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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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weitläufig, mit roter Teakholzvertäfelung und weißen Fensterrahmen und -läden. Das Verandalicht war ausgeschaltet, aber der Mond war so groß und hell, dass Hanna fünf weiße Schaukelstühle auf der Veranda erkennen konnte. Sie hatte mit Ali und den anderen oft dort gesessen, in Ausgaben von Us Weekly geblättert und zugesehen, wie die Sonne hinter dem See versank.
    Das Auto bremste knirschend in der Einfahrt. Alle sprangen aus dem Wagen und schnappten dabei ihre Taschen. Die Nachtluft war eisig kalt. Über dem Tal hing ein Nebel so fein wie ein Atemhauch.
    Es raschelte im Gebüsch. Hanna blieb stehen. Sie sah einen langen Schwanz und zwei gelb glühende Augen. Eine schwarze Katze stolzierte gemächlich über die Einfahrt und verschwand im Wald. Hanna atmete erleichtert aus.
    Ali schloss die Haustür auf und bat alle hinein. Es roch nach altem Tapetenkleber, staubigen Dielenböden und abgestandener Luft. Außerdem roch Hanna noch etwas, das sie an alte Hamburger erinnerte. Offenbar war längere Zeit niemand im Haus gewesen.

    »Drinks?«, rief Ali und warf die Schlüssel auf den großen Bauerntisch.
    »Auf jeden Fall«, nickte Spencer. Sie packte eine Einkaufstüte voller Cheetos, M&Ms, Cola light, Red Bull und Wodka aus. Hanna ging zu dem Schrank, in dem die DiLaurentis ihre Gläser aufbewahrten, und nahm fünf Kristallgläser heraus.
    Nachdem sie sich Wodka-Red-Bulls gemixt hatten, gingen alle ins Fernsehzimmer. Maßgefertigte Bücherregale säumten die Wände. Der Einbauschrank stand offen, drinnen stapelten sich alte Brettspiele. Der Fernseher, der nur vier Sender empfangen konnte, stand immer noch auf der alten Truhe. Hanna starrte in den großen Garten hinaus und fand sofort die Stelle, an der sie zu fünft in einem Zelt unter den Sternen übernachtet hatten. Ali hatte ihnen in jener Nacht ihre Jenna-Armbänder gegeben und ihnen das Versprechen abgenommen, dass sie bis an ihr Lebensende beste Freundinnen bleiben würden.
    Hanna wanderte zum Kaminsims und entdeckte ein vertrautes, silbern gerahmtes Foto. Es war das Bild von ihnen allen neben einem großen Kanu. Sie waren alle tropfnass. Dasselbe Foto hatte früher in der Diele der DiLaurentis gehangen. Es war bei ihrem ersten Ausflug in die Poconos entstanden, kurz nach dem Beginn ihrer Freundschaft. Hanna und die anderen hatten das Ritual gepflegt, jedes Mal, wenn sie alle bei Ali waren, gleichzeitig den unteren Rand des Fotos zu berühren. Aber es war ihnen zu peinlich, das jetzt Ali zu verraten.
    Auch die anderen versammelten sich um das Bild. Die
Eiswürfel in ihren Gläsern klirrten. »Erinnert ihr euch noch an den Tag?«, murmelte Emily. Ihr Atem roch bereits nach Wodka. »Dieser verrückte Wasserfall?«
    Hanna schnaubte. »Und ob. Em, du hattest echt die Hosen voll.« Es war ihre Jungfernfahrt mit dem neuen Kanu gewesen, das Mr DiLaurentis im örtlichen Sportgeschäft gekauft hatte. Anfangs hatten alle noch wie wild gepaddelt, aber dann wurden sie müde und waren erschöpft, weshalb sie beschlossen, sich mit der Strömung treiben zu lassen. Als der Fluss rauer wurde, wollte Spencer versuchen, über die Stromschnellen zu fahren. Aber dann sah Emily vor ihnen einen kleinen Wasserfall und beschwor sie, am Ufer anzulegen.
    Spencer gab Emily einen Rippenstoß. »Du hast geschrien: ›Menschen überleben es nicht, in einem Kanu über einen Wasserfall zu fahren! Wir müssen das Boot umkippen und zum Ufer schwimmen!‹«
    »Und dann hast du das Boot selber umgekippt, aber ohne uns vorher Bescheid zu sagen«, sagte Aria, die sich vor Lachen schüttelte. »Das Wasser war soooo kalt!«
    »Ich habe noch tagelang gefroren«, nickte Emily.
    »Wir sehen so jung aus«, murmelte Hanna und betrachtete ihr eigenes, pausbäckiges Gesicht auf dem Foto. »Das war nur ein paar Wochen nach dem Tag, an dem wir deine Flagge stehlen wollten, Ali.«
    »Ja«, sagte Ali abwesend. Hanna betrachtete sie und wartete darauf, dass auch sie eine Erinnerung beisteuerte, doch Ali schwieg und zog sich die Haarnadeln aus ihrem Chignon. Sie legte sie auf den gläsernen Beistelltisch. Vielleicht
war es keine gute Idee gewesen, den Zeitkapseltag zu erwähnen. An diesem Wochenende war Courtney offenbar zu Hause gewesen, weil sie vom Radley ins Sani verlegt wurde. Wahrscheinlich hatte Ali nur schlechte Erinnerungen daran.
    Hanna betrachtete das Foto noch einmal. Damals war alles so anders gewesen als heute. Als sie aus dem Fluss gestiegen waren, hatte Hannas übergroßes, nasses T-Shirt an

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