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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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könne etwas passiert sein.
    Außerdem hatte sie ein ungutes Gefühl, das sie nicht abschütteln konnte. Wie konnte es sein, dass Ali sie nicht rufen gehört hatte? Wieso hatten sie sie nicht auf die Veranda gehen und das Wasser prüfen sehen? Was hatte im Haus so gekracht? Und wo war eigentlich Melissa?
    Die anderen Mädchen kamen ebenfalls ins Zimmer. Ali setzte sich in den Korbsessel, den sie früher den »Herzogin-Sessel« genannt hatten. Das Mädchen, das zur »Herzogin« gewählt wurde, durfte sich in den Sessel setzen und die anderen den ganzen Tag herumkommandieren. Hanna setzte sich auf den alten gelben Sitzsack neben dem Fernseher. Emily thronte im Schneidersitz auf dem Sitzhocker bei der
Couch und bohrte abwesend in einem winzigen Loch im Bezug. Aria setzte sich neben Spencer auf die Couch und drückte sich ein mit Kirschblüten bedrucktes Satinkissen an die Brust.
    Ali legte die Hände auf die geschwungenen Lehnen des Herzogin-Sessels und holte tief Luft. »Okay. Der Whirlpool ist aus dem Rennen, aber ich habe einen anderen Vorschlag für euch.«
    »Was denn?«, fragte Spencer.
    Ali verlagerte ihr Gewicht und das Korbgeflecht knarrte. »Weil unsere letzte Pyjamaparty so mies gelaufen ist, würde ich sie gerne aus unser aller Gedächtnis löschen. Ich würde den Abend gerne nachspielen. Natürlich nicht mit allen Details.«
    »Zum Beispiel, dass du verschwunden bist?«, fragte Emily.
    »Genau.« Ali wickelte sich eine Haarsträhne um den Finger. »Und, na ja, damit alles genau so wird wie damals, muss ich euch wieder hypnotisieren.«
    Spencers Haut wurde eiskalt. Emily stellte langsam ihr Glas ab. Hanna erstarrte, als sie gerade eine Handvoll Cheetos zum Mund führte. »Äh …«, begann Aria.
    Ali hob eine Augenbraue. »In der Klinik musste ich ständig zu Therapeuten. Und einer hat mir gesagt, man schaffe es am besten, eine schreckliche Erinnerung loszuwerden, indem man sie noch einmal durchlebt. Ich glaube, das wird mir wirklich helfen …« Sie seufzte. »Vielleicht hilft es uns allen.«
    Spencer rieb ihre Füße aneinander und versuchte, sie aufzuwärmen. Draußen pfiff der Wind. Sie starrte wieder auf
das Foto von ihnen neben dem Kanu. Die Hypnose noch einmal zu durchleben, klang schrecklich, aber vielleicht hatte Ali ja recht. Sie hatten alle so vieles durchgemacht, vielleicht mussten sie etwas tun, um all das Schreckliche ein für alle Mal hinter sich zu lassen. »Ich bin dabei«, entschied sie.
    »Ja, ich bin auch dabei«, nickte Emily.
    »Klar«, sagte Hanna.
    Ali schaute Aria hoffnungsvoll an, und die nickte widerstrebend. Sie wollte schließlich nicht als Einzige einem Neuanfang im Weg stehen.
    »Danke.« Ali sprang auf. »Lasst uns nach oben ins Schlafzimmer gehen. Das ist intimer. Genau wie es in der Scheune war.«
    Sie folgten ihr die mit rosa Teppich bezogene Treppe hinauf in das obere Stockwerk. Ein riesiger Vollmond schien durch das runde Fenster über dem Treppenabsatz. Der Garten war leer, die Kiefern bildeten eine undurchdringliche Barriere zwischen dem Haus und der Straße. Links lag ein künstlicher Teich, aber das Wasser war über den Winter abgelassen worden und jetzt war er nur ein tiefes, trockenes Loch.
    Ali führte sie ins hintere Schlafzimmer. Die Tür stand ein bisschen offen, als sei vor Kurzem jemand hier gewesen.
    Spencer erinnerte sich noch an das Kreuzstichdeckchen an der Wand, die Spitzenvorhänge und die Einzelbetten aus Messing. Sie hatte erwartet, dass der Raum nach Lavendel-Lufterfrischer und vielleicht nach Schimmel riechen würde, aber stattdessen stank es nach Verwesung. »Was stinkt denn hier so?«, rief sie.

    Ali rümpfte die Nase. »Vielleicht ist ein Tier in den Wänden gestorben. Weißt du noch – im Sommer nach dem sechsten Schuljahr? Da ist hier was verendet. Ich glaube, es war ein Waschbär.«
    Spencer überlegte fieberhaft, aber sie konnte sich nicht erinnern, jemals einen solchen Gestank gerochen zu haben.
    Dann erstarrte Aria. »Habt ihr das gehört?«
    Alle lauschten wachsam und angespannt. »Nein …«, flüsterte Spencer. Arias Augen waren vor lauter Anspannung riesig. »Ich glaube, ich habe jemanden husten gehört. Ist da draußen jemand?«
    Ali hob eine Lamelle der hölzernen Jalousie. Die Einfahrt war verlassen und nur die Fahrspuren des BMW sichtbar. »Nichts«, flüsterte Ali.
    Alle seufzten auf. »Wir machen uns total verrückt«, sagte Spencer. »Am besten, wir beruhigen uns erst mal.«
    Sie ließen sich auf den runden Teppich auf dem Boden

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