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Prime Time

Prime Time

Titel: Prime Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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sagte Berit tröstend, als sie aus dem Auto stieg.
    Sie hatte Recht. Der Schlagbaum an der Einfahrt zum Schloss war verschwunden, die Wachleute nicht mehr zu sehen. Annika konnte unbehelligt bis zum Parkplatz hinauffahren. Der Schlosshügel, die Gebäude und der Park selbst waren immer noch abgesperrt, aber um den Stall, die Gewächshäuser und die Häuser, die nicht auf der Insel standen, konnten sich die Journalisten frei bewegen. Bertil Strand war bereits da, dazu der Reporter und der Fotograf der Konkurrenz und die Leute vom staatlichen Fernsehen. Somit waren sie drei Teams, das war zu verkraften. Es würde auch so schon unangenehm werden, auf die Zeugen zugehen zu müssen, und Gedrängel machte es nur noch schlimmer. Die Luft war klar, die Schwüle hatte sich im Gewitter entladen, es war frisch, ohne jedoch kühl zu sein. Die Sonne ließ das Schloss zwischen den Birken kreideweiß leuchten. Es lag unerreichbar hinter den Absperrbändern der Polizei. Sie blieb am Auto stehen, lehnte sich an den Kofferraum und spürte durch die Hose die Kälte des Metalls. Hier würde sie den ganzen Tag stehen können, ohne etwas zu verpassen. Jeder, der das Schloss verließ, war gezwungen, die Brücke über den Kanal zu benutzen. Die Autos der Leute waren um sie herum geparkt.
    Der Långsjön glitzerte, seine Oberfläche kräuselte sich leicht im schwachen Wind. Die Blätter, noch dünn und durchsichtig, säuselten und wisperten. Unterhalb des Parkplatzes streunten zottelig und satt ein paar Schafe herum.
    Annika schloss die Augen und atmete tief ein. Ein Insekt brummte an ihrem Gesicht vorbei, und der schwere Geruch von nasser Erde drang ihr in die Nase.
    Ich darf nicht vergessen, das Boot zum Ansgarsgård zurückzujagen, dachte sie.
    Als Erster kam ein älterer Mann mit seinem Gepäck aus dem Südflügel. Er war ordentlich gekleidet und wirkte ein wenig verwirrt. An dem blauweißen Absperrband zögerte er, gerade so, als gelte es ihm und nicht den Journalisten auf der anderen Seite.
    Annika stand noch immer am Auto. Sie sah, dass der Reporter der Konkurrenz mit dem Block in der Hand etwas fragte. Der Mann hielt abwehrend eine Hand hoch und starrte zu Boden. Das Team vom staatlichen Fernsehen filmte ihn aus der Entfernung, machten aber keine Anstalten, auf ihn zuzugehen.
    Nach ein paar Minuten zog sich der Reporter zurück. Der Mann kam die Auffahrt herunter. Er war vielleicht fünfzig Jahre alt, leicht untersetzt und trug ein kariertes, gut gebügeltes Hemd. Annika klopfte den Schmutz von ihrem Hosenboden und folgte dem Mann von der anderen Seite der Mauer her. Als er an den Schafen vorbei war, blieb er stehen und sah sich hilflos um. Annika ging auf ihn zu.
    »Entschuldigung«, sagte sie, »ich heiße Annika Bengtzon und komme vom
Abendblatt.
Kann ich Ihnen helfen? Soll ich Sie irgendwohin fahren?«
    Das verwirrte Gesicht des Mannes entspannte sich in einem erleichterten Lächeln.
    »Ja«, erwiderte er, »ich muss nach Hause fahren. Die behalten den Bus noch.«
    Annika nickte, schob die Hände in die Taschen und sah auf den See hinaus.
    »Haben sie gesagt, wie lange noch?«
    »Vielleicht nur bis Anfang nächster Woche. Am Dienstag habe ich einen Auftrag in Dänemark, dafür habe ich schon die Einreisegenehmigung und alles.«
    Jetzt wurde er eifrig. Die kleine Reisetasche stellte er in den Kies. »Wissen Sie, der Bus ist an der Grenze dessen, was zugelassen ist. Zwanzig Meter lang. In bestimmten Ländern Europas müssen wir eine Sondergenehmigung einholen.
    Dänemark dürfen wir damit nicht durchqueren. Wir dürfen einreisen, wenn wir da arbeiten müssen, aber wenn wir zum Kontinent wollen, müssen wir die Fähre nach Sassnitz nehmen.«
    Annika lächelte.
    »Soll ich Sie nach Flen zum Bahnhof fahren? Da geht jede Stunde ein Zug nach Stockholm.«
    Der Mann riss die Augen auf und nahm seine Tasche.
    »Ist nicht nötig«, sagte er und hielt wieder die Hand hoch.
    Diese Geste schien ein Teil seiner Persönlichkeit zu sein, abwehrend, zurückhaltend. »Ich komme schon zurecht.«
    »Es ist kein Problem«, meinte Annika. »Ich bin mit dem Auto hier.«
    Ohne die Proteste des Mannes abzuwarten, ging sie zum Parkplatz, sprang ins Auto und sah im Augenwinkel die schlaksige Gestalt des Kollegen von der Konkurrenz, als sie zur Ausfahrt fuhr.
    »Bitteschön«, sagte sie und öffnete die Beifahrertür direkt vor dem Mann. »Steigen Sie ein.«
    Er gehorchte und setzte sich mit der Tasche auf den Knien neben sie.
    »Meine Freundin, Anne

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