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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gab ihm einen Klaps auf die Wange.
    »Sag so etwas nicht. Ich habe sie geliebt. Und sie hat mich gerettet.«
    Danior hätte die Unterhaltung niemals zugelassen, hätte nicht der immer lauter tosende Wasserfall ihre Stimmen überdeckt. Und Evangeline war eine gute Erzählerin. Sogar er fing an, sich für ihre Geschichten zu interessieren. Also ließ er sie ihren Schabernack treiben - sie dachte ja ohnehin, dass er es nicht besser verdient hatte - und gestattete Rafaello eine weitere Frage.
    »Wovor hat Leona Sie gerettet?«
    »Sie hat mich aus dem Waisenhaus geholt«, antwortete Evangeline. Rafaello hatte zum ersten Mal Schwierigkeiten, seine Prinzessin mit gebührender Höflichkeit zu behandeln. »Ah ... ha. Bitte lassen Sie mich ein Stück zurücklaufen, Herr, und nachsehen, ob wir verfolgt werden.«
    Noch vor wenigen Stunden hätte Rafaellos Vorschlag dem Ernst der Lage entsprochen, jetzt wollte er vielleicht nur einer peinlichen Situation entgehen, und Danior zögerte auch nicht. »Wir haben sie abgehängt, also können wir erst einmal zusammenbleiben.«
    Rafaello konnte sein Erstaunen kaum verbergen, aber Danior hatte jetzt keine Lust, darüber zu spekulieren, ob Rafaello es ernst gemeint hatte. »Ganz wie Sie wünschen«, sagte Rafaello.
    Victor hatte der Prinzessin nie geglaubt und glaubte ihr auch jetzt nicht. Aber sie amüsierte ihn. »Eure Hoheit, Sie haben von einer alten Dame, die Sie aus dem Waisenhaus geholt hat, ein Vermögen geerbt. Aber was ist schief gelaufen?«
    »Leonas Anwalt, der größte Wichtigtuer in ganz East Little Teignmouth« - Evangeline ließ keinen Zweifel daran, wie sehr sie ihn verabscheute - »hat mir erklärt, dass die Behörden abwarten müssten, bis entweder Leonas Leiche auftauchte oder eine angemessene Zeit vergangen war, und zwar sieben Jahre. Erst dann könnten sie Leona für tot erklären. Nur wenn ich vor Gericht einen Totenschein vorlegen könnte, würde ich die Erbschaft bekommen. Eine beträchtliche Summe, genug, um davon zu leben.« Sie legte eine schmerzliche Pause ein. »Wenn man es vernünftig ausgibt.«
    Victor musste lachen. »Das hat es noch nicht gegeben, dass eine Frau vernünftig mit Geld umgeht.«
    »Ich hatte es wirklich vor, ehrlich«, sagte sie. »Aber er hat es mir ausgeredet.«
    Sie näherten sich jetzt dem Becken des Wasserfalls. Die Luft war dunstig, und von den Bäumen hing das Moos herab. »Der Anwalt hat es dir ausgeredet?«, fragte Danior ungläubig.
    »Er sagte, ich sei nicht mehr ganz jung, nicht besonders hübsch und von zweifelhafter Herkunft.«
    Evangeline hörte sich ganz so an, als glaube sie selbst fest an ihre Geschichte. Danior sah sich veranlasst, fester nach ihr zu greifen, nicht, um ihr wehzutun, sondern um es ihr bequemer zu machen.
    Evangeline fuhr unbeirrt mit ihrer Abenteuergeschichte fort. »Keiner wusste so recht, wer meine Eltern waren. Sie hätten Mörder sein können oder Vagabunden oder Zigeuner. Aber Mr. Isherwood sagte, wenn ich sorgsam mit meinem Geld umginge, brauchte ich mich nie mehr als Hausangestellte zu verdingen, und vielleicht würde sich sogar ein ehrbarer Mann dazu herablassen, mich zu heiraten.«
    »Wie liebenswürdig von ihm«, bemerkte Victor.
    »Er war verwitwet und hat mich belästigt.«
    Victor lachte zwar, wirkte aber auch mitfühlend. »Ein solcher Ratschlag würde wohl jede Frau davontreiben.«
    Danior räusperte sich.
    »Wenn die Geschichte wahr wäre!«
    »Ja. Vor allem, weil dieser Anwalt mit allem, was er sagte, Recht hatte. Ich bin vierundzwanzig, kein Mann hat mich je unwiderstehlich gefunden, und wenn ich erst all diese Jahre auf das Geld hätte warten müssen, dann wäre wahrscheinlich sogar ein Mr. Isherwood für mich in Frage gekommen.« Sie hörte sich unbegreiflich ernsthaft an. »Leona fehlt mir mehr, als ich sagen kann. Aber sie hat mich auch immer dazu angetrieben, meinen Träumen zu folgen. Solange sie am Leben war, hätte ich sie nie verlassen können, aber dann ... dann habe ich mir ... die Geldkassette genommen.«
    »Sie haben die Geldkassette gestohlen ? « Victor ließ sich das Wort richtig auf der Zunge zergehen. »Und wie?«
    »Mr. Isherwood hat mir gestattet, beim Verpacken von Leonas Sachen behilflich zu sein, und ich habe mit den Männern gesprochen, die die Kisten zur Auktion bringen sollten. Sie wussten gar nicht, dass alles nach Glastonbury geschickt werden sollte und nicht nach Axebury Als ich ihn nach der Geldkassette gefragt habe, sagte Mr. Isherwood, er wisse im Moment

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