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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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nichts daraus. Die dralle Mrs. Buxton hatte keine Ahnung davon gehabt, dass Hunger auch den schlimmsten Fraß noch schmackhaft machte. Und im Augenblick hätte Evangeline einfach alles gegessen.
    Das Essen gab ihr neuen Mut, und sie sah sich im Lager um. Viele der Männer hatten sich hingelegt, schliefen aber nicht, sondern unterhielten sich mit gedämpften Stimmen.
    Evangeline musste unbedingt näher ans Feuer. Sie nahm es als gutes Zeichen, dass Dominic ihrer Bitte um Essen und Wasser nachgekommen war. Wenn sie ihn dazu bewegen konnte, einer todgeweihten Frau einen letzten Wunsch zu erfüllen, war sie nicht länger todgeweiht.
    Oder vielleicht doch. Sie hatte verzweifelt einen Plan gefasst, den sie ohne jede praktische Erfahrung in die Tat umsetzen musste.
    Und sie musste schneller handeln, als ihr lieb war. Sie hatte ihren Rübeneintopf noch lange nicht aufgegessen, als wunderbarer Vogelgesang erklang und um sie herum alle aufhorchten. Dominic lachte sein grausames Lachen und wollte schon auf die Felsen zulaufen. »Sie haben ihn.«
    »Halt!«, schrie Evangeline. »Bitte bringen Sie mich näher ans Feuer, bevor Sie gehen!«
    Dominic stützte seine Fäuste auf die Hüften. »Ich soll Sie losbinden? Sie werden mir davonlaufen.«
    »Wie denn? Ihre Männer sind doch hier.« Sie gestikulierte verzweifelt. »Sie haben selbst gesagt, dass ich nicht so dumm bin, wie ich aussehe.«
    Der Kleine kam auf sie zu. »Wir sollten sie ruhig frieren lassen. Da, wo sie hingeht, ist es warm genug.«
    Evangeline war außer sich. »Ich will es bitte warm haben. Bringen Sie mich näher ans Feuer.«
    Dominic zögerte noch.
    »Halt den Mund!« Der Kleine kam wieder näher.
    Aber Evangeline konnte ihren Mund nicht halten. Mit Dominic würde ihre letzte Chance verschwinden. »Na los, Dominic, seien Sie doch kein solcher Bastard!«
    Sie hörte Getrappel und ein lautes Japsen, blickte in die Runde und sah das Mädchen, dem das Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand, und den trimphierend lachenden Kleinen. Alle warteten gespannt.
    Dominic schlenderte auf sie zu, packte sie an den Haaren und zerrte sie hoch. »Ich nehme zurück, was ich gesagt habe. Sie sind dumm.«
    Er tat ihr weh, und ihr stiegen die Tränen in die Augen. »Und mir ist kalt. Bitte ...«
    Der Kleine stimmte einen Sprechgesang an. »Bring sie um, bring sie um, bring sie um.«
    Dominic ließ sie wieder los. Er zog seinen Dolch, als wolle er auf sie einstechen, und Evangeline blickte für einen kurzen Moment dem Tod ins Antlitz.
    Dominic kappte mit dem Dolch das Seil. »Ich werde sie töten, sobald sie ihren Zweck erfüllt hat«, knurrte er den Kleinen an. Dann ging er durch die Felsspalte hinaus und hinterließ angespannte Stille. Der Großteil der Männer heftete sich an seine Fersen. Dann folgte das Mädchen. Am Ende blieben nur noch der Kleine und ein paar Männer von der zweiten Wache zurück.
    Evangeline holte zitternd Luft und behielt den Kleinen im Auge, den Dominic so brüsk vor allen zurechtgewiesen hatte. Dann huschte sie zur Feuerstelle.
    Als sie so nahe war, dass sie die Wärme schon auf ihrem Gesicht fühlen und die blaurote Glut der Kohlen sehen konnte, zog sie den schweren Lederbeutel, den sie dem Kleinen entwendet hatte, aus ihrem Ausschnitt.
    Und warf ihn in die Flammen.

16
     
    Dominic hatte sein widerlichstes Grinsen aufgesetzt und schlug Danior mit der flachen Hand ins Gesicht. Die kleine Gruppe Aufständischer, die Danior umringten, brach in hämisches Gelächter aus, aber es kümmerte ihn nicht. Ihr Spott spielte keine Rolle. Alles, was zählte, war das blanke Überleben .
    »Ich möchte dir den Respekt bezeugen, mein Prinz, der dem noblen Haus der Leon gebührt.« Dominic schlug erneut zu.
    Danior packte ihn am Handgelenk. »Wo ist die Prinzessin?«
    Dominic warf einen Blick auf seine Hand. »Wie stark du doch bist, Danior« - er befreite seinen Arm - »aber ich bin stärker.«
    »Heute Nacht wird es keiner mehr wagen, Sie zu schlagen, Herr«. Rafaello stand rechts neben Danior, Victor links.
    »Aber natürlich nicht«, höhnte Dominic und wies mit dem Daumen nach oben zur Felsenspalte. »Sie isst ihren Eintopf und wärmt sich am Feuer. Ich tue dir einen Gefallen, Danior, wenn ich dich töte. Sie ist nämlich eine ganz schöne Nervensäge und ...«
    Ein Lichtblitz durchzuckte den nächtlichen Himmel, und die Detonation ließ den Boden unter ihren Füßen erbeben.
    Dominics Gefolgsleute rannten allesamt zum Hauptquartier hinauf, die Gesichter vom

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