Prickelnd wie Prosecco
er lächelte nur vielsagend, dieser Mistkerl. "Das ist nicht witzig."
"Entspann dich mal", riet J.T. ihr. "Was würdest du denn an meiner Stelle tun?
Da arbeiten für meine Zeitschriften zwei Leute, deren Artikel die Auflagen stärker in die Höhe treiben als jede Werbekampagne …“
"Wieso machen wir dann nicht einfach so weiter? Ich bin sicher, wir haben beide noch eine Menge zu sagen, ohne dass wir deswegen gleich
zusammenarbeiten müssen." Lacey klang fast verzweifelt.
"Der Zeitpunkt ist genau richtig. Ihr seid beide Profis, also werdet ihr euch fügen und dafür sorgen, dass dieses Projekt klappt."
Lacey kannte diesen Tonfall. J.T. benutzte ihn nur selten, aber er bedeutete, dass er sich nicht umstimmen ließ. Als sie J.T. zum ersten Mal so gehört hatte, war sie ein Teenager gewesen. Sie war von zu Hause weggelaufen und hatte sich tatsächlich nach Baltimore durchgeschlagen. Zuerst war er überglücklich gewesen, dass sie sich gegen ihren konservativen Stiefvater aufgelehnt hatte, weil er sie mit ihren fünfzehn Jahren nicht in einem roten Kleid zum Schulball hatte gehen lassen. Doch letztlich hatte J.T. sie zurückgeschickt, obwohl sie ihn angefleht hatte, es nicht zu tun. Damals hatte er genauso geklungen wie jetzt, und Lacey seufzte resigniert.
"Was bringt uns das Ganze ein?" erkundigte Nate sich sachlich.
Natürlich, dachte Lacey. Er sieht nur das Geld, das dabei für ihn
herausspringen könnte.
"Noch ein Bonus." J.T. hielt die Umschläge hoch. "Und im Vergleich zu dem Bonus, den ihr beide dann bekommt, ist die Summe hier drin nur ein
Taschengeld."
Nate zuckte nur mit den Schultern, und Lacey fragte sich, wieso sie in diesen tollen grünen Augen kein gieriges Flackern sah.
Während der gesamten Sitzung war es ihr schon schwer gefallen, sich nur auf J.T. zu konzentrieren und nicht an das Erlebnis auf dem Trampolin zu denken.
Schon das ganze Wochenende über hatte sie kaum an etwas anderes denken können. Obwohl sie Rauls Anrufe nicht beantwortet und auch mit Venus kaum noch ein Wort über den Freitag verloren hatte, war es ihr nicht gelungen, Nate Logan aus ihren Gedanken zu verbannen.
Er hatte sie mit seinem Charme verzaubert, sie zum Lachen gebracht, wütend gemacht und sie so leidenschaftlich geliebt, wie sie es nie für möglich gehalten hätte.
J.T. bemerkte, dass Nate an der finanziellen Seite dieses Abkommens nicht sonderlich interessiert war. "Und?"
Nate stand langsam auf und strahlte ein unglaubliches Selbstbewusstsein aus.
In seiner Jeans und dem dunkelgrünen Hemd wirkte er fast noch
beeindruckender als im Smoking, fand Lacey. Vielleicht nicht ganz so beeindruckend wie im Bademantel. Oder ohne. Dieser Mann besaß wirklich einen Wahnsinnskörper!
"Geld ist nicht immer das Wichtigste", stellte Nate ruhig fest, ging zum Fenster und blickte hinaus, als habe er alle Zeit der Welt. "Schöne Aussicht."
Lacey biss sich auf die Zunge, als ihr Vater den Kopf neigte und ungeduldig anfing, mit den Fingern auf seinen Schreibtisch zu trommeln. Sie musste zugeben, dass Nate viel besser mit ihm umzugehen wusste als sie.
Fragend hob J.T. die Augenbrauen.
"Kolumnen zu schreiben ist gut und schön", antwortete Nate endlich, "aber es ist trotzdem etwas anderes, Titelgeschichten zu schreiben. "
Jetzt begriff Lacey, worauf er hinauswollte, und widerwillig musste sie ihm Respekt dafür zollen. "Ach so. Endlich rückt er mit der Sprache heraus."
J.T. runzelte die Stirn, doch dann nickte er. "Vielleicht könnten wir noch einen Mann für die Fotoreportagen gebrauchen." Warnend deutete er auf Nate.
"Vorausgesetzt, Sie sind bereit, auch weiterhin die Kolumnen zu schreiben."
Zustimmend nickte Nate. "Für die Texte der Kolumnen brauche ich nur eine Woche. Den Rest des Monats über könnte ich mich dann um richtige
Reportagen kümmern."
„Ihr Ehrgeiz gefällt mir." So ein Kompliment von J.T. besaß Seltenheitswert.
"Und mir gefällt Ihre Sicht der Dinge." Nate blickte wieder in den blauen Sommerhimmel.
„Tut mir ja Leid, jetzt den Spielverderber zu spielen", mischte Lacey sich ein,
"aber ich habe noch nicht zugestimmt. Nate bekommt, was er will, aber das bedeutet ja noch nicht, dass ich auch mitmache."
Seltsamerweise war es Nate, der darauf antwortete und sich gelassen zu ihr umdrehte: "Du hast Recht. Schließlich müssen wir ja beide zustimmen. Gibt es denn etwas, das du gern durch diese Abmachung bekommen würdest? Etwas, dass dir so viel wert ist, um deswegen einen Monat mit
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