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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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nicht kannte. Es zeigte die Familie auf der hinteren Veranda ihres alten Hauses. Mutter, Vater, Sohn und Tochter grinsten breit und glücklich in die Kamera, als hätten sie kein düsteres Geheimnis zu verbergen. Das Bild musste kurz vor Alis Verschwinden
aufgenommen worden sein – im Garten sah man einen großen gelben Bulldozer an der Stelle, an der sich die DiLaurentis den Pavillon bauen lassen wollten. Am Rande des Grundstücks war noch ein Umriss zu erkennen. Es sah aus wie ein Mensch. Spencer beugte sich vor und kniff die Augen zusammen, erkannte aber nicht, wer es war. Courtney stand auf einer der oberen Treppenstufen und räusperte sich. »Kommst du?«, fragte sie und Spencer wich so schnell von dem Bild zurück, als habe man sie beim Spionieren erwischt. Sie rannte die Treppe hinauf.
    Im oberen Flur standen viele Umzugskartons. Spencer grub sich die Nägel in die Handfläche, als sie einen sah, auf dem Ali – Feldhockey stand. Courtney umrundete einen violetten Dyson-Staubsauger und stieß eine Tür am Ende des Flurs auf. »Hier wären wir.«
    Als Spencer das Zimmer betrat, fühlte sie sich wie nach einer Zeitreise. Sie erkannte die pinkfarbene Tagesdecke sofort wieder – Ali hatte sie gemeinsam mit ihr bei Saks gekauft. An der Wand hing das große schwarze U-Bahn-Schild mit der Aufschrift Rockefeller Center, das Alis Eltern für sie in einem Antiquitätenladen in SoHo gefunden hatten. Besonders vertraut war Spencer der Spiegel in Form eines Nummernschilds, der über der Kommode hing. Den hatte sie Ali zum dreizehnten Geburtstag geschenkt.
    All die Sachen im Zimmer gehörten Ali. Hatte Courtney nichts Eigenes?
    Courtney ließ sich aufs Bett fallen. »Was hast du auf dem Herzen?«
    Spencer sank in einen Sessel mit Paisley-Muster und zog
die Schonbezüge über den Lehnen so zurecht, dass sie wie das Muster des Sessels ausgerichtet waren. Sie konnte nicht einfach mit ihrer Neuigkeit herausplatzen. Vor allem nicht, weil ihr Gegenüber so lange Zeit gegen eine mysteriöse Krankheit gekämpft hatte. Vielleicht war es eine blöde Idee gewesen, überhaupt herzukommen. Vielleicht sollte sie einfach gehen. Vielleicht …
    »Lass mich raten.« Courtney zupfte an einem losen Faden an der Steppdecke. »Du willst über die Affäre reden. Dein Dad und meine Mom.«
    Spencer schnappte nach Luft. »Du weißt es?«
    »Ich habe es schon immer gewusst«, sagte Courtney achselzuckend.
    »Aber … woher denn?«
    Courtney hatte den Kopf gesenkt und Spencer konnte ihren Zickzackscheitel und ihre perfekten honigblonden Haarwurzeln sehen. »Ali hat es irgendwann herausgefunden und es mir bei einem ihrer Besuche erzählt.«
    »Ali wusste davon? Billy hat das nicht nur erfunden?« Billy-als-Ian hatte Spencer im Chat von der Affäre erzählt, kurz bevor er Jenna getötet hatte.
    »Sie hat es dir nie gesagt, stimmt’s?« Courtney schnalzte mit der Zunge.
    Ein Spatz landete auf Courtneys Fensterbrett. Im Zimmer roch es plötzlich nach neuem Teppich und frischer Wandfarbe. Spencer blinzelte. »Wissen Jason und dein Dad es auch?«
    »Keine Ahnung. Niemand hat je darüber geredet. Aber wenn meine Schwester es wusste, dann weiß Jason es wahrscheinlich
auch. Und meine Eltern hassen sich – das bedeutet wohl, dass mein Vater es zumindest ahnt.« Sie verdrehte die Augen. »Ich schwöre dir, die sind nur noch zusammen, weil Ali tot ist. Ich wette, in einem Jahr sind sie geschieden.«
    Spencer hatte einen mandarinengroßen Kloß im Hals. »Ich weiß nicht einmal, wo mein Dad gerade ist. Meine Mom hat erst vor Kurzem von der Affäre erfahren und es hat sie total aus der Bahn geworfen. Sie hat meinen Dad auf der Stelle aus dem Haus gekickt.«
    »Das tut mir leid«, sagte Courtney und schaute Spencer direkt an.
    Spencer verlagerte ihr Gewicht und der Sessel quietschte alarmiert. »Alle haben mir etwas vorgemacht«, sagte sie leise. »Ich habe eine ältere Schwester, Melissa. Du hast sie vielleicht bei der Pressekonferenz gesehen. Sie hat mit deinem Bruder geredet.«
    Und dich böse angestarrt, hätte sie am liebsten hinzugefügt.
    »Melissa hat mir heute gestanden, dass sie schon in der Highschool wusste, dass Ali eine Zwillingsschwester hat«, fuhr Spencer leise fort. »Sie hat es nie für nötig gehalten, mir das zu verraten. Ich bin sicher, sie fand es total geil, etwas zu wissen, von dem ich keine Ahnung hatte. Schöne Schwester, was?« Sie schluchzte laut auf.
    Courtney stand auf, holte eine Schachtel Kleenex vom Nachttisch und ließ sich

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