Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8
Foto von Ali, Jenna und einem blonden Mädchen geschickt. Ich dachte, es sei Naomi Zeigler – aber das warst du, richtig?«
Courtney pulte an dem Chiquita-Aufkleber, den jemand auf ihren Spind geklebt hatte. »Wahrscheinlich. Ich habe Jenna bei meinem einzigen Besuch hier kennengelernt. Sie war der einzige Mensch in Rosewood, der von mir wusste.«
Zwei Mädchen in Turnkleidung schlenderten an Emily und Courtney vorbei und warfen ihnen neugierige Blicke zu. Emily schwirrte der Kopf. Jenna hatte also doch etwas gewusst, genau wie sie vermutet hatten. Billy-als-A. hatte Emily vor ein paar Wochen zu Jennas Haus geschickt, wo sie Zeugin ihres Streits mit Jason DiLaurentis geworden war. Vielleicht hatten sie gestritten, weil Jason ihr verboten hatte, das Geheimnis um Courtneys Existenz zu lüften? Aber was hatte das alles mit Billy zu tun?
Der Lehrer hämmerte an die Tür und rief, alle sollten sich zu ihren Hallenfußballmannschaften begeben. »Mann, bin ich eine Spaßbremse«, flüsterte Courtney und schüttelte reuevoll den Kopf. »Sorry, dass ich davon angefangen habe. Sicher ist es dir voll unangenehm, immer noch darüber zu sprechen.«
»Wir sollten häufiger davon sprechen«, winkte Emily achselzuckend ab. Dann sah sie Courtney an und sagte mutig: »Und … na ja, wenn du mal Fragen zu Rosewood … oder sonst etwas hast, dann kannst du auf mich zählen.«
Courtneys Gesicht leuchtete auf. »Ehrlich?«
»Klar.«
»Sollen wir uns morgen nach der Schule treffen?«, fragte Courtney mit hoffnungsvollem Gesicht.
»Oh!«, begann Emily überrascht. Die Tür zur Turnhalle ging auf und kurz erfüllten Rufe und der Klang auf den Boden prallender Basketbälle den Umkleideraum.
»Wenn dir das zu schräg ist, dann vergiss es«, sagte Courtney schnell. Aber sie wirkte enttäuscht. »Wegen, na ja, Ali und so.«
»Nein, das hört sich großartig an«, entschied Emily. »Willst du zu mir kommen?«
»Okay«, nickte Courtney.
Emily beugte sich nach vorne und band ihren Schnürsenkel neu. Sie hätte gerne emotionaler reagiert, aber irgendwie war ihr das peinlich. Sie wollte nicht zu viel von sich selbst preisgeben.
Als Courtney sich räusperte, schaute Emily auf und keuchte. Courtney hatte sich die Bluse über den Kopf gezogen und stand jetzt in Faltenrock und rosa Spitzen-BH im Mittelgang. Sie posierte zwar nicht direkt … aber sie verbarg auch nichts.
Emily musste einfach hinsehen. Courtneys Busen war größer, als es Alis gewesen war, aber ihre Taille war genauso schmal. Unzählige Erinnerungen an Ali schossen Emily durch den Kopf. Ali in einem Bikini am Pool, eine Prada-Pilotenbrille auf der Nase. Ali in Frotteeshorts auf Spencers Couch, die langen, gebräunten Beine an den Knöcheln überkreuzt. Alis weiche Lippen, die Emily im Baumhaus geküsst hatte. Der Rausch der aufregenden Sekunden, als Ali ihren Kuss erwidert hatte.
Courtney drehte sich um und merkte, dass Emily sie beobachtete. Sie zog langsam eine Augenbraue hoch und lächelte dann. Emily versuchte, das Lächeln zu erwidern, aber ihre Lippen waren so unbeweglich wie Gummibärchen. Wusste Courtney von dem Kuss? Hatte Ali ihr davon erzählt? Und … flirtete Courtney etwa mit ihr?
Die Tür zum Umkleideraum knallte wieder ins Schloss. Emily löste ihren Blick von Courtney, schoss um die Ecke,
stellte sich vor den Ganzkörperspiegel und kämmte ihr rotblondes Haar hektisch mit den Fingern. Courtney schloss mit einem Gähnen ihre Spindtür. Als Emily zur Turnhalle eilte, warf sie Courtney noch einmal einen Blick zu. Und die zwinkerte ihr ganz langsam und verführerisch zu, als wüsste sie genau, was sie da tat … und was sie damit in Emily auslöste.
Kapitel 9
NOCH MEHR GEHEIMNISSE
»Willkommen im Ruff-House-Salon!«, begrüßte eine fröhliche Frau in einem roten Kittel Spencer und Melissa, die mit den beiden Familienhunden das luxuriöse Hunde-Spa betraten. Normalerweise kümmerte sich Mrs Hastings um die Haarpflege der beiden Hunde, aber im Moment schaffte sie es nicht einmal, ihre eigenen Haare zu pflegen.
Als die Hunde an einem großen Farn in der Lobby schnüffelten und dann das Bein an ihm hoben, seufzte Melissa dramatisch auf und warf Spencer einen wütenden Blick zu. Spencer zog eine Grimasse. Okay, Melissa hasste sie immer noch dafür, dass sich ihre Mutter in eine agoraphobische Katatonikerin verwandelt hatte. Schon kapiert. Musste ihre Schwester sie wirklich bei jeder Gelegenheit erneut darauf hinweisen?
Eine Hundestylistin mit Zöpfen, die
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