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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen
Autoren: Sara Shepard
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gekostet, als man von einem Luxusventilator für Leute mit gehobenen Ansprüchen erwarten durfte, aber Spencer hatte ihre Mom angefleht, ihn ihr zu kaufen, weil er genauso aussah wie der Ventilator in der Strandhütte, die sie bei einem Familienurlaub in Jamaika für sich allein gehabt hatte. Doch jetzt wirkte er … irgendwie pubertär.
    Sie stand auf und schlüpfte in ihre schwarzen Chanel-Slingbacks. Sie sollte sich ein bisschen mehr auf Monas Party freuen. Letztes Jahr hätte sie sich gefreut – aber da war auch noch alles anders gewesen. Spencer war heute den ganzen Tag von merkwürdigen Visionen geplagt worden: Sie und Ali, die sich vor der Scheune stritten; Ali, deren Mund sich bewegte, aber deren Worte Spencer nicht hören konnte; Spencer, die einen Schritt auf sie zuging; dieses Knacken . Es war, als dränge sich die Erinnerung, die so viele Jahre irgendwo eingepfercht gewesen war, nun mit aller Macht ins Rampenlicht.
    Sie trug mehr mandelbraunen Lipgloss auf, zupfte ihr
schwarzes Kleid mit den Kimono-Ärmeln zurecht und eilte nach unten. Als sie in der Küche ankam, stellte sie überrascht fest, dass ihre Eltern und Melissa vor einem leeren Scrabble-Brett saßen. Die beiden Hunde lagen zu ihren Füßen. Ihr Vater trug nicht seine übliche Uniform, die entweder aus einem Anzug oder seinen Radlerhosen bestand, sondern ein weiches weißes T-Shirt und Jeans. Ihre Mom war in Yogahosen. Das Zimmer roch nach dem Milchschaum, den die Espressomaschine von Miele zauberte.
    »Hallo.« Spencer konnte sich nicht daran erinnern, wann ihre Eltern das letzte Mal an einem Samstagabend zu Hause geblieben waren. Sie wollten immer gesehen werden – sei es bei einer Restauranteröffnung, bei einem Konzert oder bei einer der unzähligen Dinnerpartys, die Dads Firmenpartner am laufenden Band gaben.
    »Spencer, da bist du ja!«, rief Mrs Hastings. »Rate mal, was wir gerade bekommen haben!« Stolz präsentierte sie einen Ausdruck, den sie bis dahin hinter dem Rücken versteckt hatte. Oben prangte der Schriftzug des Philadelphia Sentinel und darunter die Titelzeile: »Platz da, Donald Trump! Hier kommt Spencer Hastings!« Spencer starrte auf das Foto von sich, das sie hinter dem Schreibtisch ihres Vaters sitzend zeigte. Der graue Calvin-Klein-Anzug mit der himbeerfarbenen Seidenbluse war eine gute Wahl gewesen.
    »Jordana hat uns den Link gemailt«, zwitscherte ihre Mutter. »Die gedruckte Ausgabe ist erst morgen früh fertig, aber deine Story ist bereits online!«

    »Wow«, sagte Spencer fassungslos, zu durcheinander, um den Artikel tatsächlich zu lesen. Dies war also real. Wie weit würde das Spiel noch gehen? Was, wenn sie tatsächlich gewann ?
    »Wir machen gleich eine Flasche Schampus auf und feiern dich«, sagte Mr Hastings. »Dies ist schließlich ein besonderer Abend.«
    »Willst du mit uns Scrabble spielen?«, zwitscherte ihre Mutter.
    »Mom, sie ist für eine Party aufgerüscht«, sagte Melissa drängend. »Sie will nicht hier herumsitzen und mit uns Schampus trinken und Scrabble spielen.«
    »Unsinn«, sagte Mrs Hastings. »Es ist noch nicht einmal acht Uhr. So früh fangen Partys doch gar nicht an, oder?«
    Spencer saß in der Falle, alle starrten sie an. »Äh, nein, ihr habt recht«, sagte sie.
    Sie setzte sich und zog die Schuhe aus. Ihr Vater holte eine Flasche Moët aus dem Kühlschrank, entkorkte sie und nahm vier Kristallgläser aus dem Schrank. Er schenkte sich, Spencers Mutter und Melissa je ein ganzes und Spencer ein halbes Glas ein. Melissa stellte ein Scrabble-Rack vor sie.
    Spencer steckte die Hand in den Samtbeutel und suchte sich Buchstaben heraus. Als Nächstes griff ihr Vater in den Beutel. Spencer registrierte überrascht, dass er das Spiel kannte – sie hatte ihn noch nie etwas spielen sehen, nicht einmal im Urlaub. »Wann erfährst du, wie die Preisrichter sich entschieden haben?«, fragte er und trank einen Schluck Champagner.

    »Keine Ahnung«, sagte Spencer achselzuckend. Sie schaute zu Melissa, die ihr ein leichtes, undefinierbares Lächeln zuwarf. Spencer hatte seit der Whirlpool-Session gestern Abend nicht mehr mit Melissa gesprochen und ihr war in der Gegenwart ihrer Schwester ein wenig unwohl. Geradezu bange.
    »Ich habe den Aufsatz gestern gelesen«, fuhr Mr Has tings fort und faltete die Hände. »Ich finde es toll, wie du das Konzept auf die Gegenwart anwendest.«
    »Wer ist dran?«, fragte Spencer mit schriller Stimme. Sie würden auf keinen Fall über den Inhalt des Aufsatzes
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