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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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im Fernsehen sagen, falls du gewonnen hättest, Spencer? Ja, ich habe alles selbst geschrieben, ich bin nämlich ein ganz, ganz kluges Mädchen! Hast du bei den Zugangstests für die Uni etwa auch geschummelt?«
    Spencer fühlte sich, als kratze ihr jemand mit spitzen Fingernägeln über das Herz. »Hör auf!«, keuchte sie und fiel beinahe über einen leeren Karton, den ihre Mutter auf der Treppe abgestellt hatte.
    Melissa packte Spencers Arm und schob ihr Gesicht ganz nah an das ihrer Schwester. Ihr Atem roch nach
Espresso. »Das kleine Baby will alles, was mir gehört, aber weißt du was? Du kannst nicht haben, was mir gehört. Du wirst es niemals bekommen!«
    Alle Wut, die Spencer jahrelang unterdrückt hatte, brach aus und tobte durch ihren Körper. Ihr wurde heiß, dann kalt, und sie begann zu zittern. Ihr Körper schien nur noch aus brennender Wut zu bestehen. Sie stützte sich am Geländer ab, packte Melissa an den Schultern und schüttelte sie so heftig, als sei sie ein Shaker. Dann stieß sie sie heftig weg. »Ich habe gesagt, du sollst aufhören !«
    Melissa stolperte und hielt sich taumelnd am Geländer fest. Angst huschte über ihr Gesicht.
    In Spencers Kopf legte sich ein Schalter um. Statt Melissa sah sie Ali. Sie trugen beide die gleiche überhebliche Blasiertheit zur Schau, als seien sie die Größten und Spencer ein wertloser Wurm. Du willst mir alles wegnehmen. Aber das hier kriegst du nicht . Spencer roch das feuchte Gras, sah die Glühwürmchen und spürte Alis Atem auf ihrem Gesicht. Und dann übernahm eine merkwürdige Macht die Kontrolle über Spencers Körper. Irgendwo tief aus ihrem Inneren drang ein gequältes Grunzen und sie schoss nach vorne. Sie sah sich selbst Ali – oder war es Melissa – mit aller Kraft zurückstoßen. Beide fielen nach hinten. Mit ekelhaftem Knacken trafen ihre Köpfe auf etwas Hartes. Spencers Blick wurde wieder klarer, und sie sah, wie Melissa stürzte. Sie stürzte die Treppe hinunter, immer weiter und weiter, bis sie an deren Fuße regungslos liegen blieb.
    »Melissa!«, schrie Mrs Hastings.
    Und dann wurde es dunkel um Spencer.

VOLLMOND IM HOLLIS-PLANETARIUM
    Kurz nach neun Uhr abends trippelte Hanna zum Eingang des Planetariums. Es war merkwürdig, aber in dem Hofstaatkleid konnte man kaum laufen. Oder sitzen. Oder wenigstens atmen.
    Okay, das Ding war einfach viel zu eng. Hanna hatte eine Ewigkeit gebraucht, um sich hineinzuschlängeln, und eine weitere Ewigkeit, um den Reißverschluss am Rücken zu schließen. Sie hatte kurz überlegt, ob sie das Mieder ihrer Mutter ausleihen sollte, aber dann hätte sie das Kleid noch einmal ausziehen und das Theater mit dem Reißverschluss wiederholen müssen. Nein, danke . Das Anziehen hatte so lange gedauert, dass ihr kaum noch Zeit geblieben war, ihr Make-up aufzufrischen, geschweige denn die Kalorien zu zählen, die sie heute zu sich genommen hatte, oder ihre alten Telefonnummern auf ihren neuen BlackBerry zu übertragen.
    Und jetzt schien das Kleid noch weiter geschrumpft zu sein. Es schnitt ihr in die Haut und klebte so fest an ihren Hüften, dass sie sich fragte, wie sie es zum Pinkeln hochziehen sollte.
    Bei jeder Bewegung hörte sie winzige Stofffasern reißen. Und an manchen Stellen, zum Beispiel am Bauch,
den Seiten ihrer Brüste und an ihrem Hintern, beulte sich der Stoff aus.
    Okay, okay, sie hatte in den vergangenen Tagen ziemlich viele Käsebällchen gegessen … und sich wirklich bemüht, sie nicht wieder auszukotzen. Konnte sie tatsächlich in solch rasantem Tempo zugenommen haben? Möglicherweise hatte ihr Stoffwechsel einen Schaden, und sie hatte sich in ein Mädchen verwandelt, das sogar vom Gedanken an Essen fett wurde?
    Trotzdem, sie musste das Kleid tragen. Vielleicht würde der Stoff ja nachgeben und sich ihrem Körper wie Leder anpassen. Außerdem war auf der Party das Licht sicherlich so gedämpft, dass es niemand merken würde. Hanna trippelte mit kleinen Schritten die Stufen zum Planetarium hinauf und kam sich vor wie ein unbeweglicher champagnerfarbener Pinguin.
    Sie hörte den dröhnenden Bass aus dem Gebäude wummern und riss sich zusammen. Seit Alis Halloweenparty in der siebten Klasse hatte keine Feier sie mehr so nervös gemacht und damals war sie noch dick, trampelig und unansehnlich gewesen. Kurz nach Hanna waren Mona und ihre beiden Freundinnen Chassey Bledsoe und Phi Templeton als die drei Hobbits aus Der Herr der Ringe aufgetaucht. Ali hatte einen Blick auf sie geworfen und sie dann

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