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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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rutschige Rasenfläche hinter ihrem Haus zu sprinten und zu dem kleinen, versteckt gelegenen Bach zu laufen, der durch den angrenzenden
Wald floss. Am Ufer lag ein glatter, flacher Felsen, auf dem zwei Mädchen bequem Platz fanden. Maya und sie hatten dieses Geheimversteck vor zwei Wochen entdeckt und seitdem trafen sie sich hier so oft wie möglich.
    Nach fünf Minuten und fünfundvierzig Sekunden erschien Maya zwischen den Bäumen. Sie sah wie immer unglaublich süß aus, trug ein weißes langärmeliges Shirt, einen hellrosa Minirock und rote Pumas aus Wildleder. Obwohl es bereits Oktober war, war es spätsommerlich warm. Maya hatte ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden und ihre makellose karamellfarbene Haut leuchtete.
    »Hi«, rief sie ein wenig atemlos. »Unter sechs Minuten?«
    »Ah, gerade noch«, neckte Emily.
    Sie ließen sich auf den Felsen fallen und schwiegen einen Augenblick. Hier in den Wäldern war es viel stiller als an der Straße. Emily versuchte, nicht daran zu denken, wie sie ein paar Wochen zuvor durch diesen Wald vor Toby geflüchtet war. Stattdessen konzentrierte sie sich auf das Glitzern des Wassers, das über die Steine im Bachbett strömte, und darauf, dass die Blätter der Bäume sich allmählich orange färbten. Mit dem großen Baum in ihrem Hintergarten, den sie von hier aus gerade noch erkennen konnte, verband sie einen bestimmten Aberglauben: Wenn die Blätter des Baumes sich im Herbst gelb färbten, würde das Schuljahr gut verlaufen. Färbten sie sich rot, dann nicht. Aber dieses Jahr waren die Blätter orange geworden. Hieß das, es würde ein durchwachsenes Schuljahr
werden? Emily war ziemlich abergläubisch und sah überall Zeichen. Für sie war nichts ein Zufall.
    »Ich habe dich vermisst«, flüsterte Maya Emily ins Ohr. »Ich habe dich heute in der Schule gar nicht gesehen.«
    Emily erschauderte, als Mayas Lippen ihr Ohrläppchen streiften. Sie rutschte näher zu ihr heran. »Ich weiß. Ich habe auch nach dir Ausschau gehalten.«
    »War die Biostunde so gruselig wie gedacht?«, fragte Maya und hakte ihren kleinen Finger um Emilys.
    »Puhhh.« Emily fuhr mit der Hand über Mayas Arm. »Und wie war deine Geschichtsklausur?«
    Maya rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf.
    »Hilft das?« Emily gab Maya einen leichten Kuss auf den Mund.
    »Da musst du dich schon ein bisschen mehr anstrengen«, flüsterte Maya verführerisch, senkte die Wimpern über ihre gelbgrünen Katzenaugen und zog Emily an sich.
    Emily und Maya hatten ein kleines Arrangement getroffen: Sie saßen hier am Bach beieinander, verbrachten so viel Zeit wie möglich zusammen, berührten und küssten sich. Emily hatte sich krampfhaft bemüht, Maya aus ihrem Leben zu streichen, aber es war ihr nicht gelungen. Maya war wunderbar – nicht zu vergleichen mit Emilys letztem Freund Ben oder überhaupt irgendeinem Jungen, mit dem sie jemals ein Date gehabt hatte. Es war unglaublich tröstlich, mit ihr am Bachlauf zu sitzen. Sie waren nicht nur ein Paar , sondern auch die besten Freun dinnen. So sollte sich eine Beziehung anfühlen.
    Sie ließen voneinander ab und Maya schlüpfte aus ihren
Turnschuhen und tauchte einen Zeh ins Wasser. »Wir sind gestern wieder in unser Haus gezogen.«
    Emily sog scharf den Atem ein. Nachdem die Bauarbeiter in Mayas Hintergarten Alis Leiche gefunden hatten, waren die St. Germains in ein Gästehaus geflüchtet, um dem Presserummel zu entgehen. »Ist es … sehr schräg?«
    »Es geht so«, sagte Maya achselzuckend. »Oh, aber es gibt Neuigkeiten. In der Gegend treibt sich ein Spanner rum.«
    » Was? «
    »Ja, eine Nachbarin hat es meiner Mom heute Morgen erzählt. Jemand schleicht durch die Gärten und starrt den Leuten ins Zimmer.«
    Emilys Magen verkrampfte sich. Auch dies erinnerte sie an Toby: Damals in der sechsten Klasse war er der gruselige Typ gewesen, der allen Nachbarn in die Fenster gestarrt hatte. Besonders Ali. »Typ oder Mädchen?«
    Maya schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.« Sie blies gegen ihre lockigen Pony. »Diese Stadt ist echt der schrägste Ort auf diesem Planeten, da kannst du Gift drauf nehmen.«
    »Sicher vermisst du Kalifornien«, sagte Emily leise und beobachtete, wie ein paar Vögel von einer Eiche aufflogen, die in der Nähe stand.
    »Überhaupt nicht.« Maya berührte Emilys Handgelenk. »In Kalifornien gibt es keine Emilys.«
    Emily beugte sich vor und küsste Maya sanft auf den Mund. Ihre Lippen berührten sich fünf traumhafte Sekunden. Dann

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