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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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halb elf Uhr festgelegt. Das gab ihr Gelegenheit, auszuschlafen und in Ruhe zu frühstücken. Bevor sie am Empfang nach dem Wagen fragen konnte, sprach sie ein Angestellter in Hoteluniform und mit dem Namensschildchen Baxter an seiner Brusttasche an und bat sie, noch einen Moment Platz zu nehmen. Sie wollte ihm erklären, dass sie abgeholt würde, aber Baxter kam ihr zuvor und sagte: „Der Wagen vom Weißen Haus, ich weiß Bescheid, Miss Lormant. Es dauert nicht lange.“
    In der Lobby war nicht viel Betrieb. Zu dieser Zeit waren die meisten Gäste entweder bereits abgereist oder hatten das Haus zu ihren Verabredungen verlassen. Alice hatte sich vorgenommen, den kommenden Ereignissen gelassen entgegen zu sehen, gerade weil es so viele offene Fragen gab und sie sich nicht unnötig nervös machen lassen wollte. Aber als sie hier nun warten sollte, ohne den Grund zu kennen, während der Zeitpunkt für das Treffen immer näher rückte, wurde sie zunehmend unruhiger. Baxter war nicht mehr zu sehen. Sie ging zum Tresen, wo man sie ebenfalls sofort erkannte.
    „Guten Morgen, Miss Lormant. Der Secret Service bittet Sie, zu warten. Es kommt noch ein Gast mit, der in jedem Moment hier sein sollte.“
    Der andere Gast kam zusammen mit Baxter aus einem der Fahrstühle. Er war sehr groß, deutlich über zwei Meter, und sah mit seiner frischen Bräune und in seinen Jeans, dem bunten Hemd und dem Freizeitjackett eher wie ein Tourist aus. Er hatte keinerlei Tasche oder Gepäck bei sich. Sein Alter schätzte sie auf etwa fünfzig Jahre. Sie waren kaum durch die Drehtür auf den großen, mit einem gewölbten Dach überdeckten Eingangsvorplatz in der H Straße gelangt, als auch schon eine schwarze Limousine auf der Hotelspur herangefahren kam und vor ihnen hielt. Der Angestellte öffnete ihr die Tür, während der Unbekannte zur anderen Seite des Autos ging und dort einstieg und neben ihr Platz nahm. Der Fahrer warf einen kurzen Blick über den Rückspiegel auf seine Gäste und setzte den Wagen grußlos in Bewegung.
    „Alles sehr geheimnisvoll, nicht wahr?“, eröffnete der Lange das Gespräch und blickte Alice freundlich lächelnd an. „Ich bin Paul Hoover, FBI. Bevor Sie fragen: Meine Antwort lautet nein .“ Er hielt ihr die Hand hin. Sein Händedruck war fest, aber für seine offensichtliche physische Stärke überraschend sanft. Sie stellte ihm keine Frage, konnte sich jedoch denken, wie die üblicherweise lautete.
    „Komme direkt aus dem Urlaub. Karibik.“ Hoover hatte kurze Zeit auf die Frage gewartet und schien nun über ihre Reaktion angenehm überrascht zu sein. „Es muss um schwere Erpressung gehen. Ich verstehe sonst nichts anderes.“
    „Alice Lormant, NSA. Sie vermuten sicherlich, dass ich schon länger dabei bin. Aber es ist auch mein erster Tag, und ich bin genauso ahnungslos wie Sie.“
    „Eine gute Voraussetzung für eine Kumpanei. Das gleiche Schicksal, und vor uns das große Unbekannte. Filmstoff. Was machen Sie bei den Lauschern?“
    „Ich höre mich um.“
    Er lachte. Natürlich wusste er, dass sie genau wie er selbst nicht über den Auftrag oder die Aufgabe sprechen durfte. Jedenfalls nicht in einem Auto mit einem Fremden und einem Fahrer, der jedes Wort verstehen konnte.
    Am Eingang zum Ostflügel des Weißen Hauses wurden sie von einem Secret-Service-Mann mit Lautsprecherknopf im Ohr und einem drahtgestützten Mikrofon neben dem Mund in Empfang genommen. Sein schwarzer Anzug wirkte wie eine Uniform. An der Brusttasche war ein Kärtchen mit dem Namen T. Dermott befestigt. Er schaute Hoover etwas zweifelnd an, ging dann aber wortlos voraus. Schon am ersten Posten, mit zwei Uniformierten doppelt besetzt, wurden sie aufgehalten. Einer der beiden schaute immer wieder verstohlen zu Hoover hinüber und redete flüsternd auf Dermott ein. Der zuckte mit den Schultern und bedeutete Alice und Hoover mit einer offenen Handfläche an zu warten. Er wandte sich ab und sprach in sein Mikrofon.
    Immerhin erreichte Dermott, dass sie die elektronische Personenschleuse passieren konnten. Alice musste ihre Rucksacktasche durchleuchten lassen und das Notebook zur Durchleuchtung und Unterdruckkontrolle auf Sprengstoff hergeben. Einschalten ist nicht mehr gefragt, stellte sie fest. Selbst Kontrolleuren im Weißen Haus war das träge Hochfahren des Betriebssystems zu langsam. Dann standen sie abwartend an dem Kontrollposten, ohne genau zu wissen, warum sie aufgehalten wurden.
    „Für eine Touristengruppe sind wir noch zu

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