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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Art. »Nun, es wäre nicht undenkbar, dass meine Eltern aus Serephina stammten.«
    Danior ließ ihre achtlos weggeworfene Stola durch seine Finger gleiten.
    Der Anblick der zarten Spitze in seinen kräftigen Händen verstörte Evangeline. Fast schien es, als wolle er ihr drohen. »Ich kann mich nicht an meine Eltern erinnern.«
    Er hielt inne. »Ich weiß.«
    »Es ist gar nicht so schlecht, eine Waise zu sein.« Evangeline rutschte zum Kopfende des Bettes hoch, um dem Sog seines Körpers zu entkommen. »Es hat mich gelehrt, selbstständig zu sein.« Sie waren hier in ihrem Schlafgemach, ein selbsternannter Prinz und eine falsche Prinzessin, und sie waren allein. Er hatte sie auf das Bett niedergerungen, er hatte sie allerdings losgelassen, als sie ihn darum gebeten hatte. Aber er hatte auch eine ziemlich verblümte Bemerkung gemacht. Was war es noch? Ich pflege Frauen normalerweise auf andere Art den Hof zu machen.
    »Sie kennen mich doch gar nicht«, sagte sie, »und Sie haben ganz bestimmt keinen Grund, sich um eine Fremde zu sorgen.« Sie blinzelte zu ihm hinüber. Er wickelte sich ihre Stola um den Hals und warf sich das Ende mit extravaganter Geste über die Schulter.
    Es sollte wohl weibisch aussehen, doch es unterstrich nur seine Männlichkeit. Die zarten Fransen verloren sich auf seinem breiten Rücken und waren nur unpassend für einen Mann seiner Statur. »Sie brauchen sich wirklich keine Sorgen um mich zu machen. Ich komme gut allein zurecht.«
    Evangeline rutschte zum Rand des Bettes und streckte einen Fuß zum Boden aus. »Ich bin eine praktisch denkende Frau, und diese Reise war nur ein kurzer Fehltritt in meinem gleichförmigen Leben.«
    Kaum hatte ihre Fußspitze den Boden berührt, griff er sich ihren anderen Knöchel. »So sehr ich Ihre Anstrengungen, mich von meinem Vorhaben abzubringen, auch bewundere, die tragische Geschichte Ihres Lebens und Ihre rührende Wagemutigkeit lassen mich kalt - Prinzessin.«
    Er betonte den Titel für Evangelines Geschmack viel zu deutlich. »Sie zweifeln daran, dass wir Sie in Serephina und Baminia brauchen«, sagte er.
    »Aber sehen Sie doch, Sie haben einen Fehler gemacht«, antwortete sie und wollte ihren Knöchel wegziehen.
    »Ich bin der Kronprinz von Baminia, und ich mache keine Fehler.« Er griff härter zu, setzte sich auf und sprach unbarmherzig weiter. So selbstbewusst, wie es nur ein Mann sein konnte, der niemals einen Fehler begangen hatte. »Als Kronprinz mische ich mich häufig unter mein Volk, und ich würde niemals einen Bürgerlichen mit einem Mann von Stand verwechseln. Zum Glück für Sie, Prinzessin, bin ich mir nicht nur meiner eigenen Pflicht bewusst, sondern auch der Ihren. Und ich verfüge über die Mittel, Ihren Gehorsam zu erzwingen.«
    Seine Augen brannten wie Feuer, und die Luft schien vor Hitze zu flirren. Mit der entsetzten Neugier einer Schaulustigen, die eine umgestürzte Kutsche begafft, fragte sie: »Welche Mittel?«
    »Ich habe die Kraft und die Entschlossenheit.« Er nahm ihre Hand und presste sie zwischen seine Beine. »Und ich habe - das.«
    Evangeline, die alles, was sie wusste, nur aus Büchern gelernt hatte, brauchte einen Moment, bis sie begriff, was sich da gegen den Stoff seiner Hose wölbte.
    Sie hätte ihn außer Gefecht setzen können. Ihr Verstand sagte ihr, dass ihr das gelingen könnte, aber ihr Verstand spielte keine Rolle mehr, als sie begriff, dass sie, Evangeline Scoffield, die Wollust eines Mannes geweckt hatte. Und es spielte keine Rolle mehr, dass sie, Evangeline Scoffield, nicht die geringste Ahnung hatte, was auf sie zukam, nachdem sie diese Lust entfacht hatte.
    Er legte ihr seine Hände auf die Schultern, drückte sie in die Kissen zurück und machte ihr seine Absichten klar. »Sobald ich Sie genommen habe, Eure Hoheit, werden Sie keine andere Wahl haben, als Ihre Pflicht zu erfüllen. Das heißt, Sie müssen mit mir zur Offenbarungszeremonie - und unserer Hochzeit - nach Plaisance zurückkehren und unsere Völker vereinen, wie die Prophezeiung es uns abverlangt. Dort in Plaisance, im Palast der Zwei Königreiche, werden Sie das Kind zur Welt bringen, das Sie von mir empfangen haben. Im Bewusstsein, unserer Pflicht genügt zu haben, werden wir zufrieden zusammenleben.«
    Ein Anflug von Mitleid für die echte Prinzessin durchzuckte Evangeline. Und dann - als er sich über sie beugte - ein Anflug von Panik um ihrer selbst willen. »Sie wollen es tun? Eiskalt?«
    Irgendetwas verwandelte das Blau seiner Augen.

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