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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen
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Entschlossenheit. »Ich werde Sie heiraten«, sagte er, »und wenn ich dafür durch die Hölle muss.«
    »Das müssen Sie auch.« Sie tastete erneut nach dem Krug und hob ihn in weitem Bogen hoch. Sie verschüttete das Wasser, als sie versuchte, ihm den Krug auf den Kopf zu schlagen, doch er hatte sein Gesicht längst in ihrer Hüfte vergraben und hielt ihre Taille umfasst, als die Kraft des Schwungs sie aus der Balance brachte.
    Danior erhob sich. »Du bist eine sehr berechenbare Frau, Ethelinda«, knurrte er zufrieden und warf sie aufs Bett.
    Sie ließ den Krug fallen und wollte ihn wegstoßen, doch nichts konnte ihn mehr aufhalten. Er ließ sich mit der Wucht eines Baumstammes auf sie fallen. »Ich sagte, ich würde dich heiraten.«
    Sie wand sich unter ihm und versuchte, ihre Hände frei zu bekommen, erreichte damit aber nur, dass er sie noch tiefer ins Federbett drückte.
    »Bitte denk daran, ich pflege Frauen normalerweise auf andere Art den Hof zu machen. «
    »Ich hatte keine Ahnung, dass Sie mir - ihr - den Hof machen. Ich dachte, Sie wollten mir nur erzählen, worum es geht.« Sie ächzte. »Ich kriege keine Luft.«
    Er antwortete ihr nicht, sondern presste sich gegen sie, hielt sie mit seinen Händen und seinem Körper ins Bett gedrückt. Und sie bekam wirklich keine Luft.
    Es war wie damals. Wie damals im Waisenhaus, wo sie sich gegen die Vorsteherin und ihre Handlangerinnen zur Wehr gesetzt hatte. Sie hatten sich als Wohltäterinnen bezeichnet. Wohltäterinnen, die eine Schule leiteten. »Alte Hexen«, hatte Evangeline sie genannt. Tyranninnen, die die kleinen Mädchen verprügelten, wenn sie weinten, weil sie schlecht geträumt hatten.
    Dort hatte sie gelernt, dass Tapferkeit bestraft wurde und Träume niemals wahr wurden. Wie hatte sie diese Lektion nur vergessen können?
    Sie lag unter ihm im Dunklen, rang nach Luft, keuchte, verrenkte sich und zitterte vor Angst. »Danior, bitte.«
    Er ließ sie abrupt los. Sie blieb liegen, japste, sog tief Luft ein und blickte in sein finsteres Gesicht. Er zögerte, als rechne er damit, hereingelegt zu werden. Als sie keine Anstalten machte, sich zu bewegen, sagte er: »Interessant. Haben sie dich in dieser Schule in den Wandschrank eingesperrt?«
    »Manchmal.« Er würde sie nicht angreifen, und sie entspannte sich ein wenig.
    Danior ließ seine Finger über ihre Wange gleiten und drehte ihr Gesicht zu sich her. »Dafür haben wir sie nicht bezahlt.«
    »Sie haben überhaupt niemanden bezahlt.«
    Er zog seine Hand weg, streckte sich auf seiner Seite des Bettes aus und beobachtete Evangeline wachsam. »Ich kann einfach nicht glauben, dass du es wagst, mich mit diesen Augen anzuschauen und zu behaupten, du seist Engländerin.«
    Die Matratze senkte sich unter seinem Körpergewicht, und Evangeline musste aufpassen, nicht zu ihm hinzurutschen. »Ich bin Engländerin.«
    »Dein Englisch ist sehr gut, das stimmt. Und du benimmst dich wie eine selbstständige Frau. Mehr als gut für dich ist. Aber«, er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, »du hast serephinianische Augen.«
    Seine Bemerkung traf Evangeline wie ein Schlag. Sie versuchte, sich aufzusetzen, kämpfte gegen die Matratze, stützte sich schließlich auf ihren Ellenbogen ab und blickte ihn konzentriert an. »Undefinierbare Augen, ja. Aber was soll das heißen, serephinianische Augen?«
    »Schräg stehende Augen. Mahagonifarben. Du hast sie von der ersten Königin Serephinas geerbt. Die Königin, die einst der Maure erobert hat. Und die dann ihn erobert hat.«
    »Wirklich?«
    Eine ferne Erinnerung kam ihr in den Sinn. Das Bild eineralten Frau mit flammend blauen Augen, die auf ihr elfjähriges Kindergesicht herabblickte. Sie hatte ihr das Kinn angehoben, ihr Gesicht hin und her gewendet und es ernsthaft studiert. Dann hatte sie zu einer der alten Hexen gesagt: »Ich nehme sie.«
    Danior tat dasselbe. Er streichelte über ihr Kinn und studierte ihre Gesichtszüge. »Diese Königin und der Maure haben meinem Land - und deinem - ein zweifaches' Erbe hinterlassen: legendäre Schönheit und absolute Rücksichtslosigkeit.«
    Evangeline zog schützend ihre Knie zur Brust hoch. »Und wer von beiden soll ich sein? Die legendäre Schönheit oder der rücksichtslose Eroberer?«
    Er runzelte seine Stirn. »Ethelinda, ich glaube kaum, dass dies die richtige Zeit zum Scherzen ist.«
    Sie hatte nicht scherzen wollen. Sie hatte sich nur vor seinem Spott schützen wollen, und vor seiner unwirschen, besitzergreifenden
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