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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Enss
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der Central Intelligence Agency, und baten ihn, sofort in das Weiße Haus zu kommen. Maltese erschien vierundzwanzig Minuten später. Sein Fahrer musste den George Washington Memorial Parkway von Langley bis Downtown Washington mit Blaulicht gerast sein. Im Büro der Secret-Service-Chefin informierten Krienitz und Joergensen Maltese über PRIM und zeigten ihm die sechste Mail und die Anlage PRIM-6-2.

       Liebe Mrs Stonington.
       Sie und Ihr Mann wollen die nach dieser Mitteilung 
       folgende Mailkopie nicht in der Presse lesen. Sie 
       wollen auch die beigefügten Unterlagen nicht in 
       den Händen der Presse oder der betroffenen 
       Regierungen sehen. Deshalb werden Sie für eine 
       zügige Abwicklung unseres Geschäfts sorgen.
       Der Koffer wird heute am Donnerstag zwischen 
       1600 und 1700 von Ihrer Sekretärin Rust in der 
       Filiale der Capital One Bank an der Ecke der 12 
       und F Straße wieder abgeholt. Mrs Rust wartet 
       dann mit dem Koffer vor dem Eingang der Bank 
       auf unsere weiteren Anweisungen. Sie ist 
       durchgehend ohne Begleitung.
       Halten Sie die Polizei heraus. Versuchen Sie nicht 
       Mrs Rust durch eine andere Person zu ersetzen. 
       Mrs Rust führt bis auf ein Smartphone keinerlei 
       aktive oder passive elektronische Geräte mit sich. 
       Sie benutzt das Smartphone ausschließlich zum 
       Empfang unserer Anweisungen. Der Koffer und 
       sein Inhalt werden in keiner Weise präpariert.
       Sie werden heute ab 1600 bereitstehen für den 
       Empfang und die Entschlüsselung unserer Mails 
       mit Anweisungen für Mrs Rust. Sie persönlich 
       geben die Anweisungen ohne Verzug per 
       Smartphone an Mrs Rust weiter.
       Nach Feststellung der Echtheit der Brillanten und 
       der Zertifikate und nach der Überprüfung der 
       Garantie schicken wir Ihnen die Lösung des 
       Faktorisierungsproblems. Wir haben die Tatsache 
       der Lösung bisher nur Ihnen mitgeteilt und geben 
       sie nicht weiter. Wir schicken eine Liste der 
       aufgesuchten Server und der entnommenen 
       Dateien. Wir vernichten alle entschlüsselten 
       Dokumente in unserem Besitz.
       Halten Sie sich genau an unsere Anweisungen. 
       Wir haben noch viele sehr interessante Mails von 
       Ihnen und Ihrer Schwester. Wir haben außerdem 
       sehr viele Geheimdokumente entschlüsselt. 
       Denken Sie nach. Es gibt andere Abnehmer.
       PRIM
     
     
    Beim Durchlesen der Anlage PRIM-6-2 erbleichte Maltese sichtbar. Joergensen und Krienitz hatten das mit Abkürzungen und Tarnnamen überfrachtete Dokument mehrmals lesen müssen, um den Inhalt, der nur den kleinsten Teil einnahm, überhaupt zu verstehen. Es handelte sich um eine Mail in der höchsten Geheimhaltungsstufe, keine zwei Monate alt, verfasst vom Leiter des CIA-Büros in der Botschaft der USA in Tel Aviv und adressiert an eine kryptisch umschriebene Stelle der CIA in Langley. Eine Information von Chieftain wurde weitergegeben, wonach nekome erfolgreich ausgeführt und katsef nunmehr vdi sei. Weitere Datails wurden für später angekündigt.
    „Ist das echt? Gibt es tatsächlich ein offen erkennbares CIA-Büro in unserer Botschaft in Israel?“, fragte Krienitz.
    „Es ist echt. Ich kann natürlich nichts weiter dazu sagen. Wir speichern den Verkehr unter unseren Büros nur noch elektronisch, und bei geheimer Einstufung nur verschlüsselt. Das Dokument ist nach meiner Einschätzung niemals ausgedruckt worden. Ich vermute das Leck in Tel Aviv. Wir müssen das prüfen. Haben diese P R I M noch mehr Dokumente der CIA?“
    „Wir nennen sie mit einem Wort PRIM, obwohl es auch eine Abkürzung sein könnte“, antwortete Joergensen. „Wir wissen nicht, ob sie noch mehr Dokumente der CIA haben. Dies ist das erste, das sie geschickt haben. Was heißt Chieftain, nekome ...“ , Joergensen blickte auf das Blatt, „katsef und vdi?“
    „Das muss Hebräisch sein, diese Wörter sagen mir nichts. Es sind Codes. Chieftain ist vielleicht ein Führer, ein Boss. vdi könnte Slang sein. Dann steht es für very dead indeed .“
    Joergensen hatte keinen Zweifel, dass das Dokument geheim war. „Was würde geschehen, wenn PRIM das Dokument den Israelis zur Kenntnis gäben?“, fragte er.
    Maltese schien intensiv nachzudenken, und es dauerte einen Moment, bis er antwortete: „Wir firmieren in vielen Botschaften mehr oder minder offen als CIA. Es wissen

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