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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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verletzt worden war und was aus den dürftigen Besitztümern geworden war. Und er, seine Leibwächter und die Prinzessin, waren unbehelligt fortgelaufen. Und falls Dominic seinen Männern mittlerweile befohlen hatte, nach ihnen zu su c hen, war es auch egal. Di e Aufständischen hatten ihre Be obachtungsposten verlassen, und die Dunkelheit, die kurz zuvor noch gegen Danior gearbeitet hatte, brachte ihm jetzt alle Vorteile. Und er hatte nicht die geringste Absicht, Halt zu machen, bevor sie weit weg waren, sehr weit weg.
    Er hatte seine Prinzessin, und - bei Santa Leopolda - keiner sollte es wagen, sie ihm wieder wegzunehmen.
    Er orientierte sich am Polarstern und marschierte auf die Baumgrenze zu. »Wir werden den kürzesten Weg nach Baminia nehmen. Mit etwas Glück sind wir bei Tagesanbruch über der Grenze.«
    Victor und Rafaello hefteten sich lautlos an seine Fersen und strengten sich an, mit ihm Schritt zu halten. Ihre jahrelange Kampferfahrung hatte sie gelehrt, schweigsam zu sein.
    Evangeline schmiegte sich fest an Danior. Die dünne, trockene Luft strapazierte seine Lungen, und die Anstrengung machte ihm zu schaffen, aber er wurde erst langsamer, als sie die Baumgrenze erreicht hatten.
    Auf die verkrüppelten Bäume des äußeren Waldrandes folgten bald üppige, duftende Nadelbäume. Danior blickte mit geschultem Blick zur blassen Scheibe des Mondes hinüber, der schon knapp über dem Horizont stand. Er war früher aufgegangen als die Nacht zuvor, und in zwei Nächten würden sie Vollmond haben. Die Bäume boten ihnen genügend Schutz vor den feindlichen Spähern, und das helle Mondlicht würde ihm helfen, den richtigen Weg durch den Wald zu finden, einen Wald, den er seit dem Krieg gegen die Franzosen nur zu gut kannte. Von hier aus führten dutzende Wege nach Baminia und Serephina, und die Aufständischen hatten nicht den geringsten Anhaltspunkt, welchen sie einschlagen würden.
    Dennoch drängte er vorwärts. Die Detonation war ein Geschenk des Himmels gewesen und hatte ihnen die Flucht ermöglicht, und er hatte nicht die Absicht, einen solchen Glücksfall ungenutzt zu lassen.
    Aber Dominics Bemerkung wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Das war bestimmt deine verdammte Prinzessin. , hatte er gesagt. Aber das konnte doch nicht wahr sein ... oder etwa doch?
    In der Entfernung war ein schwaches Rauschen zu hören.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    »Ein Wasserfall«, antwortete er. »Die Johannafälle, einer unserer größten Wasserfälle.«
    »Die Johannafälle«, wiederholte sie versonnen. »Das klingt sehr schön.«
    »Ich möchte wissen, wie es zu der Explosion gekommen ist«, fragte Victor vorsichtig in das Rauschen hinein.
    »Oh, das war ich. Ich habe einen Sack voller Musketenpatronen ins Feuer geworfen.«
    Evangeline hatte so nüchtern geklungen, dass Danior eine ganze Weile brauchte, bis er endlich reagierte. »Einen Sack voller Musketenpatronen«, wiederholte er. Rafaello kam näher heran und vergaß dabei ausnahmsweise, auf seine lautlose Gangart zu achten. Er knickte achtlos Zweige um und schlurfte durch die Piniennadeln. »Und woher, Eure Hoheit, hatten Sie diesen Sack voller Patronen?«
    »Und wie groß ist er gewesen?«, fügte Victor gespannt hinzu.
    »Sack ist vermutlich nicht das richtige Wort.« Evangeline klang nachdenklich. »Es war eher so ein kleiner ... Sie wissen schon ... so ein kleiner Lederbeutel, wie sie die Männer für das Pulver benutzen.«
    »Ein Schwarzpulverbeutel«, klärte Danior sie auf.
    »Ja. Der Kleine hatte ihn am Gürtel hängen. Ich habe ihn zwischen die Beine getreten, und als er hingefallen ist, habe ich mich neben ihn hingekniet und so getan, als täte es mir Leid. Männer nehmen einer Frau so etwas immer ab, weil sie nie glauben, dass sie den Tritt verdient haben. Ich habe ihm den Beutel gestohlen, während ich mich bei ihm entschuldigt habe.«
    Rafaello war schockiert. »Mit allem gebührenden Respekt, Eure Hoheit, aber ich hätte niemals gedacht, dass eine Dame von Ihrer Herkunft wissen könnte, wie man einen Mann tritt.«
    »Ja, und vor allem nicht, wohin.«
    Victor schien das alles viel gelassener aufzunehmen als sein Gefährte. »Der Himmel bewahre mich davor, jemals in die Reichweite Ihrer Füße zu geraten, Hoheit.«
    »Wenn man es genau bedenkt, war es schon verrückt, dass ich ihr Lager mit ihrem eigenen Schießpulver in die Luft gejagt habe.«
    Danior schwankte zwischen Stolz und Entrüstung. Wie war es nur zu erklären, dass dieses wohl behütete

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