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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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es einen Knall, ein dumpfes Krachen, und kurz darauf war Jason aus dem Haus gestürmt. Mitten im Garten war er stehen geblieben und hatte wütend zu Ian und Melissa hinübergestarrt, die am Rand des Whirlpools der Hastings gesessen hatten. Melissa und Ian waren damals erst seit ein paar Tagen ein Paar gewesen …
    Melissas Affäre mit Jason musste also davor gewesen sein.
Was bedeutete, dass Melissa schon von Alis geheimer Zwillingsschwester gewusst hatte, als Spencer und Ali noch gar nicht befreundet gewesen waren.
    »Danke, dass dir das jetzt einfällt«, knirschte Spencer durch die Zähne. Die Musik ging wieder an, es erklang ein alter Enya-Song.
    »Ich hatte es ihm versprochen«, sagte Melissa und wickelte sich Rufus’ Leine so fest um die Hand, dass sie ihr das Blut abschnürte. »Ali hätte es dir erzählen sollen.«
    »Das hat sie aber nicht.«
    Melissa verdrehte die Augen. »Ali war eben ein echtes Miststück.«
    Der durchdringende Geruch von Eukalyptus-Hundezahnpasta drehte Spencer den Magen um. Sie hätte Melissa am liebsten gesagt, dass sie ebenfalls ein echtes Miststück war. Dass sie Jason schützen wollte, war purer Bockmist. Melissa beschützte nie jemanden. Nein, sie hatte das Geheimnis für sich behalten, weil Wissen für sie Macht und Kontrolle bedeutete – genau wie für Ali. Spencers Schwestern ähnelten sich mehr, als ihnen jemals bewusst gewesen war. Aber vielleicht nicht alle ihre Schwestern.
    Erst vor ein paar Tagen hatte Spencer sich gewünscht, sie und Ali könnten noch einmal von vorne anfangen – ohne Manipulationen, Lügen oder Konkurrenzkämpfe. Das war unmöglich, aber vielleicht hatten sie und Courtney ja eine Chance.
    Ohne ein weiteres Wort reichte Spencer Melissa Beatrice’ Leine und verließ mit schnellen Schritten den Hundesalon.

    Als sie vor dem neuen Haus der DiLaurentis parkte, registrierte sie erleichtert, dass die Ü-Wagen, Streifenwagen und Absperrungen von der gestrigen Pressekonferenz verschwunden waren.
    Das Haus sah wieder ganz normal aus, genau wie die anderen Häuser in der Straße.
    Spencer stieg aus dem Auto, holte tief Luft und blieb regungslos stehen. In der Ferne rumpelte ein Schneepflug. Drei Krähen saßen auf einem grünen Sicherungskasten auf der anderen Straßenseite. Die Luft roch nach Motoröl und Schnee.
    Spencer lockerte ihre Schultern, lief den grauen Steinplattenweg hinauf und klingelte bei den DiLaurentis. Drinnen krachte etwas. Spencer trat von einem Fuß auf den anderen und fragte sich, ob sie gerade einen Riesenfehler machte. Vielleicht wusste Courtney ja gar nicht, dass sie verwandt waren – oder es war ihr egal. Nur weil Spencer unbedingt eine Schwester wollte, musste das ja nicht heißen, dass dieser es genauso ging.
    Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Courtney stand vor ihr. Spencer keuchte unwillkürlich auf. »Was ist?«, fragte Courtney scharf. Ihre Augenbrauen waren zu einem V zusammengezogen.
    »Sorry«, stammelte Spencer. »Es ist nur… du siehst aus wie …«
    Vor ihr stand die Ali aus ihren Erinnerungen. Ihr blondes Haar hing ihr in wilden Wellen über die Schultern, ihre Haut leuchtete und ihre blauen Augen funkelten unter den dichten, dunklen Wimpernkränzen. Spencers Gehirn weigerte
sich einfach zu kapieren, dass dieses Mädchen zwar genau wie Ali aussah, aber nicht ihre alte Freundin war.
    Spencer wedelte sich mit den Händen vor dem Gesicht herum und wünschte, sie könne die Tür schließen und noch einmal von vorne anfangen.
    »Was gibt’s denn?«, fragte Courtney und lehnte sich an den Türrahmen. Die rot-weiß gestreifte Socke an ihrem linken Fuß hatte ein Loch.
    Spencer kaute unsicher auf ihrer Lippe herum. Mein Gott, sie klang sogar genau wie Ali. »Ich wollte etwas mit dir besprechen. «
    »Cool.« Courtney trat zur Seite ins Haus, winkte Spencer ihr zu folgen und ging dann den Flur entlang zur Treppe. Gerahmte Familienfotos säumten die Wände. Spencer erkannte viele aus dem alten Haus der DiLaurentis wieder. Da war das Bild der Familie auf einem Doppeldeckerbus in London, ein Schwarz-Weiß-Foto, das sie an einem Strand auf den Bahamas zeigte, und das Fischaugenbild von ihnen allen vor dem Giraffengehege im Zoo von Philadelphia. Die vertrauten Bilder bekamen eine ganz neue Bedeutung, als Spencer dem einzigen nicht abgebildeten Familienmitglied durchs Haus folgte. Warum war Courtney nie mit den anderen im Urlaub gewesen? Hatte ihre Krankheit sie daran gehindert?
    Spencer blieb vor einem Bild stehen, das sie

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