsam verließ sie die Toilette. Emily lauschte dem Geräusch der in den Angeln schwingenden Tür. Aus dem Lautsprecher drang jetzt ein Stück aus Aida . Emily setzte sich vor den Schminkspiegel und umklammerte ihre Hand tasche. Niemand hat geredet , versicherte sie sich. Niemand außer uns weiß etwas . Und niemand wird uns an A. verraten.
    Plötzlich bemerkte Emily ein zusammengefaltetes Blatt in ihrer offenen Handtasche. In runden, pinkfarbenen Buchstaben stand EMILY darauf. Emily faltete das Papier auseinander. Es war ein Anmeldeformular für eine Organisation, in der sich Angehörige und Freunde lesbischer und schwuler Jugendlicher zusammengeschlossen hatten. Jemand hatte die Daten von Emilys Eltern eingetragen. Unten am Papierrand stand in einer vertrauten, eckigen Handschrift:
    Herzlichen Glückwunsch zum Coming-out, Emily. Deine Eltern müssen irre stolz auf dich sein. Jetzt, da alle Zeichen bei Mom und Dad auf Friede, Freude, Eierkuchen stehen, wäre es doch schade, wenn ihrer kleinen Lesbe etwas zustoßen würde. Also halte schön still … dann dürfen die zwei dich auch behalten! – A.
    Die Toilettentür schwang nach Mayas Abgang noch in den Angeln. Emily starrte auf den Zettel in ihren zitternden Händen. Da stieg ihr plötzlich ein vertrauter Geruch in die Nase. Es roch nach …
    Emily runzelte die Stirn und schnüffelte. Schließlich hielt sie sich A.s Zettel vor die Nase und atmete tief ein. Sie erstarrte. Diesen Geruch würde sie unter Tausenden wiedererkennen. Es war der verführerische Duft von Mayas Bananenkaugummi.

WENN DIESE WÄNDE REDEN KÖNNTEN …
     
     
    Am Donnerstagabend folgte Spencer ihrer Familie durch den mit grauem Teppich ausgelegten Flur des W Hotels. Sie hatten bei Smith & Wollensky zu Abend gegessen, einem erstklassigen Steakrestaurant in Manhattan, das Spencers Vater sehr schätzte. An den Wänden des Flurs hingen elegante Schwarz-Weiß-Fotos von Annie

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