Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8
in ihn verliebt war. Wie sie zu ihr gesagt hatte, ihre Schweinepuppe Miss Piggy, die Byron ihr geschenkt hatte, sei kindisch und doof. Und wie erbarmungslos Ali sie gequält hatte, als sie von Byrons Affäre mit Meredith erfahren hatte.
In Arias Herz knallte eine Tür wieder zu. Auf einmal war die Entscheidung ganz leicht, und sie lautete: nein. Aus
allen möglichen Gründen schaffte es Aria im Gegensatz zu ihren alten Freundinnen nicht, die Vergangenheit zu vergessen. An der Sache war verdammt noch mal etwas faul.
»Komm«, sagte Aria, und diesmal zog sie Mike am Ärmel hinter sich aus dem Laden. Sie traute Ali nicht und sie wollte sie auch nicht als Freundin zurück.
Und damit basta.
Kapitel 21
ROUGE, ERINNERUNGEN UND ZUSAMMENBRÜCHE
Eine Stunde später hatten sich Spencer, Ali, Emily und Hanna in Spencers Schlafzimmer versammelt, vor ihnen ausgebreitet lagen Make-up-Fläschchen, Rouge und Schminkpinsel. Das Zimmer roch nach ihrem Überfall auf die Parfümabteilung von Saks besser als das Sephora-Spa. Der Fernseher lief leise im Hintergrund.
»Ich habe mich Wren nicht an den Hals geworfen«, erzählte Spencer gerade und trug eine zweite Schicht Bobbi-Brown-Mascara auf ihren oberen Wimpernkranz auf. »Wir haben uns einfach auf Anhieb… verstanden. Er passte überhaupt nicht zu Melissa, aber natürlich gab sie mir die Schuld daran, dass die Beziehung scheiterte.« Ali hatte alle gebeten, ihr zu erzählen, was in ihrer Abwesenheit alles passiert war, und sie hatten noch längst nicht alles abgedeckt.
Ali breitete die Hände aus und bewunderte ihre frische Maniküre. »Warst du in Wren verliebt?«
Spencer drehte die Mascaratube in ihren Händen. Ihre Affäre mit Wren schien eine Million Jahre her zu sein. »Nö.«
»Und wie stehts mit Andrew?«
Der Mascara fiel zu Boden.
Spencer spürte, dass auch Hanna und Emily sie gespannt ansahen. Ein Teil von ihr war immer noch davon überzeugt, dass Ali gleich über Andrew herziehen würde, genau wie sie es früher getan hatte.
»Ich weiß es nicht«, antwortete Spencer zögernd. »Schon möglich.«
Sie wappnete sich gegen Alis Hohngelächter, aber zu ihrem Entzücken griff Ali nach ihren Händen und nickte anerkennend.
Hanna drückte sich ein Kissen an die Brust. »Und du, Ali? Vermisst du Ian?«
Ali wendete sich wieder dem Make-up zu. »Definitiv nicht.«
»Wie seid ihr beiden eigentlich ein Paar geworden?«, fragte Spencer.
»Lange Geschichte.« Ali prüfte den Farbton eines Chanel-Lippenstiftes auf ihrem Handrücken. »Und ich bin schon längst drüber hinweg.«
»Ist ja auch ewig her«, sagte Hanna und trug weißen Lidschatten auf ihre Oberlider auf.
»Längst vergessen«, nickte Emily.
Ali legte den Lippenstift auf den Schminktisch. »Seid ihr bereit für unseren Trip in die Poconos?«
»Absolument«, trällerte Spencer.
»Nur schade, dass Aria nicht dabei ist«, sagte Ali traurig und wischte ein bisschen Puder von der Kommode.
»Sie hat eine Menge durchgemacht«, sagte Emily und schraubte ein Fläschchen Nagellack auf. »Ich glaube, es fällt ihr gerade ziemlich schwer, Vertrauen zu fassen.«
Extreme Makeover wurde plötzlich durch die Schlagzeile Neueste Nachrichten unterbrochen. Spencer schaute mit einem mulmigen Gefühl zum Fernseher. In letzter Zeit ging es in den Nachrichtensendungen immer irgendwie um ihr Leben.
»Die neuen Entwicklungen im Fall des Rosewooder Serienmörders werfen Zweifel daran auf, dass William Ford schuldig ist«, sagte ein Journalist mit sonorer Stimme. Das Polaroidfoto des Gespenstergesichtes im Scheunenfenster der Hastings füllte den Bildschirm. »Ist das möglicherweise das Gesicht des wahren Mörders von Ms DiLaurentis?«
Schnitt zu einer Nahaufnahme von Officer Wilden, der dunkle Ringe unter den Augen hatte und sehr blass war. »Unsere Forensiker haben das Foto, das vorgestern Abend gefunden wurde, einer Gesichtsanalyse unterzogen und sind zu dem Schluss gelangt, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich nicht um Mr Ford handelt.«
Der Reporter erschien wieder im Bild, seine Miene war sehr ernst. »Das wirft natürlich auch Fragen zu den Fotos auf, die auf Mr Fords Computer und in seinem Auto gefunden wurden. Wie sind sie dorthin gelangt? Falls jemand Informationen dazu hat, soll er sich bitte sofort bei der Polizei melden.«
Die Nachrichten endeten hier und Extreme Makeover wurde fortgesetzt. Spencer und die anderen schwiegen. Angst hatte sich wie eine dicke Wolke über den Raum gelegt. Im Hintergarten röhrte
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