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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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keiner bereit war, dem anderen die neuesten Entwicklungen zu zeigen. Während sich die FBI-Spezialisten ausschließlich um Telefongespräche und Textmitteilungen über Handies und Smartphones kümmerten, überwachten Kaestners Leute daneben auch das restliche Frequenzspektrum, das für irgend eine Art der Kommunikation in Frage kommen konnte.
    In der Arena verbreitete sich Langeweile. Seit halb vier Uhr war man hier zusammengekommen. Nur Hoover, der im Kommandowagen war, Caroline Cooper und Neil Kaestner fehlten. An der Videowand hatte jemand die Codenamen der Operation Juwel mit den zugehörigen Klartextwörtern und -namen aufgelistet. Daneben ein Google-Kartenausschnitt mit der Capital One Bank im Zentrum. Die Übertragung aus dem Kommandowagen, einem Transporter mit der Aufschrift eines Technikmarktes und diversen Antennen an den Randgittern der Dachladefläche, der nur drei Blocks von der Bank entfernt auf einem Privatparkplatz stand, funktionierte perfekt. Es waren ja auch keine großen Strecken zu überwinden.
    „Arena, Spider, Hoover. Ich mache jetzt Schluss“, meldete sich Hoover. „Spider bleibt hier, bis der Papierkorb abgeholt wird. Unsere Leute sichten noch die Videoaufzeichnungen der installierten Überwachungskameras der gesamten Umgebung. Da habe ich aber wenig Hoffnung. Gibt es einen neuen Termin für Beagle?“
    McFarlane schaltete sein Mikrofon ein. „Nein. Wir warten auf eine Meldung der Handwerker. Wir geben Bescheid.“
     
     
    * * *
     
     
    Es musste nicht lange gewartet werden. Die sechste Mail ging am nächsten Tag während der Mittagspause ein. Das Mailfach der First Lady wurde rund um die Uhr von Krienitz’ Büro aus überwacht. Die junge Secret-Service-Agentin rief Samantha Krienitz an und bekam einen Rüffel von ihrer Chefin, weil sie nicht wie im Alarmplan vorgesehen als erste Pamela Stonington gerufen hatte. Ein paar Minuten später waren alle auf der Liste informiert. Pamela Stonington unterbrach das Essen und entschlüsselte die Mail um 13:25 Uhr. Sie rief ihre Vertraute Belinda aus dem Vorzimmer zu sich. Gemeinsam überflogen sie die Mitteilung von PRIM mit dem hinzugefügten Text eines weiteren Briefes von Pamela Stonington an ihre Schwester. Dann sahen sie mit Entsetzen das beigefügte Foto.
    „Diese Schweine!“, fluchte Belinda Rust.
    „Wir müssen Ruhe bewahren, Bel. Wir zeigen es Greg nicht. Er ist ohnehin nicht da, und wir geben die Kopien persönlicher Mails ja nicht mehr weiter. Das gilt natürlich auch für Anlagen zu persönlichen Mails.“
    Pamela Stonington löschte das Foto mit der Methode, die Timothy Vermille ihr beigebracht hatte. Dabei wurde auch jeder Hinweis auf angefügte Fotos unsichtbar gemacht. Belinda Rust zeigte einen sehr besorgten Gesichtsausdruck.
    „Bist du sicher, dass die Herausnahme des Fotos nicht auffällt? Und was ist in den anderen Anlagen?“, fragte sie.
    „Die sprechen Gott sei Dank in ihrer Mail nur von beigefügten Anlagen. Nicht davon, wie viele es sind oder dass ein Foto dabei ist.“ Während Pamela Stonington ihre Freundin so zu beruhigen versuchte, öffnete sie die übrig gebliebenen drei Anlagen nacheinander. Es waren Kopien von Schreiben an das Pentagon, an die CIA und an das FBI. Sie kamen aus dem Ausland und waren alle als geheim oder streng geheim eingestuft.
    „Wie viele Fotos hast du Vio geschickt?“, fragte Rust mit fast versagender Stimme.
    „Nur ein paar. Vielleicht vier oder fünf.“
    Rust setzte sich auf einen Stuhl. Sie bemühte sich offensichtlich um Fassung. „Wenn du die Mail für Greg entschlüsselst, sieht er das Foto“, brachte sie fast schluchzend hervor.
    Pamela Stonington trat an sie heran und legte ihre Hand auf die Schulter der Freundin. „Bel, es ist alles okay. Und warum sollte Greg eine neue Entschlüsselung verlangen. Die entschlüsselte Version haben wir doch hier. Außerdem werden wir die Schweine bald kriegen, das ist doch klar. Komm, beruhige dich! Du musst nachher einen klaren Kopf haben, wenn du den Koffer übergibst.“
    Pamela Stonington versuchte, selbst keine Schwäche zu zeigen und die Freundin aufzurichten. Sie ging zurück zu ihrem Schreibtisch und leitete die entschlüsselte Version als PRIM-6 mit den drei Anlagen an Samantha Krienitz, Joergensen und Vermille weiter. Und noch bevor Beagle in der Arena zusammenkam, hatten Krienitz und Joergensen PRIM-6-1 an Taizem im Pentagon und PRIM-6-3 an Tessenberg in der NSA geschickt.
    Sie riefen dann Kenneth Walter Maltese an, den Direktor

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