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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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darüber nachgedacht.«
    »Sag mal, bist du depressiv , oder was?«
    Darüber musste Aria nicht lange nachdenken. »Schon. Ich meine … schließlich ist Dad weg. Wie geht es dir denn damit?«
    Mikes Miene veränderte sich. Sein Gesicht verlor den offenen, fröhlichen Ausdruck und wurde hart und misstrauisch. Er ließ das Bild von Emily und Maja zu Boden fallen.
    »Ich habe Mom gestern Abend ein paar Fragen gestellt. Sie sagte mir, dass Dad schon vor Island eine Affäre mit dieser Tusse hatte. Und dass du davon gewusst hast.«
    Aria steckte eine Haarsträhne in den Mund und starrte auf die blaue Recyclingtonne in der Ecke. Irgendein Scherzkeks hatte Brüste daraufgekritzelt. »Ja.«
    »Warum hast du mir nichts davon gesagt?«
    Aria sah ihn an. »Byron hat mir verboten, etwas zu sagen.«
    Mike biss heftig in seinen Müsliriegel. »Aber es war in Ordnung für dich, Alison DiLaurentis davon zu erzählen. Und sie fand es in Ordnung, es auf einem Video zu erwähnen, das auf allen Nachrichtensendern läuft.«

    »Mike«, sagte Aria bittend, »ich habe es ihr nicht erzählt . Sie war bei mir, als ich die beiden miteinander gesehen habe.«
    »Scheißegal«, grunzte Mike, drängte sich wütend durch die Ausgangstüren und stieß dabei mit dem Team-Maskottchen zusammen. Aria überlegte kurz, ob sie ihm nachlaufen sollte, entschied sich aber dagegen. Sie erinnerte sich an den Abend in Reykjavík, an dem sie auf ihren Bruder hätte aufpassen sollen. Stattdessen war sie mit ihrem Freund Hallbjörn in die Blaue Lagune gefahren, das berühmte Thermalbad. Als sie nach Schwefel und Heilsalzen riechend zurückkam, entdeckte sie, dass Mike inzwischen die halbe Holzveranda abgefackelt hatte. Aria hatte Riesenärger deswegen bekommen – und ja, es war ihre Schuld gewesen. Sie hatte gesehen, wie gierig Mike die Streichhölzer in der Küche angeschaut hatte, als sie zu ihrem Ausflug aufbrach. Sie hätte ihn aufhalten können. Wahrscheinlich hätte sie auch ihren Vater aufhalten können.
     
    »Das ist dein Zimmer«, sagte Sean und führte Aria von dem mit Mahagoni ausgelegten, makellos sauberen Flur in ein großes, ganz in Weiß gehaltenes Schlafzimmer. Es hatte ein Panoramafenster mit weißen Spitzengardinen, daneben stand ein Sessel und auf dem Beistelltisch ein weißer Blumenstrauß.
    »Wunderschön.« Das Zimmer erinnerte sie an das chice Pariser Hotel, in dem sie und ihre Familie abgestiegen waren, als das französische Fernsehen ein Interview mit
ihrem Vater gedreht hatte, der als Fachmann für Trolle galt. »Ist es wirklich okay, dass ich hierbleibe?«
    »Natürlich.« Sean gab ihr einen keuschen Kuss auf die Wange. »Pack in aller Ruhe aus.«
    Aria schaute aus dem Fenster auf den rosa gefärbten Abendhimmel und verglich die Aussicht unwillkürlich mit der aus ihrem Zimmerfenster daheim. Das Anwesen der Ackards lag mitten im Wald und war von einem riesigen, unberührten Grundstück umgeben. Das nächste Anwesen, ein schlossartiges Gebilde mit mittelalterlich anmutenden Türmen, war mindestens drei Fußballfelder entfernt. Arias Zuhause dagegen befand sich in einem hübschen, wenn auch ein wenig heruntergekommenen Viertel in der Nähe des College. Aus ihrem Zimmerfens ter sah sie nur auf die grässliche Sammlung von Vogel bädern, Tierskulpturen und Gartenzwergen, mit der ihre Nachbarn ihren Garten ausstaffiert hatten.
    »Ist das Zimmer in Ordnung?«, fragte Seans Stiefmutter Mrs Ackard, als Aria in die Küche kam.
    »Es ist wunderschön«, sagte Aria. »Vielen, vielen Dank.«
    Mrs Ackard schenkte ihr als Antwort ein freundliches Lächeln. Sie war blond und ein wenig rundlich, hatte neugierige blaue Augen und einen Mund, der immer zu lächeln schien. Wenn Aria die Augen schloss und sich die idealtypische Mutter vorstellte, sah sie Mrs Ackard ziemlich ähnlich. Sean hatte ihr erzählt, vor der Heirat habe seine Stiefmutter als Redakteurin bei einer Zeitschrift in Philadelphia gearbeitet. Aber nun war sie mit Leib und Seele Hausfrau und hielt das monströs große Herrenhaus
der Ackards so tipptopp sauber, als erwarte sie jeden Augenblick ein Fotografenteam. Die Äpfel in der Schüssel auf der Kücheninsel waren makellos, die Zeitschriften im Wohnzimmer lagen Kante auf Kante gestapelt aufeinander, und die Fransen des gigantischen Orientteppichs waren so fein säuberlich getrennt, als seien sie gerade durchgekämmt worden.
    »Ich mache uns Steinpilzravioli«, sagte Mrs Ackard und ließ Aria in den großen Soßentopf gucken. »Sean

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