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Prime Time

Prime Time

Titel: Prime Time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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Hände sinken und seufzte laut.
    »Es ist einfach nur traurig, wenn die Dinge so laufen«, sagte er. »Ganz meine Meinung«, sagte Torstensson, machte kehrt und ging zum Desk zurück. Schyman sah ihm nach, betrachtete den Rücken, aus dem die Schulterblätter ein wenig zu weit herausschauten, und das schütter werdende Haar am Hinterkopf.
    Was für eine unglaubliche Fehleinschätzung, mein Lieber, dachte er und meinte damit nicht die Veröffentlichung von Barbara Hansons geschmackloser Glosse.
    Wie kannst du dich nur ohne Vorbereitung und Waffen in diese Sache begeben?
    Er ging wieder zum Telefon und wählte die Nummer von Annika Bengtzon.
    »Gehen Sie ins Archiv hinunter«, sagte er, als die Reporterin an den Apparat ging. »Ich komme in ein paar Minuten nach.«
    Dann setzte er sich wieder auf seinen Stuhl, schloss die unterste Schreibtischschublade auf und nahm seine Milzbrandmappe heraus. Er steckte sie in seine Aktentasche, warf sich die Jacke über, verließ den Raum und marschierte in Richtung Garage.
    »Sie erreichen mich auf dem Handy, wenn was ist«, sagte er, als er an Spiken vorbeiging, »ich gehe kurz was essen.«
    Der Nachrichtenchef drehte den Daumen nach oben, und Schyman verließ die Redaktion durch den Haupteingang und begrüßte auf dem Weg zur Garage Bertil Strand. Als der Fotograf im Zeitungshaus verschwunden war, änderte Schyman die Richtung und ging zum Straßeneingang der Kantine, öffnete sich die Tür mit seiner Karte und fuhr mit dem Aufzug in den zweiten Stock. Der lange Korridor lag in einem bläulichen Dämmerlicht und wurde nur von zwei blinkenden Neonröhren am Ende des Flurs erhellt.
    Annika Bengtzon lehnte am Eingang zum Textarchiv an der Wand.
    »Die Polizei wird die Neonazitante aus Katrineholm festsetzen«, sagte sie.
    »Wir gehen ins Bildarchiv«, erwiderte Schyman und trat auf die nächste Tür zu.
    »Wo ist eigentlich Carl Wennergren?«, fragte Annika hinter seinem Rücken. »Ist der eine Woche zu früh in Urlaub gegangen?«
    »Ich habe ihn nach Hause geschickt. Es genügt, wenn eine der Verdächtigten unsere Spalten voll kotzt.«
    »Ich bin ihm im Stall begegnet«, sagte Annika Bengtzon, »in dem völlig verwüsteten Raum, von dem ich geschrieben habe. Es sah so aus, als würde er nach etwas suchen. Hat er etwas davon gesagt?«
    »Das war eine Kamera«, sagte Schyman. »Die Polizei hat sie uns schon wieder zurückgegeben, sie hatte mit dem Mordfall nichts zu tun.«
    Annika Bengtzon sah schnell, fast ein wenig enttäuscht, zu ihm auf.
    Der Geruch von Staub und verdunstetem Entwickler schlug ihnen entgegen, ein kalter Windhauch kam von den Metallschränken mit Hunderttausenden von Bildern. Von der Fensterfront am hinteren Ende des Raums fiel etwas Licht ein und tauchte die Schränke in Gegenlicht, die verschiedenen Schubladen waren so markiert, dass kein Außenstehender je etwas darin finden würde. »Es geht um den Verdacht eines Insidergeschäfts«, sagte Schyman. Er ließ sich an einem alten Holztisch vor den Fenstern nieder und holte die rote Mappe aus der Aktentasche.
    Die Reporterin setzte sich schweigend ihm gegenüber, sie war aufmerksam und konzentriert.
    »Irgendwann in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres gab es einen großen Verkauf an IT-Aktien«, fuhr er fort und löste die Gummibänder. »Ich möchte, dass Sie herausfinden, wann, und zwar genau wann, dieser Verkauf stattfand.«
    »Das ist doch kein Problem«, sagte Annika Bengtzon.
    »Solche Transaktionen müssen bei der Finanzinspektion gemeldet werden.«
    »In diesem Fall ist es ein wenig komplizierter«, meinte Anders Schyman und holte das Protokoll, die Zeitungsausschnitte und die Pressemitteilungen aus der Mappe. »Es geht um eine Person, die nicht unter die Meldepflicht fiel, also um jemanden, der weder im Vorstand noch in der Leitung des betroffenen Börsenunternehmens war, weshalb seine Geschäfte mit dem Unternehmen nie registriert worden sind.«
    »Wo ist das Problem?«, fragte die Reporterin.
    Der Redaktionschef sah in die wachsamen Augen der Frau.
    Großer Gott, dachte er, was mache ich hier bloß? Dafür kann Sie mich ans Messer liefern. Sie kann einfach aufstehen und weggehen und dafür sorgen, dass ich noch vor dem Mittagessen gefeuert werde.
    Missmut überkam ihn, diese Kraftlosigkeit, die er neuerdings spürte und an die er sich allmählich schon gewöhnte.
    »Ich weiß nicht«, sagte er, lehnte sich zurück und rieb sich die Augen. »Ich weiß nicht, ob man das erklären kann.«
    »Es geht

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