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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mädchen ein solches Talent zum Überleben hatte? Die Klosterschwestern hätten ihr das Sticken beibringen sollen. »Kannst du eigentlich nähen?«, fragte er.
    »Natürlich«, antwortete sie beleidigt.
    Danior wünschte sich, Evangelines Erklärungen zur Explosion wären nicht so besorgniserregend gewesen.
    »Von einer solchen Prinzessin war ja. nichts anderes zu erwarten als eine Explosion.« Victor sprach sehr leise, aber er konnte seinen Sarkasmus nicht verbergen. »Wer sich aus einem Klosterfenster einen Steilhang hinunterseilt, um Ihnen zu entkommen, Herr, für den ist sein Tagwerk erst erledigt, wenn noch etwas Schießpulver im Feuer gelandet ist. Sie behauptet, nicht die Prinzessin zu sein. Vielleicht sagt sie die Wahrheit.«
    »Ja!« Evangeline fiel vor Aufregung fast von Daniors Rücken.
    »Nein!« Danior behielt sowohl Evangeline als auch seinen Zorn fest im Griff. Aber er registrierte Victors Ansichten genau. Und vor allem nahm er zur Kenntnis, dass Victor sich nicht gescheut hatte, seine Überzeugung auch lautstark zu äußern. »Mir unterlaufen keine Fehler. Du, meine Prinzessin, hast in deinem Brief behauptet, du seist nicht dazu berufen, meine Frau zu werden und die Prophezeiung einzulösen. Du seiest aber sicher, dass sich für mich alles zum Besten wenden würde.« Der Gedanke an ihr Schreiben und ihren naiven, fröhlichen Tonfall erzürnte ihn noch heute. Am liebsten hätte er das Schicksal am Schopf ergriffen und dazu gezwungen, seinen Anordnungen zu folgen.
    Vom Tag seiner Geburt an war es ihm bestimmt gewesen, Baminia und Serephina wieder zu vereinen, und er war jeden lieben Tag auf seine Bestimmung stolz gewesen. Nichts würde ihn aufhalten können. Er würde die beiden Länder vereinen, ohne jede Rücksicht auf die Rebellen, seinen Vater, seine künftige Schwiegermutter, auch nicht auf die Prinzessin - oder gar auf das Schicksal.
    »Als wir deine Lehrer in Viella befragt haben, hat man uns gesagt, du hättest, bevor du verschwunden bist, an deiner Überzeugung gezweifelt. Mir erscheint das auch so. Aber immerhin hast du deine Mitgift mitgenommen.«
    »Aber ich habe dir doch gesagt, woher das Geld stammt.«
    »Ja, natürlich.« Sein Tonfall war beißend. »Du hast es von der alten Lady geerbt, für die du gearbeitet hast.«
    Evangeline rutschte unbehaglich auf seinem Rücken herum, und er konnte ihren Herzschlag fühlen.
    »J... ja.«
    »Kleine Mädchen, die in Klosterinternaten von Nonnen aufgezogen werden, sind einfach keine guten Lügnerinnen. Sie verhaspeln sich und benehmen sich so schuldbewusst, als hätten sie etwas gestohlen.«
    Evangeline zappelte, an seinem Rücken fest geklammert, vor Empörung herum. »Ich habe das Geld nicht gestohlen! » Es war deine Mitgift, und du h ä ttest sie f ü r die Hochzeitsvorbereitungen verwenden sollen und nicht f ü r ein Abenteuer, bei dem wir alle unser Leben riskieren! «
    Sie nahm ihn fest bei den Schultern und drückte ihre Schenkel mit Nachdruck an seine Hüften. » Ich habe mir dieses Abenteuer nicht ausgesucht. Du hast mich da hineingezogen, also versuche jetzt nicht, mir die Schuld zu geben. Und das Geld war keine Mitgift. Ich habe nicht gelogen. Leona hat mir das Geld hinterlassen, nur ... nur ist sie nicht direkt... gestorben.«

17
     
    Abgesehen vom unablässigen Prasseln des Wasserfalls, dem Geräusch ihrer Schritte und einer fast schon hörbaren Spannung, war der Wald totenstill. Evangeline hätte ihre Geschichte nicht vor Daniors Leibwächtern ausbreiten sollen, aber nun war der Schaden angerichtet. Danior konnte nur hoffen, dass sie sich eine derart abwegige Ge schichte zusammengereimt hatte und dass ihr die beiden kein Wort glauben würden.
    Rafaello blieb bemerkenswert gelassen und fragte: »Wenn sie nicht direkt gestorben ist, wie konnte sie Ihnen das Geld dann vererben?«
    »Sie hat zu mir gesagt, dass sie genug hätte vom tristen Leben in England, und ist am nächsten Tag verschwunden. Ich habe nach ihr gesucht, aber sie war sehr alt und fest entschlossen, zu gehen. Ich glaube, sie ist ins Wasser gegangen und hat sich von der Strömung forttreiben lassen.« Evangelines Stimme zitterte. Sie erzählte nicht unüberlegte Lügengeschichten, sondern von einem Schicksalsschlag, der sie immer noch tief bewegte. »Ich habe die Behörden über ihr Verschwinden informiert, und als sie Leonas Testament geöffnet haben, stellte ich fest, dass sie mir ihr ganzes Vermögen hinterlassen hatte.«
    »Wie praktisch«, sagte Danior.
    Evangeline

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